Medaillen im In- und Ausland abgeräumt

Backnangs Judo-Nachwuchs feiert Erfolge in Polen und Fellbach, während Aushängeschild Menz in Osaka einen Rückschlag erleidet

Rund um den Globus waren Backnangs Judokas im Einsatz. Im In- und Ausland holten die TSG-Kämpfer fast die gesamte Bandbreite der möglichen Preise. Die Goldmedaille gab es für Helena Grau in Polen und Robin Angerer in Fellbach. Silber eroberte Erik Wilczek ebenfalls in der Stadt am Kappelberg. Fünfte wurde Nadine Deininger in Pforzheim, während der Grand Slam in Japan für Katharina Menz nach einem Kampf beendet war.

Medaillen im In- und Ausland abgeräumt

Sicherte sich in Polen einen Turniersieg: Backnangs Helena Grau (rechts). Archivfoto: A. Becher

Von Katharina Klein

Am weitesten weg von der Heimat startete Katharina Menz, die fünfmalige Deutsche Meisterin in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm. Ihre erste und einzige Gegnerin beim Grand Slam im japanischen Osaka war Maria Siderot, die Weltranglisten-38. aus Portugal. Mit ihr lieferte sich die fünfzehn Ränge weiter vorne platzierte Murrtalerin einen Mammutkampf von 8:41 Minuten. Dann warf Siderot Menz und siegte. „Das war richtig schade, eigentlich war es ein guter Kampf“, bedauerte Menz. Ihr Heimtrainer Jens Holderle verfolgte dieses Duell in Deutschland im Livestream und ärgerte sich vor dem Bildschirm: „Katharina konnte leider nicht in die Medaillenvergabe eingreifen. Es ist ärgerlich, weil es ein wichtiger Kampf war. Nun ist es für sie aber wichtig, dass sie sich nicht aus der Spur werfen und ablenken lässt, sondern weiter ihr Ziel verfolgt, weiter nach vorne zu kommen. Ich denke, dann wird es immer besser.“ Menz war bereits seit einigen Wochen unterwegs. Erst stand für sie Anfang November der Grand Prix in Taschkent auf dem Plan, von dort flog sie direkt weiter ins japanische Naruto, wo ein einwöchiges Trainingslager stattfand. Zum Abschluss folgte der Grand Prix in Osaka.

Ein TSG-Talent, das in die Fußstapfen von Menz treten will, war auch im Ausland aktiv, aber in nicht ganz so fernen Gefilden wie Menz: „Helena Grau wurde von der U-21-Nationalmannschaft eingeladen, in Polen zu kämpfen“, erzählt Holderle. Nachdem die 17-jährige Kämpferin der Klasse bis 48 Kilogramm in Leipzig mit den deutschen Junioren trainiert hatte, reiste sie mitsamt dem Team zum internationalen Olesnica Junior Tournament, wo sie die Goldmedaille eroberte. Nach einem Freilos in Runde eins gewann sie die nächsten zwei Kämpfe – zunächst im Halbfinale gegen ihre Teamkollegin Sarah Ischt vom MTV Vorsfelde mit drei Strafen, danach im Finale gegen die Polin Aleksandra Polkowska mit einem Sumi-Gaeshi (Eckenkippe). Coach Holderle ist stolz: „Es freut mich ganz arg für sie. Sie ist sehr fleißig zur Zeit. Wir hoffen, dass sie so weitermacht. Es ist toll, dass sie mit dem Team punkten konnte.“

Zwei TSG-Jungs gingen beim Kappelbergturnier der Altersklasse U 18 in Fellbach an den Start. Erik Wilczek und Robin Angerer kämpften in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm und trafen dort im Finale aufeinander. Wilczek kam zuvor mit einem Freilos in Runde zwei, wo er mit einem Harai-Goshi (Hüftfeger) siegte. Im Halbfinale setzte er sich mit einem Ausheber durch. Angerer siegte im Vorfeld einmal durch Strafen, danach mit einem Sode-Tsuri-Komi-Goshi (Ärmel-Hebezug-Hüftwurf) und im Halbfinale mit einem Haltegriff. Als es zum Showdown zwischen ihm und Wilczek kam, behielt Angerer die Oberhand. Er bezwang seinen Vereinskameraden mit einem Haltegriff und wurde somit Erster.

Nadine Deininger (bis 63) war indes bei den Süddeutschen Meisterschaften der Frauen und Männer in Pforzheim aktiv. Sie verlor in Kampf eins gegen Jule Horn vom BC Karlsruhe, da diese sie mit einem Haltegriff fixierte. „Im zweiten Kampf zeigte sie dann zwar gute Ansätze und hätte auch gewinnen können, aber sie ist leider gekontert worden. Vielleicht hat sie zu viel angegriffen. Leider hat sie sich deshalb nicht für die deutsche Meisterschaft qualifizieren können“, schildert Holderle. Deiningers Ergebnis war Rang fünf. Zu guter Letzt gab es noch etwas in der Judoabteilung zu feiern: „Jonas Riener und Philipp Wannke haben ihren schwarzen Gürtel, also den ersten Dan bestanden“, informiert Trainer Holderle.