Kein Halbfinale: Naomi Osaka protestiert gegen Rassismus

dpa New York. Naomi Osaka verzichtet aus Protest gegen den Rassismus in den USA auf ihr Halbfinale beim WTA-Turnier in New York. Die Veranstalter der Generalprobe für die US Open verkündeten kurz darauf, dass am Donnerstag überhaupt kein Tennis gespielt werden soll.

Kein Halbfinale: Naomi Osaka protestiert gegen Rassismus

Verzichtet auf ihr Halbfinale beim WTA-Turnier: Tennis-Star Naomi Osaka. Foto: Frank Franklin II/AP/dpa

„Noch bevor ich eine Athletin bin, bin ich eine schwarze Frau. Und als eine schwarze Frau habe ich das Gefühl, dass es wichtigere Themen gibt, die sofortige Aufmerksamkeit brauchen, anstatt mich Tennis spielen zu sehen“, schrieb die in Florida lebende 22 Jahre alte Japanerin in einer in den sozialen Medien verbreiteten Stellungnahme. „Ich erwarte nicht, dass etwas Drastisches mit mir passiert wenn ich nicht spiele. Aber wenn ich ein Gespräch starten kann in einem mehrheitlich weißen Sport, betrachte ich das als Schritt in die richtige Richtung.“

Osaka und das Masters-1000-Turnier sind damit Teil einer Protestwelle gegen Rassismus und Polizeigewalt, die in dieser Intensität vom NBA-Team der Milwaukee Bucks angeschoben worden war. Der Titelkandidat in der stärksten Basketball-Liga der Welt boykottierte das Playoff-Duell mit den Orlando Magic und provozierte damit die Absage aller für den 26. August geplanten Playoff-Begegnungen in der NBA.

Die Bucks haben ihre Heimat weniger als eine Stunde nördlich des Orts im US-Bundesstaat Wisconsin, an dem am 23. August ein Afroamerikaner von der Polizei sieben Mal in den Rücken geschossen worden war. Teams in der WNBA, MLS und MLB schlossen sich dem Boykott an.

Osaka hätte bei der Generalprobe für die US Open im Halbfinale gegen die Belgierin Elise Mertens gespielt. Eine direkte Reaktion der Western & Southern Open auf den Schritt gab es nicht - dafür aber die Entscheidung, auf Partien am Donnerstag komplett zu verzichten.

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