Nur im Bob sind die Deutschen nicht zu schlagen

Friedrich zeigt einmal mehr, dass er der beste Pilot der Welt ist – Kombinierer Rydzek auf dem Podium – Saisonaus für Abfahrer Sander

Stuttgart /DPA/SID - Die deutsche Dominanz im Bob ist ungebrochen, dafür müssen Olympiasieger Felix Loch und der von einer Verletzung genesene Felix Neureuther weiter auf ein Erfolgserlebnis warten.

Ski alpinSkirennläufer Felix Neureuther hat durch eine starke Leistung im Finale noch einen guten achten Platz beim Weltcup-Slalom in Zagreb/Kroatien belegt. Nach dem ersten, fehlerhaften Lauf war er nur 23. gewesen. „Ich habe versucht, eine solide Fahrt zu machen, Sicherheit zu gewinnen, Fehler abzustellen, das ist mir ganz gut gelungen, das war ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Neureuther nach dem vierten Rennen seit seinem Comeback und ergänzte, spätestens bei der WM in Are/Schweden (3. bis 17. Februar) wolle er dann „einen raushauen“. Am Bärenberg hatte Neureuther trotz der sechstbesten Zeit im zweiten Durchgang noch 1,85 Sekunden Rückstand auf Marcel Hirscher (Österreich), der zu seinem 64. Sieg im Weltcup fuhr.

Wolfgang Maier stieß am Fuße des Bärenbergs ein paar deftige Flüche aus – vor der Saison stand der Chef der deutschen Skirennläufer mit einer starken Abfahrtsmannschaft da. Am Wochenende musste er am Rande der Weltcup-Rennen feststellen: „Die Illusion ist leider kaputt. Die großen Ziele, die wir hatten, sind zunichte.“ Anfang Dezember erlitt Thomas Dreßen, Sieger auf der Streif in Kitzbühel im Januar 2018, bei einem Sturz bei der Weltcup-Abfahrt in Beaver Creek einen Kreuzbandriss – damit fehlte bereits ein „absoluter Weltklassemann für das Podium“, wie Maier sagte. Nun teilte am Samstagnachmittag Andreas Sander mit, auch er habe einen Kreuzbandriss erlitten – am 27. Dezember in Bormio. „Das ist ein Schock für uns alle“, sagte Cheftrainer Mathias Berthold in Zagreb.

Nordische Kombination Johannes Rydzek riss die Skistöcke schon vor dem Zieleinlauf in die Luft. Der Olympiasieger wurde im estnischen Otepää Zweiter und bejubelte seine vierte Podiumsplatzierung des WM-Winters. Dass er sich dem dominierenden Gesamtweltcup-Führenden Jarl Magnus Riiber geschlagen geben musste, war Rydzek in diesem Moment egal. Das lag vor allem an seinem starken dritten Platz auf der Schanze. „Ich wusste, dass ich auch mal wieder vorne reinspringen kann. Aber so ein dritter Platz ist schon länger her“, sagte der 27-Jährige – und war „einfach mega happy“.

Bob Francesco Friedrich feierte den Doppelsieg mit seinen Heimfans in Altenberg, streckte beide Daumen in die Luft und richtete dann die nächste Kampfansage an die chancenlose Konkurrenz. „Wir grooven uns immer besser ein“, sagte der Olympiasieger lächelnd, „und wir werden noch häufiger zeigen, dass es einfach passt bei uns.“ Der derzeit beste Bobpilot der Welt scheint rund acht Wochen vor der WM in Whistler kaum zu schlagen, das untermauerte er auch im heimischen Erzgebirge – und war trotzdem nicht ganz zufrieden. „Es gab ein paar Kleinigkeiten, an denen wir feilen müssen“, sagte der 28-Jährige, „aber hier in Altenberg ist es eben nicht so einfach.“ Weltmeister ­Johannes Lochner (Stuttgart) wurde Vierter.

Rodeln Felix Lochs Hoffnung auf den Befreiungsschlag in der Heimat schwand im dichten Schneetreiben am Königssee. „Man nimmt es so hin, man kann ja nichts machen“, sagte er. Der Weltcup musste wegen des starken Schneefalls auf einen Lauf verkürzt werden. Und in diesem hatte Loch auf einer verschneiten Bahn keine Chance gegen die Konkurrenten, die vor ihm noch durch eine einigermaßen befahrbare Eisrinne gerodelt waren. Bei den Frauen verpasste Natalie Geisenberger als Achte erstmals seit sieben Jahren den Erfolg auf ihrer Heimbahn, sie stand erneut im Schatten ihrer siegreichen Teamrivalin Julia Taubitz.