Basketball-Bundesliga

MHP Riesen Ludwigsburg bringen Bayern-Trainer Trinchieri in Rage

Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet dezimierte Ludwigsburger besiegen in der Basketball-Bundesliga die Münchner Bayern – mit 28 Punkten.

MHP Riesen Ludwigsburg bringen Bayern-Trainer Trinchieri in Rage

Die Fans feiern ihren Kapitän Polas Batolo (Nr. 13)

Von Joachim Klumpp

Erst die gute Nachricht oder die schlechte? Gleich vorneweg: Die MHP Riesen Ludwigsburg haben am Sonntagabend in der Bundesliga gegen Bayern München mit 96:68 (55:32) gewonnen – was einer faustdicken Überraschung gleichkommt, bei so vielen schlechten Botschaften vorab.

Beispiele gefällig: Da war Justin Johnson (letztmals) gesperrt, Jeff Roberson (eher nicht letztmals) wegen einer Schulterverletzung nicht dabei, Isaiah Whiteheads Vertrag offiziell aufgelöst (Wechsel zu Besiktas Istanbul?), und selbst Nachwuchstalent Sebastian Hartmann musste leicht angeschlagen passen, obwohl der 18-Jährige gegen seinen Ex-Club besonders motiviert war.

Aber das waren die anderen auch, wie Yorman Polas Bartolo hinterher zugab: „Gegen ein Euroleague-Team ist es immer etwas besonderes, alle haben mitgezogen.“ Doch gerade der Kapitän ging mit seinen 37 Jahren voran, offensiv (28 Punkte) und defensiv (6 Rebounds). „Er hat die Mannschaft zum Sieg geführt“, lobte Trainer Josh King.

Im Gegensatz zu seinem Kollegen Andrea Trinchieri, der war bedient – und ehrlich. „Es gibt nichts zu entschuldigen, das war unser schlechtestes Spiel in fast sieben Jahren, die ich mit den Bayern in der Bundesliga bin.“

Die Riesen führten 11:2, 30:15, und 50:30. Die Fans in der mit 4000 Zuschauern ausverkauften MHP-Arena rieben sich verwundert die Augen und warteten auf den Einbruch ihres Teams. Doch der bleib aus, obwohl bei den Riesen ausgerechnet die starken Distanzschützen Prentiss Hubb (20) und Jhonathan Dunn (15) schon im dritten Viertel mit vier Fouls belastet waren. Dafür sprangen die deutschen Spieler wie Jacob Patrick (elf Punkte) und Jonathan Bähre (neun Rebounds) in die Bresche. „Ein großer Sieg“, sagte King. „Aber es ist auch nur ein Spiel.“ Doch das nächste folgt zugleich.

Folgt ein weiterer Befreiungsschlag nun in der Champions League? Am Mittwoch (20 Uhr) haben die Ludwigsburger im dritten Spiel gegen Limoges die Chance, sich noch für die Runde der letzten 16 zu qualifizieren. Mit einer Leistung wie gegen die Bayern ist das zumindest keine Utopie.