Stuttgarterin nach Wimbledon-Aus

„Nach wie vor brandgefährlich“: Siegemunds Zukunftsplan

Laura Siegemund reist enttäuscht, aber auch stolz aus London ab. Sie sieht sich auch mit 37 weiter konkurrenzfähig. Für das deutsche Tennis ergibt sich eine ungewöhnliche Situation.

„Nach wie vor brandgefährlich“: Siegemunds Zukunftsplan

Die Stuttgarterin Laura Siegemund ist trotz des Wimbledon-Aus zuversichtlich.

Von red/dpa

Im ersten Moment der Enttäuschung suchte Laura Siegemund auf der wuseligen Anlage des All England Clubs die Einsamkeit. „Runterkommen, die Emotionen rauslassen“, berichtete die 37-Jährige von ihrem Rezept zum Abbau des Frusts über das Aus im Wimbledon-Viertelfinale. „Wenn dann irgendwann mal ein bisschen Entspannung eingekehrt ist, werde ich sicher stolz drauf sein.“

Als Weltranglisten-104. hatte sich Siegemund sensationell unter die besten Acht beim Rasen-Klassiker gespielt und war erst nach großem Kampf in drei Sätzen gegen die Topfavoritin Aryna Sabalenka ausgeschieden. Belohnen will sich die Schwäbin am Mittwoch mit einem Besuch in der Londoner Innenstadt, sportlich sieht sie sich auch als zweitälteste Spielerin im kompletten Hauptfeld der Damen noch länger konkurrenzfähig.

„Brandgefährlich, nicht nur für große Namen“

„Ich nehme mit aus dem Turnier, dass ich nach wie vor brandgefährlich bin, nicht nur für große Namen“, sagte Siegemund. „Ich war sehr im Tunnel, habe mir gar nichts angeguckt. Ich hatte kein Bedürfnis mich darauf einzulassen auf alles. Jetzt habe ich Zeit, das ein bisschen Revue passieren zu lassen.“

In der Einzel-Weltrangliste klettert die Doppel-Spezialistin an die Top 50 heran. So kommt es von kommendem Montag an zur ungewöhnlichen Situation, dass das deutsche Damen-Tennis von Tatjana Maria und Siegemund, zwei 37-Jährigen, angeführt wird. Erst knapp hinter der Wimbledon-Viertelfinalistin kommt die 14 Jahre jüngere Eva Lys.

Auf ihre Turnierplanung habe der Sprung um rund 50 Plätze keinen großen Einfluss, außer dass sie es bei einigen Turnieren nun leichter ohne Qualifikation ins Hauptfeld schaffe, berichtete Siegemund. Auch im geliebten Doppel, aus dem sie in Wimbledon wegen der großen Belastung zurückzog, will sie nicht zurückstecken. „Es verschafft mir Luft, und mich weiter in die Top 100 zu hangeln“, kündigte sie an.