Mahomes und Co.: So stehen die Chancen in der NFL

Von Von Maximilian Haupt, dpa

dpa Los Angeles. Als Titelverteidiger sind Patrick Mahomes und die Kansas City Chiefs das Maß der Dinge in der NFL. Neben dem Ballzauberer aus der Mitte des Landes dürfen sich nach der Hälfte der Saison aber noch weitere Quarterbacks Hoffnungen auf den ganz großen Wurf machen.

Mahomes und Co.: So stehen die Chancen in der NFL

Das Nonplusultra in der NFL: Quarterback Patrick Mahomes von den Kansas City Chiefs. Foto: Jeff Roberson/AP/dpa

Patrick Mahomes, Patrick Mahomes, Patrick Mahomes - der Quarterback der Kansas City Chiefs ist auch in der Saison nach seinem ersten Super-Bowl-Sieg in Bestform und Liebling der US-Medien.

Spielszenen des 25-Jährigen gehen in den sozialen Medien meistens sofort viral, und er ist wird neben der Auszeichnung als wertvollster Spieler der Hauptrunde (MVP) auch wieder für den Titel in der NFL gehandelt. Doch zur Halbzeit der Saison ist er nicht konkurrenzlos: Ein Überblick.

PATRICK MAHOMES: 25 Touchdown-Pässe und nur eine Interception hat Mahomes bislang, nie gab es innerhalb einer Saison eine bessere Quote in der Geschichte der NFL. In nur 40 Einsätzen seit seinem Debüt hat er inzwischen 100 Mal den Ball in die Endzone geworfen - niemand war je schneller bei dieser Marke. Dazu kommen seine scheinbar unmöglichen Würfe, seine Unberechenbarkeit. Wer den Super Bowl gewinnen will, muss an Mahomes und seinen Kansas City Chiefs vorbei.

RUSSELL WILSON: Die NFC West ist nach Meinung vieler die stärkste Division der NFL - und Russell Wilson hat seine Seattle Seahakws nach acht gespielten Partien an die Spitze geführt. Noch nie hat der Quarterback eine Stimme bei der MVP-Wahl bekommen, nun sehen ihn die Analysten der NFL-Homepage sogar mit einer Stimme vor Mahomes. Die Niederlage zuletzt gegen die Buffalo Bills war enttäuschend, aber der schon lange starke Wilson spielt dennoch die Saison seines Lebens. In der NFC sind die Seahawks der wohl schwerste Brocken für die anderen.

BEN ROETHLISBERGER: Ungeschlagen nach acht Spielen? Die Pittsburgh Steelers haben eine ruhmreiche Vergangenheit, aber das gab es dort noch nie. Ben Roethlisberger war von Zweifeln begleitet in die Saison gestartet, weil er die vorausgegangene Spielzeit verletzt verpasste und mit seinen 38 Jahren auch nicht mehr der jüngste ist. Aber „Big Ben“ interessierte all das nicht und er tut, was er immer schon tat: Gewinnen. Nie in seinen 17 Spielzeiten hatte er eine negative Bilanz. Mit Roethlisberger und den Steelers ist zu rechnen. Dass er diese Woche wegen des Kontakts zu einem mit dem Coronavirus infizierten Mitspieler nicht trainieren durfte, ist vor dem Spiel gegen die Cincinnati Bengals am Sonntag allerdings ein Handicap.

JOSH ALLEN: Laufen und Passen - das kann auch Josh Allen. Seit 2018 kommt er auf 14 Spiele mit mindestens einem Touchdown-Pass und selbst erlaufenen sechs Punkten. Niemand war in dem Zeitraum besser. Nach schweren Jahren kommen die Bills in Allens dritter NFL-Saison nun auf eine Bilanz von 7 Siegen und zwei Niederlagen, fünf Mal warf er dabei für mindestens 300 Yards. Die leidensfähigen Fans an der Ostküste träumen völlig zurecht von einem Coup in dieser Spielzeit.

AARON RODGERS: Vier Touchdown-Pässe warf Aaron Rodgers zuletzt beim 34:17 gegen den Super-Bowl-Teilnehmer San Francisco 49ers. Provoziert von den Personalentscheidungen der Green Bay Packers, die bei der Talentvergabe lieber einen jungen Quarterback und potenziellen Nachfolger auswählten anstelle eines starken Receivers als zusätzliche Option im Angriff, liefert Rodgers eine bärenstarke Saison ab. An Selbstvertrauen mangelt es dem 36-Jährigen weiterhin nicht: „Manchmal lache ich, wenn Leute über ein schwaches Jahr bei mir reden. Ein schwaches Jahr bei mir ist für viele andere Quarterbacks noch immer ein Karrierebestwert“, sagte er kürzlich.

DREW BREES: Das Duell mit Tom Brady war dann am Ende gar keins - so deutlich dominierten Drew Brees und seine New Orleans Saints die Tampa Bay Buccaneers. Die Nummer eins und zwei in der ewigen Bestenliste der Quarterbacks mit den meisten Touchdown-Pässen wechselten sich im Laufe der Saison an der Spitze ab, derzeit liegt Brees vorne. Mit sechs Siegen und zwei Niederlagen eroberte der 41-Jährige mit seinen Saints Rang eins der NFC South zurück und gilt als sicherer Teilnehmer an den Playoffs.

UND SONST?

TOM BRADY war in den vergangenen Wochen mit seinen Buccaneers auf einem guten Weg, die höchste Niederlage seiner Karriere gegen die Saints am Sonntag aber war ein Dämpfer. KYLER MURRAY wird bei den Arizona Cardinals immer stärker und führt eine der besten Offensiven der NFL an, hat es in der NFC West aber neben den Seahawks auch noch mit den Los Angeles Rams und den allerdings dezimierten 49ers zu tun. CARSON WENTZ führt bei den Philadelphia Eagles zwar kein überragendes Team an und kommt auf die überschaubare Bilanz von drei Siegen, vier Niederlagen und einem Unentschieden - in der schwachen NFC East reicht das derzeit dennoch zu Rang eins.

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