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Noch Letzter, aber mit Aufwärtstrend

Fußball-Landesligist SV Allmersbach geht nach zehn Punkten aus den vergangenen sechs Spielen zuversichtlich in die Winterpause

Die rote Laterne der Fußball-Landesliga hängt mindestens bis März im Täle, dennoch wurden die Hoffnungen des SV Allmersbach auf den Klassenverbleib zuletzt eher genährt. Zehn seiner bislang zwölf Punkte holte der Neuling aus den vergangenen sechs Partien und wahrte Sichtkontakt zu den rettenden Rängen. „Wir sind mittlerweile in der Liga angekommen“, freut sich Trainer Thomas Sommer über den klaren Aufwärtstrend.

Noch Letzter, aber mit Aufwärtstrend

Wollen nach der Winterpause noch einige Rivalen in der Tabelle einfangen: Tim Wehrsig (links), Max Scholze und der SV Allmersbach. Foto: A. Becher

Von Steffen Grün

Am letzten Spieltag noch die Möglichkeit zu haben, aus eigener Kraft drinzubleiben, hatte SVA-Coach Thomas Sommer vor der ersten Allmersbacher Landesliga-Saison nach 25 Jahren als Minimalziel formuliert. Anfangs sah es so aus, als wäre selbst das eine zu anspruchsvolle Aufgabe für seine Mannschaft, die den höheren körperlichen Belastungen sowie den taktischen Anforderungen nicht gewachsen zu sein schien. „Man muss noch etwas kompakter stehen, die Räume eng machen und den Ballführenden doppeln“, nennt Sommer Punkte, deren Bedeutung eine Etage höher zugenommen hat. Zudem reiche es nicht, „nur zu rennen und zu kämpfen, sondern man muss auch spielerische Akzente setzen“.

Der Aufsteiger kratzte aus seinen ersten zehn Saisonspielen lediglich zwei Pünktchen zusammen (1:1 gegen Heilbronn, 0:0 gegen Fellbach) und es stand schon zu befürchten, das junge Team würde sang- und klanglos den Rückweg in die Bezirksliga antreten. Der Lerneffekt setzte aber noch rechtzeitig ein, spätestens mit dem 3:2 gegen Oeffingen, und damit dem ersten Sieg, seien seine Akteure in der Liga angekommen, erinnert sich der SVA-Trainer an eine entscheidende Partie, mit der die Weichen in eine andere Richtung gestellt wurden. Auf das unglückliche 0:1 in Schluchtern reagierte Allmersbach mit zwei weiteren Siegen (3:1 gegen Pflugfelden, 4:0 in Gaisbach) und war zumindest für eine Woche nicht mehr Tabellenletzter. „Etwas schade“, findet es Sommer, dass aus den letzten zwei Partien vor der Winterpause danach nur noch ein Zähler resultierte, denn während das 2:2 im Kellerduell gegen Schornbach in Ordnung gewesen sei, „hätten wir beim 1:2 gegen Spitzenreiter Heimerdingen einen Punkt verdient gehabt“.

Nun ist erst einmal Pause, ab 22. Januar wird in Allmersbach wieder trainiert. Der Fokus richtet sich dann auf die Begegnung am 3. März in Heilbronn, einem potenziellen Rivalen im Abstiegskampf. „Wir müssen den Schwung aus den jüngsten Partien mitnehmen und nach der Winterpause sofort punkten“, fordert Sommer, „denn die Spiele werden weniger.“ Der SVA-Trainer ist überzeugt davon, dass ein guter Start in den zweiten Teil der Runde seinem talentierten Team noch einmal einen Schub geben würde. Kicker wie Max Scholze, Tim Wehrsig, Simon Ferber, Hannes Theilacker, Philipp Weller oder Jonathan Klett, die alle zwischen 19 und 22 Jahre alt sind und teils trotzdem schon zu den Leistungsträgern zählten, hätten noch Luft nach oben.

In Kombination mit Routiniers wie Angreifer Kim Schmidt, der immerhin schon acht Tore auf seinem Konto hat, oder Abwehrspieler Ralf Wildermuth könnte das zum Ligaverbleib reichen, so schwierig es auch wird. Von höchster Bedeutung ist es zudem, dass die Offensivkräfte Tim Fuchslocher und Niklas Schommer, die bislang viele Partien verletzt verpassten, voll belastbar sind und mit ihren Treffern und Vorlagen auch Torjäger Schmidt entlasten. Zuletzt fehlte mit Marius Gebhardt (23) auch „der Anführer der Jungen“, wie ihn Sommer lachend nennt, die Hüftprobleme müssten bis zum Trainingsstart aber überwunden sein. Auch er soll dann dazu beitragen, dass der SVA am letzten Spieltag noch aus eigener Kraft drinbleiben kann.

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So läuft es bei den anderen Rems-Murr-Landesligisten

SV Fellbach (4. Platz, 27 Punkte):In der vergangenen Saison schwebte der Verein in der Winterpause in Abstiegsgefahr, dieses Jahr läuft es deutlich besser. Das Team um den neuen Trainer Giuseppe Greco (vorher Schornbach) ist Vierter, kann mit einem Sieg im Nachholspiel in Öhringen am Samstag sogar auf Rang drei klettern und dem Spitzenduo bis auf einen Punkt auf die Pelle rücken. Vor allem zu Hause ist Fellbach eine Macht, verlor von neun Spielen nur eines.

TV Oeffingen (6. Platz, 24 Punkte): Mindestens Neunter will der Verein aus dem Fellbacher Stadtteil werden, so das offizielle Saisonziel. Das Team von Trainer Haris Krak ist auf einem guten Weg und stünde noch besser da, wenn die Heim- mit der Auswärtsbilanz Schritt halten würde. Vierzehn Punkte sprangen in der Fremde heraus, darunter ein 1:0-Sieg beim Herbstmeister in Heimerdingen, nur zehn Zähler waren es zu Hause.

TSV Schwaikheim (7. Platz, 24 Punkte): Fünfter und Achter wurde der TSV unter Trainer Toni Guaggenti in den ersten zwei Landesliga-Runden nach dem Aufstieg, unter Nachfolger Aleksandar Kalic knüpft Schwaikheim daran an. Gewinnt die Elf das Nachholspiel in Schluchtern (23. Februar), wäre sie als Fünfter sogar in Schlagdistanz zum Topquartett. Falco Frank führt die Torschützenliste mit zwölf Treffern gemeinsam mit Pascal Dos Santos Coelho (Heimerdingen) an.

TSV Schornbach (15. Platz, 14 Punkte): Die Vorsaison war eine Zitterpartie, die gerade noch mit dem Ligaverbleib endete, nun ist die Lage noch ernster. Schornbach ist Vorletzter und Hoffnung macht nur, dass der TSV nach einem Punkt aus zehn Partien zuletzt noch vier Zähler aus zwei Spielen holte. Auf Spielertrainer Marius Jurczyk und seinen Assistenten Klaus Bihlmaier, der Irfan Köseler ersetzte, wartet eine schwierige Aufgabe.