Neu-Oberligist mit Planungen fast fertig

Die TSG-Fußballer sehen sich für die Aufgaben in der kommenden Saison recht gut gerüstet. Backnangs Sportchef Marc Erdmann und seine Mitstreiter müssen nur noch an kleinen Stellschrauben drehen, da sie den Kader beinahe zusammen haben.

Neu-Oberligist mit Planungen fast fertig

Zwei Torhüter und 19 Feldspieler. Bei der Planung für die nächste Saison ist der Oberliga-Rückkehrer bereits sehr weit. Mit Benito Baez-Ayala und David Kienast zählen allerdings zwei Verteidiger zum Kader, die nach schweren Knieverletzungen zumindest zu Saisonbeginn noch nicht zur Verfügung stehen. Der Etzwiesenverein schaut sich deshalb vor allem auf der linken Außenbahn und in der Offensive noch nach Verstärkungen um. Grafik: BKZ

Von Uwe Flegel

„Es war zwar davon auszugehen, aber dass es jetzt fix ist, das erleichtert vieles.“ Nachdem der WFV-Verbandstag beschlossen hat, die Saison abzubrechen und die Meister und Aufsteiger mithilfe der sogenannten Quotienten-Regeln zu ermitteln, kann Marc Erdmann seine Planungen für die Fußballer der TSG Backnang nun voll und ganz auf die Oberliga ausrichten. Wobei der sportliche Leiter des Verbandsliga-Meisters aus den Etzwiesen in Sachen Kaderzusammenstellung ohnehin schon fast fertig ist.

Ein, zwei Positionen seien noch offen, erzählt der 49-Jährige, der vor allem zusammen mit Teammanager Marc Erdmann und dem neuen Trainer Holger Ludwig die Coronapause genutzt hat, das Aufgebot für die neue Runde festzuzurren. Bislang besteht der aus zwei Torhütern und 19 Feldspielern. Mit Benito Baez-Ayala und David Kienast befinden sich darunter allerdings auch zwei Verteidiger, die aufgrund von Kreuzbandrissen wohl einige Zeit noch nicht zur Verfügung stehen. Vor allem beim mittlerweile 31-jährigen Kienast ist es offen, ob und wie es weitergeht. Der ehemalige Dritt- und Regionalliga-Spieler riss sich nicht nur die Bänder, sondern zog sich auch noch einen Knorpelschaden zu. Damit ist Yannick Dannhäußer momentan der einzige gelernte linke Verteidiger im Kader, der Neuling Backnang zumindest in naher Zukunft zur Verfügung steht.

Die linke defensive Außenbahn hat Erdmann deshalb auch vor allem im Blick, wenn er sagt: „Wir schauen uns noch um.“ Ein Satz, der jedoch auch für den Offensivbereich gilt. Dort drückt der Schuh allerdings nicht ganz so kräftig. Was Marc Erdmann und seine Mitstreiter allerdings beschäftigt, das ist, dass auf den Aufsteiger aus Backnang wie für alle Oberligisten eventuell ein stressiges Programm wartet. Immerhin sind dort 21 Mannschaften versammelt und der TSG-Sportchef weiß, „das bedeutet für jede Mannschaft 40 Punktspiele“.

Ein kleiner Kader könnte sich da rächen, sofern die beiden Badener Verbände und der WFV den bisherigen Spielmodus beibehalten wollen. Seit Corona sind offenbar aber auch Dinge möglich, die zuvor undenkbar waren. Zumindest für die Regionalliga Südwest wird zum Beispiel nicht mehr ausgeschlossen, dass die 22 Teams in zwei Staffeln eingeteilt werden, in denen in einer Art Vorrunde die Teilnehmer für eine Auf- und eine Abstiegsrunde ausgespielt werden. Ein Modell, das durchaus auch für die Oberliga vorstellbar ist. Falls nicht, dann müssen die Fünftligisten mit einer Runde ohne große Winterpause, dafür aber vielen englischen Wochen rechnen.

