HSV, VfB - oder der FCH? Brisanter Aufstiegsdreikampf

Von Von Nils Bastek und Claas Hennig, dpa

dpa Heidenheim. Der VfB Stuttgart, der Hamburger SV und der 1. FC Heidenheim liefern sich in der 2. Liga einen Dreikampf um den Aufstieg. Am Sonntag könnten erste Entscheidungen fallen.

HSV, VfB - oder der FCH? Brisanter Aufstiegsdreikampf

Die Heidenheimer treffen am Sonntag auf den direkten Aufstiegs-Konkurrenten Hamburger SV. Foto: Sebastian Widmann/getty/pool/dpa

Nur der 1. FC Heidenheim kann jetzt noch gewinnen. Für den VfB Stuttgart und den Hamburger SV wäre der Aufstieg in die Fußball-Bundesliga gefühlt nicht mehr als die Erfüllung einer Pflicht.

Aber der kleine FCH, der 2007 beim Gewinn der bis heute letzten Meisterschaft der Stuttgarter noch in der Oberliga spielte, könnte beiden Traditionsclubs die Stimmung vermiesen. Zwei Spieltage vor dem Saisonende liefern sich der HSV und der VfB einen engen Dreikampf mit dem Club von der schwäbischen Ostalb. Und eine Vorentscheidung dürfte schon am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) fallen. Dann empfangen die Heidenheimer den HSV zum direkten Duell.

„Wir haben jetzt ein Halbfinale. Dieses Mal muss man gewinnen, da reicht kein Punkt. Wir wollen ins Finale“, sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt. Seit fast 13 Jahren arbeitet der 46-Jährige als Coach in seiner Geburtsstadt. Schmidt führte den Verein von der Oberliga in die 2. Liga. Der Sprung in die Bundesliga wäre auch für den derzeit dienstältesten Trainer im deutschen Profifußball die vorläufige Krönung seiner Zeit in Heidenheim. „Dass es nun zu so einem Showdown kommt, ist schon irgendwie verrückt. Aber das haben wir uns verdient“, sagte er.

Die Ausgangslage vor dieser brisanten Partie ist klar: Der HSV muss, der FCH kann. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking hat als Tabellendritter (54) aktuell zwei Punkte Vorsprung vor Verfolger Heidenheim (52). Gewinnt der HSV, hätten sich die Aufstiegshoffnungen von Heidenheim erledigt. Die besten Chancen auf das zweite direkte Bundesliga-Ticket nach Zweitliga-Meister Arminia Bielefeld hat Stuttgart (55) als Tabellenzweiter. Gewinnen die Schwaben am Sonntag in Nürnberg und danach gegen Darmstadt, sind sie durch. „Unsere Aufmerksamkeit liegt allein auf unserer Leistung. Unsere Leistung entscheidet jetzt über unseren Weg“, sagte VfB-Coach Pellegrino Matarazzo.

Dass der kleine FCH überhaupt noch Chancen auf den Aufstieg besitzt, liegt vor allem an wieder mal durchwachsenen Spielzeiten der beiden Traditionsclubs aus Stuttgart und Hamburg. Der VfB wechselte in der Winterpause (mal wieder) den Trainer und verpflichtete im Profigeschäft den bis dahin unerfahrenen Matarazzo. Der HSV setzt zwar konstant auf Routinier Dieter Hecking, eine entspannte Saison bescherte der 55-Jährige dem einstiegen Bundesliga-Dino aber auch nicht. Stattdessen muss der HSV vor dem Endspurt mehr denn je um die ersehnte Bundesliga-Rückkehr bangen. Das macht Hecking aber nicht nervös. Im Gegenteil. Er freut sich auf das Duell mit Heidenheim.

„Heidenheim ist näher an der Sonne. 555 Meter über dem Meeresspiegel“, scherzte der Coach vor der Partie im Südwesten Deutschlands. „Das ist das, was man am Ende der Saison haben will: Spannung pur, dass es um alles geht, dass wir sehr viel erreichen können und auch wollen.“ Viel verlieren kann der HSV allerdings auch. Mal wieder.