Nürnberger Kampfansage an den VfB

Nach 182 Tagen feiert der Club wieder einen Bundesliga-Sieg

NürnberG /DPA - Boris Schommers mochte seinen Premierensieg als Bundesliga-Trainer nicht mit Schampus begießen, sondern beschied sich mit einem schlichten Aqua Minerale. Die berauschten Fans des 1. FC Nürnberg feierten ihre Fußballlieblinge nach dem 3:0 (0:0) im Derby gegen den FC Augsburg dagegen, als wenn der Club das Wunder im Bundes­liga-Abstiegskampf schon bewerkstelligt hätte.

„Diese Fans sind einfach unglaublich. Sie unterstützen uns in jeder Situation. Ich habe so etwas noch nicht erlebt“, sagte staunend Mikael Ishak, der mit seinem Führungstor der „Türöffner“ war, wie Coach Schommers betonte: „Mich freut es, dass die Mannschaft sich mal belohnen konnte. Jetzt müssen wir uns nicht wieder über Serien unterhalten in der nächsten Woche.“ Oder anders ausgedrückt: Der Club lebt noch.

182 Tage hatte der Aufsteiger warten müssen, um nach 20 sieglosen Partien endlich den dritten Saisonerfolg feiern zu dürfen. Eine schier endlose Durststrecke, die an der Mannschaft und den Anhängern genagt, aber nicht zur Kapitulation geführt hatte. „Der letzte Sieg war gefühlt vor drei Jahren“, sagte Außenverteidiger Tim Leibold, der im Glücksgefühl verkündete: „Das gibt uns einen Push!“

Der Auftakt in die Entscheidungswochen mit den Spielen gegen die direkten Konkurrenten FC Augsburg, VfB Stuttgart und FC Schalke 04 hätte nicht besser verlaufen können für den 1. FC Nürnberg. Ishak legte nach einem feinem Freistoß vor – in einem Spiel, das bis dahin kaum Fußball-Esprit geboten hatte. Der eingewechselte Matheus Pereira (88.) und Eduard Löwen in der Nachspielzeit sorgten mit zwei Kontertoren für die Zugabe, die die Anhänger euphorisierte. „Wir haben alles auf den Platz gebracht, was man im Abstiegskampf braucht“, sagte Christian Mathenia. Der Torwart sprach von einem „kleinen Halbfinale“, das man gewonnen habe: „Und nächste Woche in Stuttgart wollen wir die Punkte vergolden.“