Ludwigsburgs Basketballer haben nach drei Niederlagen mal wieder gewonnen. Ob der Sieg gegen Jena schon der Wendepunkt war? Montagabend wartet Berlin.
Tray Buchanan wird von den Fans zu Recht gefeiert.
Von Joachim Klumpp
Gerade nochmals gut gegangen: Den MHP Riesen Ludwigsburg drohte die vierte Niederlage nacheinander, doch am Samstagabend verlor die Mannschaft in der entscheidenden Phase nicht die Nerven – und damit auch nicht das Spiel in der Basketball-Bundesliga. Am Ende stand vor 4000 Zuschauern in der zum fünften Mal nacheinander ausverkauften Arena ein 91:82(45:29-)Sieg gegen Science City Jena, der zwischenzeitlich mal wieder am seidenen Faden hing. Dieses Mal mit dem Happy End für die Riesen, die im dritten Viertel – ähnlich wie in den vergangene Spielen – bei einer 20-Punkte-Führung schon wie der sichere Sieger aussahen.
Doch mit zunehmender Spielzeit bekommt die Mannschaft Probleme, selbst gegen schwächere Teams wie Jena, das 84 Sekunden vor Schluss durch den überragenden Eric Washington (27 Punkte) zum 82:82 ausglich. Zumindest auf Tray Buchanan (26 Punkte) war dann aber Verlass, der einen „Dreier“ versenkte und einen Assist beisteuerte, sodass Ludwigsburg wieder mit fünf Punkten führte: Und Trainer Mikko Riipinen sagen konnte: „Es war wieder eine Achterbahnfahrt, aber ich bin glücklich, wie wir zurückgekommen sind – mit einfachem Spiel und den Zuschauern im Rücken.“
So weit, so gut. Aber warum immer diese Rückfälle? Der Schwede suchte keine Entschuldigung, aber zumindest eine Erklärung – und zählte auf: Spielmacher Stef Smith (13 Punkte) ist an seiner Wade so straff getaped, dass er einen Krampf bekam und die letzten drei Minuten fehlte; Kapitän Yorman Polas Bartolo konnte sich die vergangenen zwei Tage nicht normal bewegen; eine vorzeitige Rückkehr vom Toms Skuja erwies sich als illusorisch; und Babacar Sane war bekanntlich noch gesperrt.
Dazu kommen viele Partien in kurzer Zeit, „und es wäre naiv zu denken, alles in einem Spiel drehen zu können“. Zumal die deutsche Fraktion mit Jonas Wohlfarth-Bottermann, Brandon Tischler und auch Bartolo aktuell nicht allzu viel Positives einbringen kann, sodass zu viel an wenigen Spielern hängt. Rippinen: „Um die Dinge langfristig zu verbessern, brauchen wir mehr Zeit.“
Hat die Mannschaft aber nicht. Bereits wenige Stunden nach dem Spiel ging es mit der Bahn nach Berlin, wo an diesem Montag (18.30 Uhr) eine Nachholpartie vom ersten Spieltag eingeschoben wurde. Was aber nicht heißt, dass die Riesen Silvester am Brandenburger Tor feiern werden.