Negativtrend gestoppt, einen Punkt geholt

Großaspachs Drittligafußballer erarbeiten sich beim 1:1 gegen Fortuna Köln eine Vielzahl von Chancen, haben aber kaum Glück

Die Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach haben den Negativtrend von drei Niederlagen in Folge gestoppt. Die Schwaben holten gestern Abend im Kellerduell in der Mechatronik-Arena gegen Fortuna Köln einen Punkt. Allerdings vergaben die Gastgeber beim 1:1 eine Vielzahl von klaren Torchancen.

Negativtrend gestoppt, einen Punkt geholt

Großaspachs Makana Baku (rotes Trikot) musste sich wie seine Mannschaftskameraden einer harten Kölner Gangart erwehren.Foto: A. Becher

Von Heiko Schmidt

„Ich bin nicht ganz enttäuscht, dass es nur ein Punkt geworden ist“, stufte Großaspachs Trainer Florian Schnorrenberg das Unentschieden ein. Er lobte: „Ich muss positiv herausheben, dass wir uns viele Chancen herausgespielt haben.“ Schnorrenberg ließ wie in den vergangenen Begegnungen wieder mit einer 4:2:3:1-Grundordnung spielen. Allerdings nahm er gegenüber der 0:3-Pleite am Montag in Zwickau gleich drei Veränderungen in der Startelf vor. Patrick Choroba musste aufgrund einer Verhärtung im linken Oberschenkel aus dem Abschlusstraining passen. Sebastian Bösel war wegen der fünften Gelben Karte gesperrt. Shqiprim Binakaj nahm auf der Bank Platz. Dafür spielten Yannick Thermann, Dominik Pelivan und Michael Vitzthum beim Sonnenhof von Beginn an.

Die Großaspacher waren trotz der Umstellungen das klar tonangebende Team gegen die Kölner, die sich meist mit einer Fünfer-Abwehrkette hinten einigelten. Trotzdem schafften es die Schwaben, das eine oder andere Mal das Fortuna-Bollwerk zu knacken. So in der 21. Minute, als Makana Baku nach einer Vorlage von Timo Röttger mit einem 20-Meter-Schlenzer nur die Latte traf. Die Gastgeber hatten auch bei einer Doppelchance in der 35. Minute kein Glück. Zunächst scheiterte Röttger aus Nahdistanz, anschließend strich ein Kopfball von Julian Leist knapp am Gäste-Gehäuse vorbei.

Die Erlösung gab es in der 36. Minute. Kölns Keeper Nikolai Rehnen schoss einen Abstoß direkt in die Beine von Röttger. Der SG-Routinier nahm dieses Geschenk dankend an und vollendete mit einem Flachschuss in die rechte Ecke zur verdienten 1:0-Führung für den Dorfklub. Noch vor der Pause hätte der Sonnenhof den zweiten Treffer folgen lassen können. Philipp Hercher vergab in der 41. Minute aus fünf Metern. Drei Minuten später traf Röttger nach einem Sololauf mit einem Schuss von der linken Seite den Pfosten. „Wir haben zur Halbzeit verdient geführt“, stellte SG-Trainer Schnorrenberg fest. Allerdings sind ihm auch einige Möglichkeiten der Kölner nicht entgangen. Diese waren bei den sporadischen Angriffen der Gäste aber nicht so hochkarätig. Zudem war SG-Schlussmann Kevin Broll in seinem 100. Spiel im SG-Dress zur Stelle, wenn es brenzlig wurde. Er parierte gegen Michael Eberwein (11.) und Benjamin Pintol (25.) prächtig. Die knappe Führung der SG hatte jedoch bis zur Pause Bestand.

Die zweite Halbzeit begann mit einer kalten Dusche für die Gastgeber. Okan Adil Kurt zog in der 51. Minute nach einer Hereingabe von Thomas Bröker aus 15 Metern knallhart ins rechte obere Toreck zum 1:1-Ausgleich ab. Dieser Treffer beflügelte die Gäste, während die Großaspacher in der Folgezeit arg zu kämpfen hatten. Zudem machte dem Sonnenhof die sehr harte Gangart der Kölner, die dafür sieben Gelbe Karten kassierten, zu schaffen. Allerdings hielten die Schwaben die Gäste meist vom eigenen Tor fern. Wenn die Schwaben mal eine gelungene Aktion in der Offensive hatten, waren sie gefährlich. Schließlich warfen die Hausherren in den letzten 20 Minuten alles nach vorne, um noch den Siegtreffer zu erzielen. Dieser war bei vier Großchancen möglich. In der 70. Minute köpfte Jamil Dem nach einem Vitzthum-Freistoß übers Tor. Baku (74.) vergab aus spitzem Winkel. Der eingewechselte Mike Owusu (88.) verfehlte aus Nahdistanz das angepeilte Ziel. Hercher (90.) scheiterte nach einer Flanke von Korbinian Burger an Rehnen. Es blieb beim 1:1.

„Am Ende war es ein gerechtes Unentschieden. Wir hatten Probleme in der Defensive bei gegnerischen Standards“, resümierte Kölns Trainer Tomasz Kaczmarek. Hingegen freute sich Schnorrenberg über einige positive Aspekte: „Meine Mannschaft hat hinten raus einen großen Siegeswillen gezeigt. Man hat auch gesehen, wie wichtig Timo Röttger und Dominik Pelivan für uns sind.“ Beide Akteure hatten ihren Anteil daran, dass der Sonnenhof den Negativtrend nach drei Niederlagen hintereinander gestoppt und einen wichtigen Punkt im Kampf um den Ligaverbleib geholt hat.