Nach 30 Jahren zurück in der Kreisliga A

Aufstiegsgeschichten Im zweiten Relegationsversuch schaffte die Spvgg Kleinaspach/Allmersbach den Sprung nach oben

Gerade mal drei Jahre ist es her, als die Fußballer der Spvgg Kleinaspach/Allmersbach am Scheideweg standen. Tabellarisch im unteren Drittel der Kreisliga B angelangt „liefen wir Gefahr, unsere Zweite abmelden zu müssen“, blickt Ralf Klimpke zurück. Die Sorgen sind Vergangenheit, feierte die Spvgg doch nun den Aufstieg in die Kreisliga A.

Nach 30 Jahren zurück in der Kreisliga A

Bejubelten im Entscheidungsspiel in Schlechtbach ein verdientes 3:1 über Fichtenberg: Die Fußballer der Spvgg Kleinaspach, die nach drei Jahrzehnten die Sicherheitsliga verließen. Foto: H. Schmidt

Von Uwe Flegel

Ralf Klimpke muss kurz überlegen, dann hat er die Jahreszahlen parat: „1984 haben wir das letzte Mal den Sprung in die Kreisliga A geschafft, 1988 sind wir dann abgestiegen.“ 30 Jahre später ist die Elf aus dem Hardtwald zurück, musste dafür aber eine Zusatzschicht einlegen. Denn in der regulären Saison waren die Aspacher nur Vizemeister geworden. Zum zweiten Mal in Folge. Hatte vergangene Saison die SKG Erbstetten die Nase vor der Spvgg, so war es diesmal der Große Alexander. Während die Blau-Weißen vor einem Jahr in der Relegation am SV Allmersbach II scheiterten, machte die Elf von Trainer Markus Gentner nun den Sack mit einem 3:1 gegen den Kreisliga-A-Vorletzten SK Fichtenberg zu.

Ralf Klimpke, der gemeinsam mit Bernd Schöffler sportlicher Leiter ist, berichtet vom „verdienten Erfolg gegen überraschend schwache Fichtenberger“. Selbst die anfänglich große Nervosität seiner Mannschaft, der mit Kevin Renz, Leon Schöffler (beide Kreuzbandriss) und Timo Föll (Schien- und Wadenbeinbruch) wichtige Spieler fehlten“, nutzte die Sportkameradschaft aus dem Kreis Schwäbisch Hall nicht. Dabei „sind wir mit unserem letzten Aufgebot angetreten“, erzählt der Aspacher

Dass es überhaupt des Nachsitzens bedurfte, ehe kräftig gefeiert werden konnte, entschied sich nach Weihnachten. Denn nach der Vorrunde lagen die Aspacher noch einen Punkt vor dem späteren Meister. Während der aber in der zweiten Saisonhälfte keinen einzigen Punkt mehr abgab, stolperte der Konkurrent gegen Spiegelberg (0:2). „Vielleicht hat uns das den Titel gekostet“, urteilt Klimpke, dessen Mannschaft wenig später die Meisterschaft endgültig abhaken musste. Zu Hause wurde das Topduell gegen die Backnanger knapp mit 2:3 verloren. „In den direkten Vergleichen haben wir und der Große Alexander sich nicht viel geschenkt, aber über die gesamte Saison gesehen ist deren Titelgewinn definitiv verdient“, gesteht der Aspacher ein. Und: Mittlerweile hat es sein Verein dem Konkurrenten ja erfolgreich nachgemacht.

Der Erfolg ist das Ergebnis zielgerichteter Arbeit. Als der Klub vor drei Jahren am Boden lag, „haben sich einige Engagierte zusammengesetzt“, erzählt Klimpke. Ausgangspunkt fürs Erstarken war die gute Jugendarbeit, in der nicht nur alle Altersklassen besetzt, sondern teilweise auch zweite Mannschaften vorhanden sind. Bemerkenswert für einen so kleinen Verein. Dann wurde versucht, Spieler zurückzugewinnen, die aus Kleinaspach stammen, aber woanders am Ball waren. Am Ende wurde aus dem Kellerkind der Sicherheitsliga ein Aufstiegskandidat.

Der will nun nächste Saison die Klasse halten. Dabei bleibt Aspach bei seinem Kurs. Aufstiegscoach Markus Gentner, der als Steppke in Kleinaspach begann, ehe er für die TSG Backnang und die SG Sonnenhof Großaspach in der Verbands- und Oberliga am Ball war, bleibt Trainer. Neu dazu kommen Spieler aus der eigenen A-Jugend sowie von Affalterbach (Kreisliga A, Bezirk Enz-Murr) zurückkehrende Verteidiger Robin Corsico, Wiedereinsteiger Tobias Gundlach und Torwart Tim Roger, der zuletzt bei der TSG Backnang zum Oberliga-Kader zählte. „Zudem halten wir vor allem noch nach Verstärkungen für die Offensive die Augen offen“, sagt Ralf Klimpke. Denn dort verzeichnet die Spvgg einen herben Verlust. Stürmer Marek Zeich, für 28 der 96 Saisontreffer verantwortlich, wechselt zu Steinach-Reichenbach (Kreisliga A 1).

Ansonsten bleibt die Aufstiegself weitestgehend zusammen und hat mittlerweile auch in Sachen Spielerzahl die Zeit der Dürre hinter sich. „Wir melden eine zweite Mannschaft für die Kreisliga B, die von Tom Schöffler trainiert wird“, berichtet Klimpke und hat damit ein weiteres Beispiel dafür, dass die großen Sorgen der Spvgg der Vergangenheit angehören.