Mit dem Tempo des Meisters überfordert

Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang verlieren ihr letztes Auswärtsspiel dieser Saison in Konstanz deutlich mit 22:39

Die einen im Eilzugtempo, mitten in der Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt. Die anderen in der Endphase der Runde, personell stark dezimiert. Angesichts dieser Ausgangslage war für die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang im Drittligaspiel bei Staffelsieger HSG Konstanz nichts zu holen. Trotzdem: Eine derart deutliche 22:39-Niederlage hätte es nicht unbedingt sein müssen.

Mit dem Tempo des Meisters überfordert

Erzielte aus dem Rückraum einige sehenswerte Treffer: Felix Raff. Die klare Niederlage für den HCOB verhinderte er damit nicht.Foto: A. Hornauer

Von Alexander Hornauer

Konstanz ist seit einigen Wochen Meister, ab 11. Mai kämpft das Team vom Bodensee in Ausscheidungsspielen gegen den professionell aufgestellten ThSV Eisenach um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga. HSG-Trainer Daniel Eblen hat die Aufgabe, seine Truppe auf den Tag genau fit zu bekommen. Akteure, die zuletzt verletzt fehlten, sind nun wieder dabei. Die Hausherren setzten gegen den HCOB lange auf die Handballer, die wohl auch gegen Eisenach die meiste Verantwortung schultern sollen. Die Murrtaler traten dagegen dezimiert an: Neben Evgeni Prasolov, Marcel Lenz und Jakub Strýc mussten auch der am Daumen operierte Philipp Maurer und der erkrankte Ruben Sigle passen.

All das führte zu einem sehr einseitigen Spielverlauf. Konstanz bewies mit schnellem und zielstrebigem Angriffsspiel schon Relegationsform, die Gäste entwickelten ihrerseits kaum Durchschlagskraft. Rasch hieß es 0:4, nach einer Viertelstunde dann nur noch 6:9, aber das war ein eher kurzes Aufflackern. In der Folgezeit häuften sich technische Fehler und zu ungenaue Würfe. Zudem trafen die Referees derart oft Entscheidungen gegen die HCOB-Kreisspieler, wie es ansonsten in mehreren Partien zusammen nicht passiert. Das Ergebnis war stets dasselbe: Der Ball war weg, Konstanz stürmte nach vorn. Die Gäste konnten sich nicht im erforderlichen Maße zur Gegenwehr aufraffen, ließen zu vieles zu einfach zu. Zur Pause stand es deshalb 20:8, und Jonas Frank musste angeschlagen raus.

Nach dem Seitenwechsel machte Konstanz zunächst mit unvermindertem Tempo weiter. Beim 31:13 war die höchste Differenz erreicht. Dann nahm der HSG-Coach einige Auswechslungen vor, was die Gäste immerhin zu ein bisschen Ergebniskosmetik nutzten. Sie hatten nun auch ihre Ballgewinne, kamen dadurch zu Kontern und erzielten sechs Tore in Serie. Lukas Köder traf bei Kontern sicher, auch Felix Raff sorgte aus dem Rückraum für sehenswerte Treffer. Zum Ende der Partie legte Konstanz aber wieder eine Schippe drauf, wollte vor den Relegationsspielen gegen Eisenach wohl noch einmal das Publikum mitreißen. Das klappte, der Endstand lautete 39:22. Für den HCOB war es mit großem Abstand die deutlichste Saisonniederlage, den Hausherren gibt’s zumindest ein gutes Gefühl mit Blick auf die Aufstiegsspiele.

HSG Konstanz: Maximilian Wolf (1), Tölke – Stotz (2), Schlaich (3), Tom Wolf (1), Wiederstein (6), Kaletsch (6/1), Krüger (3), Braun (1), Jud (5), Wendel (4), Löffler (1), Hild (5).

HC Oppenweiler/Backnang: Fink, Koppmeier – Benjamin Röhrle (1), Wolf (5), Frank (1), Schöbinger (3), Kuhnle (1), Raff (5), Csauth, Koch, Köder (6/3), Vlahovic.

Schiedsrichter: Staszak/Walter (Schmelz/Karlsruhe). – Zuschauer: 1150. – Siebenmeter: 1/1:3/3. – Zeitstrafen: 4:6 Minuten (Stotz, Schlaich – Vlahovic/zweimal, Raff).