In den entscheidenden Partien nervenstark

Die zweite Mannschaft des HC Oppenweiler/Backnang macht frühzeitig den Ligaverbleib in der Handball-Württembergliga sicher

Nach dem Doppelaufstieg aus der Bezirksliga direkt in die Württembergliga gaben die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang II nun auch eine gute Figur ab. Nach einer soliden Vorrunde sorgte ein Fehlstart ins neue Jahr zwar für Sorgenfalten. In den entscheidenden Spielen war der HCOB II aber nervenstark und stellte den Ligaverbleib frühzeitig sicher und wurde Neunter.

In den entscheidenden Partien nervenstark

Spielertrainer Sebastian Forch (Mitte) hat mit seinem Team nur eine kurze Schwächephase überstehen müssen. Foto: A. Hornauer

Von Alexander Hornauer

Spielertrainer Sebastian Forch hatte vor Rundenstart prophezeit, dass man nun in der Liga angekommen sei, die dem Potenzial seiner Mannschaft entspräche. Er sollte recht behalten. Der HCOB II verlor zum Auftakt mit 23:37 beim späteren Meister Fellbach. Siege gegen Leonberg/Eltingen und Oberstenfeld brachten dann aber erste Punkte und Zutrauen ins eigene Können. In der Vorrunde leistete sich der Aufsteiger kaum Durststrecken, gewann gegen die Teams aus dem Tabellenkeller und setzte mit den Siegen bei der HSG Fridingen/Mühlheim und bei der HSG Böblingen/Sindelfingen Ausrufezeichen. Mit 14:16 Punkten fiel die Zwischenbilanz nach der Vorrunde weitestgehend positiv aus. Das sah auch Forch so, wiewohl er meinte, dass einige Punkte mehr möglich gewesen wären.

Der Start ins neue Jahr misslang allerdings ordentlich. Vier Niederlagen, meist deutlich, in Schmiden sogar überdeutlich – der Aufsteiger rutschte ins letzte Tabellendrittel. In den Duellen mit den unmittelbaren Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg lastete Druck auf dem Team. Die Mannschaft hielt ihm Stand. Sie siegte mit 29:28 gegen Bietigheim II und mit 33:32 in Flein – das waren Big Points im Kampf um den Ligaverbleib. „Wir haben die wichtigen und entscheidenden Spiele gewonnen“, bilanziert Spielertrainer Forch. Wohl versäumten es die Murrtaler, den Sack in den Spielen gegen die HSG Fridingen/Mühlheim und den TSV Altensteig (nur ein Punkt) vorzeitig zuzumachen, mit dem Coup beim TSV Alfdorf-Lorch war der Ligaverbleib drei Spieltage vor Rundenende aber gesichert. Durch zwei Heimsiege in den abschließenden drei Rundenspielen verbesserte sich der Aufsteiger auf den neunten und damit auf einen einstelligen Tabellenplatz.

Die zur Winterpause geäußerte Hoffnung von Spielertrainer Forch, die Runde mit einem positiven Punktekonto abschließen zu können, erfüllte sich nicht. Maßgeblich dafür entscheidend: die Schwächephase zu Beginn des neuen Jahres. Dass die HCOB-Handballer aber verstanden, in den meisten Begegnungen gegen unmittelbare Rivalen aus der hinteren Tabellenhälfte zu punkten, ersparte ihnen eine länger anhaltende Zitterpartie. Den Nichtabstieg bereits einen Monat vor Rundenende sicher gehabt zu haben, ist angesichts dessen, dass die Kellerkinder mit Beginn des neuen Jahres (und mit Ausnahme des TSV Altensteig) „plötzlich“ kontinuierlich punkteten, durchaus erfreulich. Deshalb lautet die Bilanz des Trainers auch: „Insgesamt sind wir zufrieden.“ Er hätte sich den einen oder anderen Sieg gegen ein Topteam gewünscht, das gelang nur am zweiten Spieltag gegen Leonberg. Dafür konnte er sich über die Auswärtsstärke seines Teams freuen, die Bilanz war fast ausgeglichen.

Zur kommenden Runde werden die Karten neu gemischt. Der württembergische Handballverband hat unlängst (und somit recht kurzfristig) beschlossen, aus zwei Württembergliga-Staffeln eine zu machen. Darunter sollen zwei Verbandsliga-Staffeln in den Spielbetrieb eingebunden und die Zahl der Landesliga-Staffeln von drei auf vier erhöht werden. Wie der Qualifikationsmodus aussieht, wurde bislang nicht bekannt gegeben. Das erleichtert den Vereinen die Planung nicht gerade. Der HCOB II muss in der kommenden Runde auf einige erfahrene Spieler verzichten. Spielertrainer Forch (geht in seine vierte Saison) steht vor der Aufgabe, aus den verbleibenden Kräften sowie aus nachrückenden Akteuren eine schlagkräftige Mannschaft zu formen. Er sagt: „Die Mannschaft wird ein anderes Gesicht bekommen. Einige Spieler können aus diesem Jahr viel Erfahrung mitnehmen.“ Er sieht gute Chancen, auch in der kommenden Runde wieder auf einem guten Level mitspielen zu können.

Info
Auf- und Absteiger sowie Einsätze und Tore

Auf- und Absteiger: Der SV Fellbach und der TSB Gmünd steigen als Meister der beiden Staffeln der Württembergliga in die Baden-Württemberg-Oberliga (BWOL) auf. Absteiger sind der TV Flein, der TSV Altensteig (beide Nordstaffel) sowie der HC Hohenems aus Vorarlberg und die SG Herbrechtingen/Bolheim (beide Südstaffel). Aus der BWOL kommen die SV Remshalden und der TV Neuhausen/Erms hinzu. Die Akteure aus dem Ermstal haben die Runde nicht gespielt und ihr Team nach dem 1. Juli abgemeldet. Eventuell kommt auch der TV Weilstetten hinzu. Dieser muss absteigen, wenn einer der BWOL-Vertreter (TSV Blaustein, TV Plochingen) den Aufstieg in die Dritte Liga verpasst. Aus der Landesliga steigen der TSV Altenstadt, die HSG Albstadt und die SG Weinstadt auf. Es wird 29 oder 30 Teams in der Württembergliga geben, die unter geografischen Gesichtspunkten in zwei Staffeln eingeteilt werden.

Einsätze und Tore: Tobias Hold (26 Spiele, 142 Tore/31 Siebenmeter), Sebastian Forch (23, 107/18), Tobias Lessig (28, 100), Niklas Hug (23, 76/34), Kai Sonnenburg (23, 65), Sascha Röhrle (27, 46), Tim Jupe (24, 39/2), David Szilagyi (13, 29), Hannes Preßmar (28, 25), Magnus Erb (26, 23), Julian Hold (23, 16), Benjamin Röhrle (3, 15/5), Eric Bühler (19, 11/1), Jonas Frank (1, 9), Felix Raff (1, 6), Lukas Rauh (18, 4), Johannes Csauth (3, 4), Stefan Merzbacher (27, 1), Marcel Wolf (28), Marc Brosi (1), Robin Büchler (1), Luca Kreisz (1), Mathis Renz (1).