Marc Erdmann sagt dann auch: „Nachdem nun mit dieser Runde alles geklärt ist, wäre es jetzt genauso wichtig, mal zu erfahren, was für die neue Saison geplant ist.“ Bei seinem Verein hat der sportliche Leiter der TSG das weitestgehend geregelt und ist überzeugt: „Unser Kader ist in der Breite und in der Qualität gut.“ An ein, zwei Stellschrauben will er aber doch noch drehen und nach Verteidiger Marc Bitzer (30, TSV Heimerdingen), Rückkehrer und Mittelfeldspieler Sebastian Gleißner (25, FSV 08 Bissingen) sowie den Offensivakteuren Mert Tasdelen (21, SGV Freiberg) und Rui Tiago Caldas De Carvalho (29, TV Pflugfelden) noch einen oder zwei Neue holen. Erdmann sagt zum Stand der Gespräche mit eventuellen Kandidaten nur: „Wir sind in Kontakt mit Spielern, es gibt derzeit aber noch nichts Konkretes. Wir stehen ja auch nicht unter Druck.“

Sicher ist sich der TSG-Funktionär, dass sich bei seiner Mannschaft in Sachen Abgängen nichts mehr tun wird. Soll heißen, dass sich nur Dimis Naoumis (19), Luka Milenkovic (20), Michele Varallo (32, alle noch mit unbekanntem Ziel), Savino Marotta (23, MTV Ludwigsburg) und Iosif Maroudis (22, FK Pirmasens) aus Backnang verabschieden. Zudem hört Torhüter Michael Quattlender als Spieler auf und verstärkt künftig die Funktionärsriege des Aufsteigers.

Die Oberliga-Teams der Saison 2020/2021

Von den bisherigen 18 Oberligisten sind 17 auch in der neuen Saison dabei. Einzig der VfB Stuttgart II verabschiedet sich, da er in die Regionalliga Südwest aufsteigt. Da es wiederum keine Absteiger gibt, kämpfen Vizemeister 1. Göppinger SV, die Stuttgarter Kickers, der FV Ravensburg, der FC 08 Villingen, der SV Oberachern, der FSV 08 Bissingen, der Freiburger FC, die SF Dorfmerkingen, der SV Linx, der 1. FC Rielasingen-Arlen, der FC Nöttingen, der 1. CfR Pforzheim, der SSV Reutlingen, die Neckarsulmer Sport-Union, der SGV Freiberg, der TSV Ilshofen und der SV Sandhausen II auch künftig in der fünften Liga um Punkte.

Neu dazu kommen die insgesamt vier Aufsteiger. Das sind die Tabellenersten der drei baden-württembergischen Verbandsligen, der FV Lörrach-Brombach (Südbaden), der FC Astoria Walldorf II (Nordbaden) und die TSG Backnang (Württemberg). Der Vierte im Bunde ist der nordbadische Vizemeister 1. FC Bruchsal. Der Verein vom westlichen Rand des Kraichgaus hat dank der sogenannten Quotienten-Regel die Nase deutlich vor dem südbadischen Zweiten Offenburger FV und dem württembergischen Vizemeister FSV Hollenbach.

Damit gibt es in der Oberliga in der kommenden Saison 21 Mannschaften. Wie das gestemmt werden soll, ist noch unklar. Zumal ja noch in den Sternen steht, wann die Runde beginnen kann. Sicher scheint, dass es vor September nicht losgehen kann. Ebenfalls noch endgültig geregelt werden muss die Zahl der Absteiger. Sicher ist , dass die Zahl an Mannschaften möglichst rasch wieder auf 18 reduziert werden soll und es deshalb einen sogenannten verschärften Abstieg geben dürfte. Wie viele Teams es werden, das hängt auch davon ab, wie die Abstiegsfrage in der Regionalliga Südwest geregelt wird. Dort gehen in der kommenden Runde gar 22 Teams auf Punktejagd.