Kreuzbandriss: Skisprung-Ass Wellinger fällt im Winter aus

dpa München. Die deutschen Skispringer müssen den nächsten personellen Rückschlag hinnehmen. Olympiasieger Andreas Wellinger zieht sich einen Kreuzbandriss zu und fällt einen Winter aus. Der Bayer lächelt dennoch vom Krankenbett.

Kreuzbandriss: Skisprung-Ass Wellinger fällt im Winter aus

Andreas Wellinger hat sich das Kreuzband gerissen. Foto: Arne Dedert

Der komplette nächste Skisprung-Winter wird ohne Olympiasieger Andreas Wellinger stattfinden. Der 23 Jahre alte Bayer zog sich beim Training im österreichischen Hinzenbach einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu und muss lange pausieren.

Wellinger ist bereits in einer Münchner Klinik operiert worden, wie der Athlet und der Deutsche Skiverband (DSV) bekanntgaben. „Ich hatte mich bisher sehr gut gefühlt, und die Saisonvorbereitung verlief auch nach Plan, umso ärgerlicher ist die Verletzung jetzt“, sagte Wellinger.

Nach Ex-Weltmeister Severin Freund (nach zwei Kreuzbandrisse wieder zurück) und David Siegel (Kreuzbandriss) müssen die DSV-Adler damit den nächsten personellen Rückschlag hinnehmen. Der neue Trainer Stefan Horngacher sagte: „Der verletzungsbedingte Ausfall ist sowohl für Andreas persönlich als auch für das gesamte Team sehr bitter. Sein Fehlen im kommenden Winter zu kompensieren wird eine große Herausforderung für uns alle.“ Wellinger hatte zwar einen schwierigen Winter 2018/2019 hinter sich, hat mit einmal Gold und zweimal Silber bei Olympia in Pyeongchang aber seine Extraklasse unter Beweis gestellt.

Auf seiner Instagram-Seite postete der Ruhpoldinger ein Bild vom Krankenbett, dabei grinste er schon wieder. „Die Operation lief gut und jetzt ist es Zeit, mich auf meine Reha zu fokussieren und auf ein anderes Sommertraining“, schrieb Wellinger. Da im Winter 2019/2020 keine WM und keine Olympischen Spiele stattfinden, wird er immerhin kein Großereignis verpassen. Doch der nächste Anlauf auf die Vierschanzentournee fällt genauso flach wie die Skiflug-WM im slowenischen Planica.

Die komplexe Knieverletzung mit Abriss des vorderen Kreuzbandes stellte auch die Ärzte in München vor eine Herausforderung. DSV-Arzt Peter Brucker sagte: „Das vordere Kreuzband wurde durch eine körpereigene Sehne ersetzt, beide Menisken genäht. Andreas Wellinger wird voraussichtlich noch einige Tage im Krankenhaus bleiben, ehe er mit ersten Rehabilitationsmaßnahmen beginnen kann.“

Wellinger blickt jetzt schon auf 2021. „Ich werde in den nächsten Monaten konzentriert in der Rehabilitation arbeiten und dann die Heim-WM in Oberstdorf ins Visier nehmen“, sagte er. Für den dreimaligen Weltcup-Sieger ist es nicht der erste schwere Rückschlag in seiner Karriere. Bei einem heftigen Sturz in Kuusamo 2014 verletzte sich Wellinger schwer und zeigte sich danach stärker denn je. Das ist auch diesmal sein Plan. „Ich werde so schnell wie möglich zurück sein“, kündigte er bereits an.