Krise bei den Leichtathleten abgewendet

Jasmin Hitzelberger vom TV Murrhardt in Schmiden zur Nachfolgerin des Kreisvorsitzenden Ulrich Zimmermann gewählt

Wenn ein wichtiger Ehrenamtsjob zu besetzen ist, ducken sich traditionell viele weg. Eine positive Überraschung hat es beim Kreistag der Rems-Murr-Leichtathleten in Schmiden gegeben. Spontan erklärte sich die 26-jährige Jasmin Hitzelberger dazu bereit, für zunächst zwei Jahre den Vorsitz zu übernehmen. Sie tritt somit die Nachfolge des Murrhardters Ulrich Zimmermann an.

Krise bei den Leichtathleten abgewendet

Nach der Entscheidung in Schmiden (von links): Die neue Schatzmeisterin Miriam Bareis vom TSV Leutenbach, der nun ehemalige Vorsitzende Ulrich Zimmermann vom LAC Schwäbischer Wald und die neue Chefin Jasmin Hitzelberger vom TV Murrhardt. Foto: G. Hartmann

Von Mathias Schwardt



Allerdings: Mit der wichtigste Posten im Kreisvorstand bleibt unbesetzt. Gesucht wird noch ein Kandidat für das aufwendige Amt des Sportwarts, der die Wettkampftermine koordiniert. Nach 14 Jahren hat sich Hans Staudenmaier (VfL Waiblingen) – diesmal endgültig – zurückgezogen. Ebenso lange im Vorstand war der nun ehemalige Vorsitzende Ulrich Zimmermann (LAC Schwäbischer Wald). Ihm war die Erleichterung beim Kreistag anzumerken. Nicht nur über seinen Abschied, sondern auch darüber, dass tatsächlich kurzfristig eine Nachfolgerin für den Chefposten gefunden worden war.

Als Grund für seinen Rückzug nannte Zimmermann sein fortgeschrittenes Alter, der Murrhardter wird bald 73. „Als ich im Januar 2006 antrat, fühlte ich mich jung und dynamisch“, sagte Zimmermann. Doch nun seien seine schon damals vorhandenen gesundheitlichen Probleme schlimmer geworden. Und er wolle nicht „als Antiquariat“ im Vorstand enden, sondern das Amt in jüngere Hände legen. Was das angeht, ist Jasmin Hitzelberger, stellvertretende Abteilungsleiterin beim TV Murrhardt, eine Idealbesetzung.

In seiner Abschiedsrede wies Zimmermann auf ein großes Problem der Leichtathletik hin: Früher habe es in Vereinen kaum Kinder, aber viele Jugendliche und Aktive gegeben. Heute sei’s umgekehrt. Heißt: Es fehlen Athleten für die Wettkämpfe. Es könne Möglichkeiten geben, um dem entgegenzuwirken. „Aber wir machen uns da keine Gedanken.“ Insbesondere kritisierte Zimmermann wieder einmal die großen Sportverbände: „Was in den Vereinen passiert, ist für die nur Dekoration.“ Immerhin gebe es beim Württembergischen Leichtathletik-Verband (WLV) eine Veränderung zum Positiven. Das Präsidium wurde auf sieben Personen verkleinert und dafür ein neuer Aufsichtsrat installiert. In diesem sitzen acht Personen, darunter die Vorsitzenden aus vier Leichtathletik-Kreisen, die deshalb „jetzt wesentlich mehr Einflussmöglichkeiten haben“. Auch Hitzelberger wird nun künftig ebenfalls einen Platz in diesem Gremium haben.

Die 26-Jährige stellte sich nur unter der Voraussetzung zur Wahl, weder zusätzlich als Sportwartin noch – wie zuletzt Zimmermann – als Kassier fungieren zu müssen. Da traf es sich gut, dass sich die 39-jährige Miriam Bareis vom TSV Leutenbach für die Position der Schatzmeisterin meldete. Beide Kandidatinnen wurden, wen wundert’s, einstimmig gewählt. Weil Hans Staudenmaier fast die komplette Terminplanung für dieses Jahr schon erledigt hat, bleibt dem Vorstand nun genügend Zeit, einen mehr oder minder Freiwilligen für das Amt des Sportwarts der Leichtathleten zu finden.

Die neue Chefin Hitzelberger sagte nach dem Kreistag, sie engagiere sich sehr gerne für den Sport. Seit über 20 Jahren ist sie Leichtathletin und seit gut sieben Jahren die Mehrkampf-Trainerin für die U 14 des TV Murrhardt. Und warum die spontane Entscheidung, die Nachfolge von Zimmermann anzutreten? „Ich hätte es schade gefunden, wenn es keinen Vorsitzenden mehr im Leichtathletik-Kreis gegeben hätte.“ Sie freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem Team. Ziel müsse weiterhin sein, Gutes für die Leichtathleten im Kreis zu erreichen.

In Abwesenheit geehrt wurden beim Leichtathletik-Kreistag in Schmiden zwei deutsche Juniorenmeister: Kugelstoßerin Alina Kenzel vom VfL Waiblingen und Jens Mergenthaler von der SV Winnenden (Sieg über 5000 Meter).