Lisicki und Petkovic in Nürnberg raus - Friedsam weiter

dpa Nürnberg. Anna-Lena Friedsam zieht als einzige Deutsche ins Viertelfinale beim Nürnberger Tennisturnier ein. Andrea Petkovic hat gegen sie keine Chance. Sabine Lisicki will wieder Fuß fassen - mit einem neuen Coach. In Franken bringt ihr das nichts.

Lisicki und Petkovic in Nürnberg raus - Friedsam weiter

Anna-Lena Friedsam setzte sich gegen Andrea Petkovic durch. Foto: Daniel Karmann

Sabine Lisicki sucht weiter vergeblich einen Weg aus ihrem Dauertief, und auch Andrea Petkovic muss ihre Sachen in Nürnberg schnell packen.

Nach einem Sieg im Eiltempo gegen Petkovic ist Anna-Lena Friedsam beim Tennisturnier in Franken als einzige Deutsche ins Viertelfinale eingezogen. Die 25-Jährige aus Andernach bezwang die Finalistin von 2013 bei dem WTA-Event deutlich mit 6:3, 6:1.

„Sie hat wahnsinnig gut serviert, und ich habe nicht so gut serviert“, resümierte die Weltranglisten-69. Petkovic. „Ich konnte einfach nicht mein Level abrufen, dass ich sie mal pushe und sie mal Fehler macht.“ Vor den French Open ist Petkovic, die schon am Donnerstag nach Paris reist, aber zuversichtlich. „Mein Spiel kommt langsam zusammen“, sagte sie.

Friedsam überzeugte auch mit ihren Grundschlägen und leistete sich weniger Fehler als Petkovic. „Es lief heute wirklich sehr gut. Ich habe viele erste Aufschläge gehabt mit guter Präzision“, sagte sie. Nach nur 57 Minuten verwandelte Friedsam, die wegen einer langwierigen Schulterverletzung nur noch auf Position 523 in der Welt liegt, ihren zweiten Matchball.

Damit trifft sie im Viertelfinale der Sandplatzveranstaltung auf die an Nummer eins gesetzte Julia Putinzewa. Die Kasachin hatte Mona Barthel aus Neumünster geschlagen. Die Dortmunder Qualifikantin Jule Niemeier verlor gegen die Tschechin Kristyna Pliskova 1:6, 3:6.

Für die ehemalige Wimbledon-Finalistin Lisicki war schon in Runde eins Schluss. Die ehemalige Weltranglisten-Zwölfte verlor ihre wegen anhaltenden Regens verschobene Partie bei der mit 250 000 US-Dollar dotierten Sandplatzveranstaltung gegen die Australierin Ajla Tomljanovic mit 2:6, 5:7.

„Natürlich überwiegt die Enttäuschung über die Niederlage. Klar ist es eine schwere und undankbare Auslosung gewesen, aber damit muss man rechnen, wenn man nicht gesetzt ist“, sagte die in Schwarz gekleidete Lisicki nach dem Aus gegen die Nummer drei des Turniers. Die 29 Jahre alte Berlinerin, die nach Verletzungen und Formtief nur noch auf Platz 299 der Weltrangliste geführt wird, war erst mit einer Wildcard ins Hauptfeld gerutscht.

Lisickis Partie war am Dienstag beim Stand von 2:6, 2:1 aus ihrer Sicht abgebrochen worden. Die Berlinerin kämpfte und konnte den ersten Matchball noch abwehren, musste sich dann aber nach 74 Minuten geschlagen geben. „Aktuell ist es schwer, das Positive zu sehen, so kurz nach der Niederlage, das ist aber auch normal, wenn man mit Leidenschaft bei der Sache ist“, sagte Lisicki, die sich erst vor zwei Wochen von ihrem Trainer getrennt hat und wieder von ihrem Vater Richard betreut wird. „Mit 29 kann man mein Spiel nicht mehr umstellen und sollte das auch nicht“, meinte sie. Die Rückkehr zu ihrem Vater bedeute: „Back to Basics“.

Ihre nächsten Einsätze auf der Profitour liegen nur bedingt in ihrer Macht. „Durch meine Ranglistenposition weiß ich nicht, wo ich reinkomme“, sagte Lisicki, „daher ist es im Moment so eine Last-Minute-Entscheidung, wenn man darauf warten muss, wo man im letzten Moment reinrutscht.“