Köln-Präsident glaubt: Keine Bundesliga-Zuschauer in 2020

dpa Köln. Präsident Werner Wolf vom 1. FC Köln erwartet nicht, dass die Fußball-Bundesliga im Jahr 2020 noch einmal vor Zuschauern spielt.

Köln-Präsident glaubt: Keine Bundesliga-Zuschauer in 2020

Werner Wolf glaubt für dieses Jahr nicht mehr an Bundesliga-Spiele vor Zuschauern. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

„Meine persönliche Einschätzung ist: Ich glaube nicht, dass wir in diesem Jahr noch einmal live Fußballspiele sehen werden“, sagte Wolf beim Online-Talk „Loss mer schwade“.

Der 63-Jährige hofft aber auf die baldige Rückkehr zum Spielbetrieb. „Denn Fußball ohne Fußball macht viel Arbeit, aber keinen Spaß.“ Nach einer einstimmigen Entscheidung der Vereine glaubt Wolf, dass die Saison fortgesetzt werden kann: „Wir hoffen, dass es entweder am ersten oder zweiten Mai-Wochenende in Form von Geisterspielen weitergehen wird.“

Die Kölner hatten bei der 1:2 Derby-Niederlage in Mönchengladbach am 11. März das bisher einzige Geisterspiel der Saison absolviert. „Ich behaupte: Wäre es kein Geisterspiel gewesen, hätten wir es nicht verloren“, sagte Wolf. Die Zuschauer würden zwar spürbar fehlen, „aber man kann sich an solche Dinge auch gewöhnen“.

SPD-Politiker Karl Lauterbach hält wenig von einer schnellen Fortführung der Fußball-Bundesliga mit Geisterspielen ab Mai. Dies sagte der Gesundheitsexperte im Sport1-Doppelpass.

„Ich denke, im Herbst könnte wieder gespielt werden, wenn wir dann genügend Tests haben und keiner das Gefühl hat, hier wird einem etwas weggenommen“, erklärte Lauterbach, der bei einer Fortsetzung der Liga-Saison ab Mai keinen ausreichenden Schutz für die Gesundheit der Profis sieht. „Durch den Kontaktsport ist die Übertragung von Viren kaum vermeidbar, wenn jemand infiziert ist“, sagte Lauterbach.

Wegen der Coronavirus-Pandemie pausieren die Bundesliga und die 2. Bundesliga derzeit bis 30. April. Lauterbach sagte weiter: „Stellen Sie sich folgende katastrophale Situation vor: Wir lassen die Bundesliga wieder anrollen und es kommt wieder zu mehr Fällen.“ Aus der Sicht des SPD-Politikers wäre dies nicht vertretbar, „insbesondere nicht gegenüber den Unternehmen, die auch auf Lockerungen warten, die wir aber nicht in Aussicht stellen können.“