Im Corona-Schatten: Bundesliga-Trio will gute Ausgangslage

Von Von Eric Dobias, Sebastian Stiekel und Holger Schmidt, dpa

dpa Frankfurt/Main. Ob mit oder ohne Fans: Das Bundesliga-Trio will in der Europa League weiter erfolgreich sein. Alle drei Clubs haben gute Chancen, das Viertelfinale zu erreichen. Auch wenn völlig unklar ist, ob und wie dieses dann ausgetragen wird.

Im Corona-Schatten: Bundesliga-Trio will gute Ausgangslage

Freut sich nochmal auf ein volles Frankfurter Stadion gegen Basel: Eintracht-Coach Adi Hütter. Foto: Arne Dedert/dpa

Fußball-Fest mit Fans in Glasgow, Geisterkulisse in Wolfsburg und Frankfurt.

Ungeachtet der vielen Fragen angesichts der sich ausbreitenden Coronakrise wollen sich Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg in den Hinspielen der Europa-League-Achtelfinals am Donnerstag eine gute Ausgangsposition verschaffen. Vor allem die Leverkusener möchten die normale Atmosphäre mit Zuschauern auf den Rängen noch einmal genießen, bevor am Wochenende alle Spiele in der Fußball-Bundesliga unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden.

Den Frankfurter Fans wurde am Mittwochabend nach langem Hin und Her doch noch der Riegel vorgeschoben. „Wir bedauern das sehr, aber wir haben auch stets betont, dass wir jede behördliche Anordnung aufgrund veränderter Voraussetzungen akzeptieren, da die Gesundheit unserer Fans und Besucher absolute Priorität hat“, kommentierte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann die revidierte Entscheidung des Gesundheitsamtes vor der Partie gegen den Schweizer Vizemeister FC Basel (18.55 Uhr/DAZN).

Am Mittwochmorgen hatte die Behörde noch grünes Licht für eine Austragung der Partie vor einer stimmungsvollen Kulisse gegeben und damit nicht nur bei Eintracht-Trainer Adi Hütter große Vorfreude geweckt. „Wir können davon ausgehen, dass morgen das vorerst letzte Spiel sein wird vor eigenen Zuschauern. Schön, dass wir das noch einmal genießen dürfen“, sagte der Österreicher. Vier Stunden später war es damit vorbei.

Auf eine stimmungsvolle Atmosphäre darf sich dagegen Bayer Leverkusen gefasst machen. Im für seine tolle Stimmung bekannten Ibrox Stadium treten die Rheinländer bei den Glasgow Rangers an (21.00 Uhr MEZ/RTL und DAZN). Doch so recht weiß niemand, was Bayer erwartet. Trainer Peter Bosz und Sportdirektor Simon Rolfes spielten in ihrer langen Karriere als Profi und Funktionär nie im Ibrox. Die einzige Erfahrung von Sportchef Rudi Völler als Spieler mit Olympique Marseille ist fast 28 Jahre her. Dafür war diese aber umso nachdrücklicher. „Das ist ein tolles Stadion mit fanatischen Fans“, sagte Völler. „Das wird heute nicht anders sein als damals. Sie werden jeden einzelnen Angriff abfeiern. Wichtig ist, dass wir die Bedingungen annehmen.“

Von 22 Europacup-Spielen im Stadion der Rangers haben deutsche Teams nur drei gewonnen. Seit 17 Europacup-Heimspielen sind die von Liverpool-Ikone Steven Gerrard trainierten Rangers ungeschlagen. „Ich habe selbst nie da gespielt, aber die Stimmung ist sicher fantastisch“, sagte Rolfes. Und Bosz fügte hinzu: „Im Ibrox zu spielen wird sicher toll werden. Ich habe noch nie in Schottland gespielt und freue mich sehr darauf.“ Das Rückspiel eine Woche später in Leverkusen wird auf jeden Fall ein Geisterspiel.

In Wolfsburg ist das schon am Donnerstag der Fall. Die Partie gegen Schachtjor Donezk aus der Ukraine (21.00 Uhr/DAZN) wird wegen der Coronakrise ohne Zuschauer ausgetragen. „Rein sportlich finde ich das unangenehm. Wenn ich das aber als Bürger dieses Landes betrachte, ist das unumgänglich, um der Gesundheit der Bevölkerung Rechnung zu tragen“, sagte der Wolfsburgs Geschäftsführer Jörg Schmadtke am Mittwoch. „Ich glaube, dass es keine andere Entscheidung hätte geben sollen.“

Im Corona-Schatten: Bundesliga-Trio will gute Ausgangslage

Die Eintracht-Spieler müssen auch gegen den FC Basel ohne Zuschauer auskommen. Foto: Arne Dedert/dpa