HCOB will den Lauf in Punkte ummünzen

Handball-Drittligist aus Oppenweiler und Backnang rechnet sich in der morgigen Begegnung bei der TSG Haßloch gute Chancen aus

Den Schwung und die Begeisterung der vergangenen Spiele mitnehmen und im letzten Spiel des Jahres punkten – Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang reist mit viel Motivation zur TSG Haßloch. Beide Mannschaften liegen in der Tabelle eng beieinander. Es riecht nach einem Handballkrimi. Gespielt wird morgen um 19.30 Uhr im TSG-Sportzentrum.

HCOB will den Lauf in Punkte ummünzen

Nikola Vlahovic (am Ball) will mit dem HCOB auch die Hürde in Haßloch nehmen. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

In den vergangenen Jahren verabschiedeten sich die Handballmannschaften der Dritten Liga nach den 15 Spielen der Hinrunde in die Weihnachtspause. Weil im Januar 2019 Spiele der WM in Deutschland stattfinden, wurden in dieser Saison die ersten beiden Rückrundenspiele in den Dezember vorverlegt. 17 Begegnungen statt 15 – das klingt zunächst nicht nach viel – aber auf den Internetseiten der Drittligisten liest man mitunter: Es geht an die Substanz, einige Sportler sehnen die Pause herbei.

Auch beim HCOB? Trainer Matthias Heineke sagt: „Bei uns war es ja so, dass viele Spieler ihre Topform erst etwas später bekommen haben – insofern kann die Form jetzt auch ein bisschen länger halten. Wir spielen gerade einfach gut, haben einen kontinuierlichen Aufwärtstrend. Bei Erfolgserlebnissen wie in den vergangenen beiden Spielen denkt keiner an die Belastung.“ Die HCOB-Handballer begreifen die Partie in der Pfalz als Chance, das Punktekonto aufzubessern. Sowohl der klare Sieg in Pforzheim als auch der umjubelte Erfolg gegen Horkheim haben das Selbstvertrauen gestärkt. Damit gehen die Murrtaler das Match jenseits des Rheins mit Optimismus an.

Trainer Heineke sagt: „Das Spiel in Haßloch ist für uns wichtiger als das Derby, denn es geht gegen einen direkten Konkurrenten, und da wollen wir unseren Lauf unbedingt in weitere Punkte ummünzen.“ Die Begrifflichkeit des direkten Konkurrenten ist in diesem Zusammenhang zutreffend, denn beide Mannschaften haben 13:19 Punkte und sind Elfter und Zwölfter. Das werden sie – unabhängig vom Ergebnis – auch bleiben, einzig die Reihenfolge kann sich ändern, wenn der HCOB in Haßloch siegt. Genau das ist das Ziel der Murrtaler. Es geht auch darum, das Polster auf die vier Teams am Tabellenende zu vergrößern.

Heineke erinnert sich: „Die Spiele zwischen beiden Teams waren auch in der Vergangenheit eng, mit großartiger Stimmung und zwei Teams auf einem ähnlichen Leistungsniveau.“ Er hält es für denkbar, dass auch im achten Aufeinandertreffen Nuancen über Sieg und Niederlagen entscheiden. Im Hinspiel ging es dramatisch zu. Damals warf Marcel Lenz Sekunden vor dem Ende den Ausgleich für die Hausherren, trotzdem siegte Haßloch durch einen wegen Verhinderung des Anwurfs ausgesprochenen Strafwurf. „Da haben wir zumindest einen Teilerfolg verschenkt“, ärgert sich Heineke mit einigen Monaten Abstand. „Das wollen wir uns am Samstag ‚zurückholen‘. Wir sind besonders motiviert, es dieses Mal besser zu machen.“

Was entscheidend sein wird? Großes Augenmerk legt HCOB-Coach Heineke auf die Torwart- und Konterleistung. Wer hier mehr Akzente setzt, erhöht seine Siegchance. „Außerdem ist die Frage, wer seine Vorteile besser auf den Platz bringt“, sagt Heineke und vermutet: „Haßloch ist körperlich robuster, wir sind spielerisch aktuell stärker.“ Er wünscht sich außerdem, dass seine Mannschaft in der 20000-Einwohner-Gemeinde im Landkreis Bad Dürkheim das höhere Tempo anschlagen kann.

Was den Saisonverlauf betrifft, so gibt es Parallelen zwischen HCOB und Haßloch. Auch die Mannschaft von Trainer Tobias Job kam nicht gut aus den Startlöchern, steigerte sich aber. Ein Highlight war der Sieg bei Vorjahresmeister SV Kornwestheim, im letzten Heimspiel gab es einen hart erkämpften Sieg gegen Fürstenfeldbruck. Bei der HG Saarlouis musste sich die TSG am vergangenen Wochenende geschlagen geben. Auffällig ist, dass sich die Tore bei Haßloch ausgeglichen verteilen, das macht das Team schwer berechenbar. Mit Karsten Keiser ist ein früherer Handballer des TV Oppenweiler für Haßloch spielberechtigt. In der Vorsaison half er zeitweise im Drittliga-Team aus, derzeit ist er für die zweite Mannschaft des Vereins aktiv.

Beim HCOB fällt Torwart Thomas Fink nochmals aus, er wird zum ersten Spiel im Jahr 2019 auf dem Spielfeld zurückerwartet. Für ihn wird Marcel Wolf aus dem Württembergliga-Team als Back-up für den zuletzt starken Stefan Koppmeier mit in die Pfalz fahren.

Der HCOB setzt morgen einen Fanbus ein. Abfahrt ist um 15.45 Uhr an der Gemein-

dehalle in Oppenweiler. Anmeldungen: Erich Maier, Telefon 07191/4216.