Leipziger Vorfreude auf die Spurs: „Weltklasse besetzt“

Von Von Jan Mies, dpa

dpa Leipzig. Leipzig kann sich gegen Werder locker auf das Highlight in der Königsklasse einstimmen. Julian Nagelsmann experimentiert ein bisschen - und freut sich auf eine besondere Begegnung.

Leipziger Vorfreude auf die Spurs: „Weltklasse besetzt“

Die Leipziger siegten locker gegen Werder Bremen. Foto: Robert Michael/dpa

Die souverän gelöste Pflichtaufgabe war für Julian Nagelsmann schnell nebensächlich.

Schon kurz nach dem völlig verdienten 3:0 (2:0) gegen den Abstiegskandidaten Werder Bremen machte sich der Trainer von RB Leipzig seine Gedanken über die bislang größte Partie in der noch jungen Vereinsgeschichte der Sachsen. „Natürlich würden wir gerne eine Runde weiterkommen“, sagte der 32-Jährige - vier Tage vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Tottenham Hotspur. Das Selbstvertrauen dazu haben die Sachsen.

Durch den Sieg gegen allerdings hoffnungslos unterlegene Bremer übernahm Leipzig für 24 Stunden die Tabellenführung vom FC Bayern. „Eine nette Randerscheinung, mehr nicht“, bemerkte Konrad Laimer. Schon am Sonntag zog der FC Bayern mit dem 4:1-Erfolg beim 1. FC Köln wieder vorbei und hat weiter zwei Punkte Vorsprung auf RB.

Nagelsmann konnte die Partie sogar nutzen, um ein „bisschen was“ in der Abwehr zu testen, weil Dayot Upamecano am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) in London gelbgesperrt fehlen wird. Noch hat Nagelsmann, der in der Defensive seit Wochen auf mehrere verletzte Leistungsträger verzichten muss, aber nicht entschieden, wer wo spielt.

„Ich habe mir noch nicht im Detail alles über Tottenham angeschaut“, sagte der Coach, der mit seinem Ex-Club TSG Hoffenheim in der vergangenen Saison in der Gruppenphase der Königsklasse ausgeschieden war. Möglicherweise rückt der junge Ethan Ampadu (19), der gegen Bremen die letzte halbe Stunde spielen durfte, in die Mannschaft. Im Vergleich zur Partie am Samstag muss Leipzig aber ohnehin umdenken.

„Natürlich ist es am Mittwoch ein Gegner, der auf vielen Positionen Weltklasse besetzt ist“, sagte Nagelsmann und zollte Spurs-Trainerstar José Mourinho für dessen „große Erfahrung auf internationaler Ebene“ Respekt. „In solchen Spielen kommt es viel auf die Cleverness an, auf die Art und Weise, wie wir reinkommen in diesem großen, lauten Stadion, wie viel wir von unserer Power auf den Platz bekommen.“

Gegen Bremen überzeugte die hochgelobte RB-Offensive immer dann, wenn sie das Tempo anzog. Nationalspieler Lukas Klostermann (18.), Patrik Schick (39.) und Nordi Mukiele (46.) trafen für Leipzig. „Ich war zufrieden über die Art und Weise“, sagte Nagelsmann, der die „gleiche Gier“ wie beim 0:0 beim FC Bayern am Spieltag zuvor gesehen habe. „Wenn wir diese Freude und eine gesunde Kopflosigkeit auf den Platz bekommen“, werde sein Team auch am Mittwoch ein gutes Spiel machen.

Auf seine persönliche Begegnung mit Mourinho freut sich der 32-Jährige zwar, dennoch legte sich der Trainer mit einem Augenzwinkern vorsorglich ein wenig Zurückhaltung auf. „Ich hoffe, dass wir an der Seitenlinie nicht allzu häufig Kontakt haben, weil er auch aufbrausend sein kann. Dann sitzen wir beide auf der Tribüne und essen eine Bratwurstsemmel.“