Manuel Fischers Weg zum späten Glück

Ex-Aspacher spielt erfolgreich Futsal und ist ein Kandidat fürs DFB-Team – BKZ verlost Freikarten für Länderspiel in Stuttgart

„Wenn ich eins gelernt habe: Denke nie an den zweiten Schritt vor dem ersten.“ Manuel Fischer sagt den Satz sehr ernst. Dabei hat der 29-Jährige Grund zur Freude. Er ist auf dem Weg zum Futsal-Nationalspieler. Der Ex-Aspacher wurde zum DFB-Lehrgang für die Länderspiele gegen die Schweiz (1. Dezember in Bern) und am Montag, 3. Dezember, in Stuttgart eingeladen. Fürs Duell in der Scharrena verlost unsere Zeitung dreimal zwei Freikarten.

Manuel Fischers Weg zum späten Glück

Temporeich und ideal für technisch gute Kicker: Futsal, die neue Art des Hallenfußballs. Deutschlands beste Spieler sind demnächst in Stuttgart beim Länderspiel gegen die Schweiz am Ball. Foto: Imago

Von Uwe Flegel

Mit 18 Jahren galt der Angreifer als große Sturmhoffnung des VfB Stuttgart, stand für die Wasenelf in der Champions League im Camp Nou des FC Barcelona auf dem Rasen. Elf Jahre, ein paar Verletzungen und viele Erfahrungen später ist der Shootingstar von einst geerdet, hat sich im Raum Stuttgart im Immobilienbereich selbstständig gemacht und geht seit dem beim Bezirksligisten GSV Maichingen auf Torejagd – wenn es die Zeit erlaubt. Denn an erster sportlicher Stelle des Mannes, der zwischen Januar 2013 bis Januar 2015 im Fautenhau stürmte und mit der SG Sonnenhof von der Regional- in die Dritte Liga aufstieg, steht mittlerweile Futsal. Dahinter verbirgt sich die international anerkannte Hallenfußball-Spielweise, die sich nun auch in Deutschland durchzusetzen scheint. Sehr zum Gefallen Fischers, der seit dieser Saison mit dem Futsalteam des TSV Weilimdorf den Titel in der Regionalliga Süd verteidigen und bei der deutschen Meisterschaft diesmal weiter als nur bis ins Halbfinale kommen will.

Bisher läuft es für den früheren Juniorennationalspieler und sein Team optimal. Die ersten sieben Partien der Regionalliga Süd wurden alle gewonnen und Manuel Fischer hat mit 19 von insgesamt 51 Treffern gezeigt, dass er weiterhin ein Vollblutstürmer ist. Prompt gab es von DFB-Trainer Marcel Loosveld eine Einladung zum Lehrgang nächste Woche in Duisburg. 14 der 19 Akteure des Lehrgans sind dann bei zwei Länderspielen gegen die Schweiz dabei. Die beiden Duelle gegen die Eidgenossen am Samstag, 1. Dezember, in Bern und am Montag, 3. Dezember, in der Stuttgarter Scharrena (Anpfiff 19.30 Uhr, Hallenöffnung 18 Uhr), die sich im Bauch der Untertürkheimer Kurve der Mercedes-Benz-Arena befindet, sind die letzten Testspiele für die deutsche Nationalmannschaft vor dem Start der WM-Qualifikation am 28. Januar. Und für Manuel Fischer ist klar, dass er gegen die Schweiz dabei sein will: „Denn sonst bräuchte ich ja gar nicht zum DFB-Lehrgang nach Duisburg fahren.“ Eine Karriere beim Futsal wäre für den einst früh Berufenen, der als Profi auch aus Verletzungsgründen nie richtig durchgestartet ist, ein spätes Glück.

Wobei der 29-Jährige schon jetzt sehr zufrieden wirkt, dass er den Versuch beim Futsal gestartet hat. „Ich hätte diese Erfahrung gerne schon vor zehn Jahren gemacht“, macht er klar, dass diese Art des Hallenfußballs schon sein Ding ist. „Futsal hilft jedem Jungen und Mädchen in seiner technischen Entwicklung. Man hat oft den Ball am Fuß und man lernt zum Beispiel, schneller zu reagieren. Da ist viel mehr Tempo drin“, hat der ehemalige Bundesliga-Spieler nach nur drei Monaten festgestellt und schwärmt: „Es macht mir auf jeden Fall mega Spaß.“ Klar ist für ihn aber auch, dass sein Engagement bei einer der besten Futsalmannschaften Süddeutschlands nicht nur ein kurzfristiger Jux ist. „Wenn ich das mache, dann richtig und einigermaßen professionell.“ So wie seine Teamkollegen auch. Denn das sind zumindest beim TSV Weilimdorf nicht irgendwelche Fußballer, die nebenher ein bisschen in der Halle kicken, sondern allesamt Spieler, für die Futsal an erster Stelle steht. Der frühere Aspacher ist dann auch beim DFB-Lehrgang der einzige Ex-Profi. Ansonsten sind in Duisburg nur Hallenspezialisten an Bord. Das gilt auch für Weilimdorf, von dessen Fußball-Landesliga-Team keiner am Ball ist, wenn die Könnern der Variante unter dem Dach zaubern. Fischer berichtet: „Bei uns sind einige Futsalnationalspieler aus Bosnien dabei, bei denen du sofort siehst, dass dieser Sport dort schon viel weiter ist.“

Deutschland ist in Sachen Hallenfußball der modernen Art ganz offensichtlich noch hinten dran. Einerseits zum glück für Manuel Fischer, der sagt: „Ich habe schnell gesehen, dass ich mithalten kann.“ Andererseits will er mithelfen, dass sich Futsal „jetzt auch hierzulande richtig entwickelt“. Denn zum späten Glück eines Ex-Profis zählt auch, dass nach einem Debüt im Hallennationalteam mit 29 Jahren noch möglichst viele Partien im DFB-Trikot folgen.

Unsere Zeitung verlost fürs Stuttgart-Spiel drei mal zwei Freikarten. Wer gewinnen will, muss wissen, bei welchem Klub Manuel Fischer sein Bundesligadebüt feierte? Die Antwort bis Montag, 26. November, per Mail an gewinnspiel@bkz.de oder Postkarte an BKZ, Postgasse 7, 71522 Backnang unter Stichwort Futsal und der Angabe des Namens, der Adresse sowie Telefonnummer senden. Die Freikarten werden unter den Einsendern mit der richtigen Antwort verlost. Die Gewinner sind mit der Veröffentlichung ihres Namens und Wohnorts in der Zeitung einverstanden. Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Manuel Fischers Weg zum späten Glück

Spaß am Futsal: Manuel Fischer. Foto: A. Becher