Löwen drehen Handball-Tospiel und stoppen THW Kiel

dpa Mannheim. Der THW Kiel schien schon früh der sichere Sieger, dann aber drehten die Rhein-Neckar Löwen im Topspiel der Bundesliga auf. Mit ihrem knappen Sieg wahren sie die Chance auf die Meisterschaft. Die Ambitionen des THW bekommen dagegen einen Dämpfer.

Löwen drehen Handball-Tospiel und stoppen THW Kiel

Rhein-Neckars Patrick Groetzki (l-r), Torwart Mikael Appelgren, Ilija Abutovic und Gedeon Guardiola Villaplana jubeln über den Sieg. Foto: Uwe Anspach/dpa

Nach ihrer furiosen Aufholjagd genossen die Rhein-Neckar Löwen für einige Minuten die Ovationen ihrer Fans - der THW Kiel war da längst in der Kabine verschwunden.

Nach einem zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Rückstand haben die Mannheimer das Topspiel der Handball-Bundesliga noch in einen 26:25 (10:13)-Sieg gedreht und damit ihre Meisterschaftschance gewahrt. „Das ist ein Riesengefühl“, sagte der im zweiten Durchgang überragende Löwen-Keeper Mikael Appelgren.

Die Kieler dagegen rätselten nach ihrem Einbruch in der zweiten Hälfte. „Wir dürfen keine Ausreden suchen. Es lag heute nur an uns“, sagte Hendrik Pekeler. Trotz der ersten Niederlage nach zuvor sechs Siegen nacheinander bleibt der THW Tabellenzweiter, die Löwen verbesserten sich vorerst auf den fünften Rang.

Nationalmannschafts-Kapitän Uwe Gensheimer war mit acht Treffern bester Werfer der Gastgeber, die nach 20 Minuten bereits mit 6:13 hinten gelegen hatten. Gegen Ende des ersten Durchgangs wachte die Mannschaft von Trainer Kristjan Andresson dann aber auch dank einer starken Leistung von Torhüter Appelgren auf - und der THW ließ sich offenbar auch von der hitzigen Atmosphäre in der mit 13.200 Zuschauern ausverkauften SAP Arena beeindrucken. Erfolgreichster THW-Werfer war Domagoj Duvnjak mit sieben Toren.

„Die Stimmung war der Wahnsinn“, sagte Löwen-Rechtsaußen Patrick Groetzki. „Es wäre schön, wenn wir bei jedem Heimspiel so eine Atmosphäre hätten.“ Trotzdem entwickelte sich erst spät ein Topspiel, dann aber ein richtiges. Als die Löwen im zweiten Durchgang aufdrehten, gingen auch die Zuschauer mit. Die Begegnung blieb aber eng, weil der THW immer wieder Lücken in der Defensive der Gastgeber fand - allerdings nicht mehr so große wie noch im ersten Durchgang.

In der Anfangsphase hatte der Rekordmeister die Löwen zum Teil vorgeführt. Beim Gastgeber funktionierte zunächst gar nichts. Angesichts der schwachen Löwen-Abwehr musste sich der THW zunächst nicht mal Mühe geben, um zu Toren zu kommen. Nach 20 Minuten lagen die Gäste bereits mit 13:6 vorne - und die Partie schien gelaufen. Dann aber kam die Wende.

Löwen drehen Handball-Tospiel und stoppen THW Kiel

Rhein-Neckars Uwe Gensheimer (r) jubelt neben Kiels Niclas Ekberg über ein Tor. Foto: Uwe Anspach/dpa

Löwen drehen Handball-Tospiel und stoppen THW Kiel

Kiels Pavel Horak (l-r), Domagoj Duvnjak und Hendrik Pekeler verabschieden sich nach Spielende von den Fans. Foto: Uwe Anspach/dpa

Löwen drehen Handball-Tospiel und stoppen THW Kiel

Rhein-Neckars Andy Schmid (l) und Kiels Pavel Horak kämpfen um den Ball. Foto: Uwe Anspach/dpa