Coronavirus-Pandemie stoppt auch die NBA

Von Von Maximilian Haupt und Lars Reinefeld, dpa

dpa Oklahoma City. Das Coronavirus hat nun auch die NBA getroffen. Die beste Basketball-Liga der Welt stoppt den Spielbetrieb bei auf Weiteres, weil der Franzose Rudy Gobert von den Utah Jazz positiv auf Covid-19 getestet worden war.

Coronavirus-Pandemie stoppt auch die NBA

Die NBA reagiert auf die Coronavirus-Pandemie mit einer Unterbrechung der Saison. Foto: epa Justin Lane/epa/dpa

Nichts geht mehr in der NBA! Die Coronavirus-Pandemie hat nun auch den Spielbetrieb in der besten Basketball-Liga der Welt lahmgelegt.

Weil der Franzose Rudy Gobert von den Utah Jazz vor der Partie bei den Oklahoma City Thunder um Nationalspieler Dennis Schröder positiv auf Covid-19 getestet wurde, setzte die NBA den Spielbetrieb umgehend bis auf Weiteres aus. Auch Goberts Teamkollege Donovan Mitchell soll positiv auf den Coronavirus getestet worden sein. Das berichteten am Donnerstag mehrere US-Medien übereinstimmend. Wann die Saison fortgesetzt werden kann, ist noch völlig unklar. „Die NBA wird diese Pause nutzen, um die nächsten Schritte mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie zu bestimmen“, hieß in einem Liga-Statement am Mittwochabend.

„Man, wir sagen Sportveranstaltungen ab, Schule, Büroarbeit usw. Was wir wirklich absagen sollten, ist 2020. Verdammt, das waren drei harte Monate“, schrieb Superstar LeBron James nach der Absage bei Twitter. James bezog sich damit auch auf den Tod von Kobe Bryant, der Ende Januar bei einem Hubschrauber-Absturz ums Leben gekommen war.

Mark Cuban, Besitzer von Dirk Nowitzkis langjährigem Club Dallas Mavericks, fasste in Worte, was viele derzeit auf der Welt denken. „Das ist verrückt, das kann nicht wahr sein. Das scheint aus einem Film zu sein, nicht aus der Realität“, sagte er in einem Live-Interview dem US-TV-Sender ESPN. Cuban betonte, es gehe nun nicht mehr um Basketball. „Wenn das hier einfach explodiert, dann denkst du an deine Familie und möchtest sichergehen, dass du das Richtige tust“, sagte der Chef von Nationalspieler Maxi Kleber.

Der Milliardär dachte allerdings auch an die vielen Mitarbeiter rund um die NBA-Clubs, die durch die Absage nun keine Gehälter mehr bekommen. Viele Menschen rund um seine Mannschaft seien auf Stundenlohnbasis angestellt und auf das Geld angewiesen. „Vielleicht bitten wir darum, dass sie etwas Freiwilligenarbeit machen im Austausch, aber wir werden uns darum kümmern. Das ist wichtig für mich“, sagte Cuban.

Noch unklar war zunächst, was der positive Test bei Gobert für seine Teamkollegen und auch für Schröder und seine Mitspieler der City Thunder bedeutete. In einigen Medien hieß es, das Team der Jazz bleibe zunächst im Hotel in Oklahoma und stehe unter Quarantäne. Schröder und Co. seien dagegen nach Hause geschickt worden. Ob sie ebenfalls zu Hause in Quarantäne bleiben sollten, war nicht bekannt.

Allerdings war Gobert nach Liga-Angaben nicht in der Arena. Der Franzose hatte sich vor ein paar Tagen noch über das Coronavirus lustig gemacht und nach einem Pressegespräch alle Mikrofone berührt. Nun geht er als erster positiv auf Covid-19 getesteter Spieler in die Geschichte der NBA ein.

Die Begegnung der Dallas Mavericks gegen die Denver Nuggets ist nun auf unbestimmte Zeit die letzte gespielte NBA-Partie. Das Spiel war bereits im dritten Viertel, als die Entscheidung der NBA publik wurde. Dallas gewann 113:97. „Das ist beängstigend. Wenn du ein Spiel verlierst, dann regst du dich auf“, sagte Nuggets-Cheftrainer Michael Malone. „Aber wenn du einen Schritt zurücktrittst, wird dir klar, dass das Millionen Menschen auf der Welt betrifft.“ Auch er sagte: „Das ist wie in einem Film.“

Während die NBA ihren Spielbetrieb unterbrach, fanden die Eishockey-Spiele in der NHL planmäßig statt. Die Columbo Blue Jackets sollen am Donnerstag aber ohne Zuschauer gegen die Pittsburgh Penguins spielen. Auch die nächsten Heimspiele der San Jose Sharks finden ohne Fans statt. Für Donnerstag wurde eine Neubewertung der Situation durch die NHL erwartet.

In der MLS wurden einige Fußball-Partien verschoben. Wie es für die anstehenden College-Meisterschaften, der sogenannten „March Madness“ weitergeht, war zunächst offen. Stand Mittwochabend sollten die Turniere stattfinden, aber ohne Zuschauer.