Nach dem Fehlgriff die Nerven bewahrt

TSG-Turnerin Emelie Petz belegt bei der deutschen Meisterschaft den fünften Rang im Vierkampf. Die 18-Jährige qualifiziert sich für drei von vier Gerätefinals und erhält sich die Chance, doch noch ein Ticket zu den Olympischen Spielen in Tokio zu ergattern.

Nach dem Fehlgriff die Nerven bewahrt

Emelie Petz wahrte mit einer guten Vorstellung im Vierkampf ihre Chance, doch noch auf den Olympiazug aufzuspringen. Foto: Imago

Von Uwe Flegel

Sehr gut begonnen, kurz geschwächelt und dann den ersten echten Wettkampf nach ihrer langen Verletzungspause (wir berichteten) ordentlich zu Ende gebracht. So lautet das Fazit von TSG-Turnerin Emelie Petz nach dem Vierkampf der deutschen Meisterschaft. In der Endabrechnung brachte das der 18-Jährigen aus Allmersbach im Tal den fünften Rang ein. Damit hat die junge Sportlerin bei ihrem Comeback in Dortmund die Chance gewahrt, zu den vier deutschen Turnerinnen zu zählen, die ein Ticket zu den Olympischen Spielen nach Tokio erhalten. Ob es dazu reicht, entscheidet sich allerdings erst in neun Tagen, wenn in München der zweite Teil der Olympiaqualifikation ansteht.

Vorher steht für die junge Sportlerin von der TSG Backnang allerdings am Samstag und Sonntag in Dortmund erst noch die zweite Hälfte der deutschen Meisterschaft an. Denn dank ihrer guten Leistungen gestern ist Petz für drei der vier Gerätefinals qualifiziert. Einzig am Stufenbarren klappte es wegen eines Absteigers kurz vor Schluss einer ansonsten guten Übung nicht. Bei einem Flugteil bekam das Talent aus dem Täle den Holm nicht mehr zu fassen und landete auf den Knien. Die 12,550 Punkte waren an diesem Gerät die achtbeste Wertung. Die besten sechs kommen ins Finale.

Zum Auftakt hatte es am Sprung deutlich besser geklappt. Die 13,850 Zähler waren gar die Tageshöchstwertung an diesem Gerät. Eine Note, die weder von den Etablierten wie Elisabeth Seitz, Pauline Schäfer, Sarah Voss und Kim Bui noch von einer anderen Kontrahentin erreicht wurde. Wobei es am Ende einzig diese vier waren, die in der Gesamtwertung vor Emelie Petz platziert waren.

Grund dafür war, dass sich die Schülerin, die trotz ihrer noch jungen Jahre mit dem MTV Stuttgart schon mehrfach deutsche Mannschaftsmeisterin war, von dem Missgeschick am Stufenbarren nicht draus bringen ließ. Am Schwebebalken gab’s zwar zwei, drei Wackler, doch einen Absteiger gab es auf dem sogenannten Zitterbalken keinen. Die 12,750 Punkte waren Platz vier an dem Gerät, das von der Schwebebalken-Weltmeisterin von 2017 Pauline Schäfer gewonnen wurde.

Zum Abschluss am Boden zeigte die TSG-Turnerin erneut eine ordentliche Übung. Einzig am Ende der zweiten Sprungbahn landete sie wenige Zentimeter außerhalb der Wettkampffläche. Die 13,200 Zähler waren am Boden Rang drei und im Vierkampf Platz fünf. Eine sehr ordentliche Leistung, mit der sich Petz die Olympiachance erhalten hat.