Oldenburg beendet Bambergs Träume - Alba souverän

Von Von Florian Lütticke, dpa

dpa München. Nach Titelverteidiger FC Bayern scheitert beim Meisterturnier der Basketball-Bundesliga auch Ex-Serienchampion Brose Bamberg. Damit gibt es erstmals seit 2009 wieder einen anderen Titelträger. Alba Berlin und die EWE Baskets Oldenburg machen sich Hoffnungen.

Oldenburg beendet Bambergs Träume - Alba souverän

Die EWE Baskets Oldenburg um Trainer Mladen Drijencic stehen im Halbfinale. Foto: Friso Gentsch/dpa

Die EWE Baskets Oldenburg haben die Titelhoffnungen von Ex-Serienchampion Brose Bamberg beendet und wie Alba Berlin beim Basketball-Meisterturnier souverän das Halbfinale erreicht.

Die Niedersachsen gewannen mit 89:75 (51:46) in München auch das Viertelfinal-Rückspiel gegen die völlig enttäuschenden Franken. Der aktuelle Topfavorit aus Berlin zog am Abend nach und gewann mit 88:85 (52:31) gegen die BG Göttingen. Beide Altmeister treffen im Playoff-Halbfinale der Bundesliga aufeinander, das erste Duell steht am Montagabend (20.30 Uhr/Magentasport) an.

Damit heißt der Meister erstmals wieder seit 2009 nicht FC Bayern München oder Bamberg. Vor elf Jahren hatte Oldenburg den Titel gewonnen, 2008 holte Alba seine bislang letzte von insgesamt acht Meisterschaften.

Die Berliner sind derzeit bei den Geisterpartien im Audi Dome noch ungeschlagen. Nach dem 93:68 im Hinspiel gegen Göttingen konnte es sich Coach Aito Garcia Reneses leisten, Leistungsträger Peyton Siva schonen. Dennoch zeigte der Pokalsieger zunächst eine konzentrierte Leistung, zauberte offensiv, lag zeitweise mit 27 Punkten Vorsprung vorne. In der zweiten Hälfte ließ es Alba allerdings sehr locker angehen, Göttingen drehte auf und verabschiedete sich mit einem achtbaren Ergebnis aus dem Turnier. Die Ergebnisse beider Partien werden addiert, weshalb Berlins Weiterkommen trotz eines schwachen letzten Viertels nicht in Gefahr geriet.

Im ersten Halbfinale bekommt es Bayern-Bezwinger MHP Riesen Ludwigsburg mit dem Überraschungsteam von ratiopharm Ulm zu tun, das Hinspiel findet am Sonntag (15.00 Uhr) statt.

Bei Oldenburg war Ian Hummer mit 21 Punkten bester Werfer, für den neunmaligen Meister Bamberg reichten auch 20 Zähler von Kameron Taylor nicht fürs Weiterkommen. Bereits das erste Duell hatte Oldenburg mit 86:81 für sich entschieden.

Von der Tribüne aus umarmte Geschäftsführer Hermann Schüller seinen Coach Mladen Drijencic symbolisch. „Ich weiß ja, wie hart er dafür arbeitet und dass es zwischendurch durch Corona auch Probleme gab“, sagte Schüller der Deutschen Presse-Agentur. „Da fällt natürlich schon richtig Last von einem. Deshalb bin ich sehr stolz auf ihn.“

Nachdem der frühere NBA-Profi Jordan Crawford im ersten Viertelfinale noch müde wirkte, legte der Bamberger Guard furios los. Der US-Profi mit dem unbändigen Selbstbewusstsein schloss einen Fast-Break per Treffer einen Meter hinter der Dreipunkte-Linie ab. Durch einen Korbleger von Retin Obasohan führte Bamberg schnell mit 14:8 - ein Vorsprung, der zum Weiterkommen gereicht hätte.

Die Franken mussten jedoch auf ihren angeschlagenen Kapitän Elias Harris verzichten, der wegen Rückenproblemen im schwarzen T-Shirt auf der Bank saß. Im Hinspiel hatte der Routinier die Hoffnungen der Franken mit 24 Punkten fast im Alleingang am Leben gehalten und fehlte mit seiner physischen Spielweise unter dem Korb sichtbar.

Mit einem 11:0-Lauf drehte Oldenburg die Partie rund um die erste Viertelpause und zog bis auf 29:19 davon. Bis zur Halbzeit kämpfte sich Bamberg zwar wieder auf fünf Punkte heran, kam aber völlig indisponiert aus der Kabine. Knapp vier Minuten lang blieb das Team von Trainer Roel Moors ohne Punkt, versenkte im kompletten dritten Abschnitt nur vier Feldwürfe. Den beruhigenden Vorsprung verwaltete Oldenburg im Schlussviertel souverän.

Oldenburg beendet Bambergs Träume - Alba souverän

Oldenburgs Jacob Hollatz (l) in Aktion gegen Bambergs Christian Sengfelder. Foto: Ulf Duda/fotoduda.de/BBL/Pool/dpa