Neue Titelhoffnung – und auch neue Stars?

Mia san wieder da, frohlocken die Chefs des FC Bayern München – Lucas Hernández ist im Blickfeld, Timo Werner bietet sich selbst an

München (dpa). Warm eingepackt mit Mützen und in dicke Winterjacken schunkelten die Bayern-Stars Arm in Arm am Mittelkreis zu den Klängen von „Stille Nacht, heilige Nacht“. Nur noch sechs statt neun Punkte Rückstand auf Herbstmeister Borussia Dortmund, dazu die Aussicht auf einen Rekordtransfer als kostspieliges Weihnachtsgeschenk sorgten für Festtagsstimmung bei den Münchnern.

Mit stolzgeschwellter Brust und einem dicken Vereinsschal um den Hals marschierte Uli Hoeneß bei der Parade der Bosse in den Stadionkatakomben vorneweg; Karl-Heinz Rummenigge fühlte sich schon nach dem 1:0 gegen RB Leipzig reichlich beschert. „Das Christkind hat es gut mit uns gemeint“, frohlockte der Vorstandschef. Mia san wieder da im Meisterrennen!

Neue Titelhoffnung – und auch neue Stars? Sportdirektor Hasan Salihamidzic sei „on Fire“, wie Rummenigge in der Debatte um neues Multi-Millionen-Personal verriet. Der Name von Weltmeister Lucas Hernández von Atlético Madrid geisterte durch die Arena, der als Winterzugang angeblich die Rekordablöse von 80 bis 85 Millionen kosten würde. Eine Summe, die die Münchner für ihren großen Umbruch bereit sind, zu zahlen. „Heutzutage ist das nicht so einfach, weil es einige Vereine gibt, die solche Summen locker ausgeben. Unsere Überlegungen müssen sitzen“, sagte Salihamidzic.

Der Sportdirektor tat die Hernández-Personalie als Gerücht ab, Rummenigge ebnete den Weg für einen möglichen Wechsel. „Ich kann weder dementieren noch bestätigen. Wir sind in der Überlegungsphase. Jetzt warten wir mal ab, ob wir was machen“, sagte der 63-Jährige. Ob im Januar oder erst im Sommer, hänge von den Optionen ab.

Defensivmann Hernández ist ein Kandidat. Ein Vollspeedstürmer stellte sich in der Nacht noch selbst ins Schaufenster. „Ich will mir über die Sache klar werden, ob ich in Leipzig bleiben will oder nicht“, sagte Nationalspieler Timo Werner. Eine Verlängerung des bis 2020 laufenden RB-Vertrags zu deutlich besseren Bezügen oder ein Wechsel zum Branchenprimus – diese Optionen klangen bei dem 22-jährigen früheren VfB-Profi als die wahrscheinlichsten durch.

Eine andere Personalie ist für die Bayern keine Überlegung wert. Nach ein paar Spielen mit viel Frust auf der Bank wurde schon gemutmaßt, dass sich Mats Hummels zweieinhalb Jahre nach seiner München-Rückkehr neu orientieren könnte. Rummenigge versicherte, dass der Weltmeister von 2014 auch im neuen Jahr für den Rekordmeister verteidigt. Die Abschiedstournee wird das nächste Halbjahr für Franck Ribéry sein. Der 35-Jährige zeigte aber bei seinem Siegtreffer gegen Leipzig, wie wichtig er noch für die Mannschaft sein kann. „Es ging darum, dass wir uns oben ranpirschen“, sagte Trainer Niko Kovac. Das ist erst mal geglückt.