Kind forciert 50+1-Entscheidung durch die DFL

Hannover /SID - Martin Kind – umstrittener Präsident des kriselnden Bundesligisten Hannover 96 – saß im NDR-„Sportclub“, um seine Sicht der Dinge darzulegen. Dabei zeigte sich der Funktionär sogar kurz ein wenig reumütig. „Es tut mir total leid, dass 96 keinen guten Eindruck macht“, sagte der 74-Jährige. Auf weitere Eingeständnisse warteten die Zuschauer allerdings vergeblich. „Wenn wir – ich bin ja nicht alleine – davon überzeugt sind, dass es der richtige Weg ist, dann kämpfen wir dafür“, betonte Kind.

Eine wichtige Etappe dieses Kampfs wird am Dienstag ausgefochten. Das Schiedsgericht der Deutschen Fußball-Liga (DFL) verhandelt über die von Kind forcierte Übernahme des Clubs. Es geht um die 50+1-Regel – Kind fordert eine Ausnahmegenehmigung von der Investorensperre, die DFL hatte dies abgelehnt. Sollte Kind keinen Erfolg vor der Sportgerichtsbarkeit erzielen, wird er vor ordentliche Gerichte ziehen.

Juristischen Ärger könnte es auch an anderer Stelle geben. Zuletzt hatte die Clubführung den Antrag der Opposition auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung abgelehnt, obwohl die Gegner von Kinds Übernahmeplänen die erforderliche Anzahl von Unterschriften gesammelt hatten. Nach Kinds Einschätzung enthalte eine außerordentliche Versammlung „keine Logik“. Schließlich stehe bereits am 23. März eine ordentliche Versammlung an, bei der er nicht mehr als Clubvorstand kandidieren werde. Zudem würden auch drei Aufsichtsratsmitglieder, deren Abwahl von der Opposition gefordert wird, nicht mehr antreten.