Höhenflug bei den Korbjägern hält an

Backnangs Basketballer haben bei den Aktiven- und Jugendteams einen solchen Zulauf, dass die Hallenzeiten zum Problem werden. Die Anzahl an Mannschaften im Spielbetrieb hat sich von fünf auf acht gesteigert. Die TSG stellt künftig zwei Männerteams.

Höhenflug bei den Korbjägern hält an

Blicken nach dem Aufstieg durchaus optimistisch ihrem ersten Jahr in der Bezirksliga entgegen: Daniel Schwefel, Stephan Neuer, Moritz Graf, Darius Pakamanis, Jan Rupp (hinten von links) sowie Stefan Orth, Ioannis Terzidis, Tom Schäfer, Maximilian Jeck, Nikolai Kaiser (Mitte) und Trainer Jörg Blaetter, Nikolaos Saloupis, Lukas Langer, der spielende Abteilungsleiter Miodrag Starcevic sowie Tim Beckmann (vorne).Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

Probleme? Haben Backnangs Basketballer eigentlich keine. Schließlich läuft es bei den Korbwerfern aus dem Murrtal richtig gut, wie die Aufstiege der Männer in die Bezirks- und der Frauen in die Landesliga zeigen. Die TSG-Abteilung wächst nun allerdings so schnell, dass das langsam Schwierigkeiten bereitet. „Wir haben einen so großen Zulauf, dass ein Mitgliederstopp langsam ein Thema wird, da wir mit unseren Hallenzeiten an die Grenze stoßen“, erzählt Männertrainer Jörg Blaetter und verdeutlicht: „Bei uns hat jede Mannschaft wenigstens 15 Spieler.“ Das ist eine Menge, geht Backnang in der anstehenden Runde doch in der Jugend in fünf Altersklassen, bei den Männern mit zwei Teams und bei den Frauen mit einer Mannschaft auf Korbjagd. Neu sind im Vergleich zur Vorsaison die U 10, die U 18 und die Männer II.

„Der positive Trend hat sich schon länger abgezeichnet“, berichtet Blaetter und spricht von dem großen Zulauf, der für die Abteilung zur Mammutaufgabe werde. Zur erfreulichen allerdings. Zwar führte der Basketball in Backnang einige Zeit ein Schattendasein, aber die Sportart hat hier durchaus eine Tradition. Einst war die TSG einst bei den Damen erstklassig und spielte bei den Herren schon in der Oberliga, ehe sie vor ein paar Jahren damit kämpfte, überhaupt ein Männer- oder Frauenteam stellen zu können. Mittlerweile sieht’s wieder richtig gut aus. Derzeit sind die Murrtaler bei der männlichen Jugend von der U 10 bis zur U 18 durchgängig vertreten. Für die vom litauischen Ex-Profi Darius Pakamanis gecoachten U-16-Jungs geht es sogar in der Landesliga um Punkte. Die U 18 spielt zumindest in der Bezirksliga.

Für den Männerbereich steht Verstärkung also schon bereit. Dabei gibt es dort schon jetzt keinen Mangel „Wir haben die 30er-Marke gerissen“, sagt Blaetter zur Anzahl an Spielern. Da pro Partie aber nur zwölf Akteure mitmachen dürfen, entschloss sich der Klub, eine zweite Mannschaft zu melden. Die spielt in der Kreisliga B, dort, wo bis zum Frühjahr 2019 noch das erste TSG-Team zu Hause war, ehe es zweimal in Folge aufstieg. Was der 40-jährige Trainer vom Mix aus Routiniers, aus jungen Spielern, aus Zugängen und dem einen oder anderen Einsteiger erwartet? „Ein bisschen ist’s eine Wundertüte.“ Das liegt zum einen daran, weil die Truppe um ihren spielenden Coach Filip Szadziewski (29) selbst erst zusammenfinden muss. Zum anderen sei es in einer Spielklasse wie der Kreisliga B eben so, dass nie richtig klar ist, mit welchen Akteuren der Gegner antritt, sagt Trainer Blaetter. Das dürfte auch bei der TSG nicht so viel anders sein. Ziel für die neue Mannschaft ist deshalb, einfach mal eine ordentliche Premierensaison hinter sich zu bringen.

Bei Backnang I hört sich das nicht viel anders an, hatte Blaetter im Vorfeld der vergangenen Runde noch offensiv klargemacht, dass er mit dem Neuling den Durchmarsch in die Bezirksliga anpeilt. Das hat zwar geklappt, doch nach dem zweiten Aufstieg nacheinander ist der Coach nun etwas zurückhaltender. „Wir wollen mehr Spiele gewinnen als verlieren“, formuliert er sein Ziel und sieht seine Truppe dafür gewappnet. In Tests gegen Landesligisten habe das Team um den spielenden Abteilungsleiter Miodrag Starcevic gut ausgesehen, teilweise lange geführt. Nun gilt es für Kapitän Nikolai Kaiser und seine Mitstreiter, diese Leistungen zu bestätigen. Damit das klappt, gab es für die Meistermannschaft Blutauffrischung aus den eigenen Reihen sowie mit Akteuren wie Center Jan Rupp, der vom Ligarivalen Mamo Baskets Freiberg kam, und Basketballern wie Lukas Langer sowie Moritz Graf, die wie ihr Trainer eine Vergangenheit beim TV Marbach haben. „Wir haben vor allem junge Spieler neu dazubekommen und junge Spieler kann man immer gebrauchen.“ Erst recht, wenn man zuvor einen Altersdurchschnitt aufwies, der um die 30 Jahre liegt. So wie Backnang. Wobei das angesichts des Titelgewinns und des Aufstiegs sicher kein Manko war. Schwierigkeiten bereitet den Korbjägern aus dem Murrtal eher ein so großer Zulauf, dass die Hallenzeiten langsam, aber sicher zu einem Problem werden.

Am Tag der Deutschen Einheit in der Fremde, den Sonntag drauf steht der große Heimspieltag an

Los geht die Saison für Backnangs Bezirksliga-Basketballer nächsten Samstag. Ab 17 Uhr muss der Aufsteiger bei der BG Remseck II ran. Das erste Heimspiel steht für den Neuling am Sonntag, 11. Oktober, an. Dann gastiert der TV Marbach ab 16 Uhr in der Sporthalle Katharinenplaisir. Für Jörg Blaetter und einige TSG-Spieler ist es ein besonderes Duell, ist der TVM doch ihr Heimatverein.

Die zweite Männermannschaft der TSG Backnang startet ebenfalls am Tag der Deutschen Einheit in der Kreisliga B in die Runde. Ab 13.45 Uhr gastiert das Team bei Croatia Stuttgart II. Sein Heimdebüt feiert der Einsteiger aus dem Murrtal am Sonntag, 11. Oktober, wenn es in der Katharinenplaisir nach der Partie der Bezirksliga-Mannschaft ab 18 Uhr gegen die BG Remseck III geht.

Die Backnanger Frauenmannschaft hat ihr erstes Spiel in der Landesliga bereits hinter sich. Zu Hause gab es gegen die Spvgg Feuerbach eine 39:44-Niederlage. Am Samstag gastiert die TSG nun ab 19 Uhr bei der BG Tamm/Bietigheim, ehe am Sonntag, 11. Oktober, ab 20 Uhr im zweiten Heimspiel der Saison die Frauen des TV Marbach in der Katharinenplaisir ihre Visitenkarte abgeben.