Pause hinterlässt bei den Kegelvereinen Spuren

Nach der abgebrochenen Saison 2020/2021 hoffen die Klubs nun auf den Start der neuen Runde im September dieses Jahres.

Pause hinterlässt bei den Kegelvereinen Spuren

Wann wieder wie hier in Waldrems gekegelt werden kann, ist noch offen. Foto: A. Becher

Von Heiko Schmidt

Die Kegler hatten darauf gehofft, nach einer kurzen Vorbereitungszeit in diesem Monat den Spielbetrieb wieder aufnehmen zu können. Dass daraus nichts wird, hat nun der Württembergische Kegler- und Bowling-Verband (WKBV) eingesehen. Entsprechend seines vorgelegten Stufenplans hat der Verband die Saison 2020/2021 für den Aktivenbereich ohne Wertung komplett abgebrochen. Der Start für die neue Runde ist für September dieses Jahres vorgesehen, sofern die Situation um die Coronapandemie einen geregelten Spielbetrieb zulässt. Grundlage sind die ursprünglichen Liga-Einteilungen zu Beginn der Saison 2020/2021.

Diese Entscheidungen des Verbandes nahmen auch die drei Keglervereine aus der Region zur Kenntnis. „Wir haben für einen Abbruch gestimmt, da die Sportstätte und auch die Gaststätte bis jetzt ja immer noch geschlossen sind“, sagt Sportwart Dietmar Zwink vom KVS Waldrems. Er schiebt nach: „Ohne ein Training ist es schwer, die Spiele wieder aufzunehmen, was der Verband in Planung hatte.“ Ein ähnliches Signal gibt es auch von der TSG Backnang. „Wir stehen voll und ganz hinter der Entscheidung des Saisonabbruchs. Im Vorstand haben wir uns abgestimmt und unser Sportwart Wolfgang Prade hat sich deshalb sogar an den WKBV und auch unseren Bezirksvorsitzenden gewandt, wie sich Bezirk und WKBV vorstellen, die Saison zu Ende zu spielen, während die Bundesliga schon längst den Abbruch beschlossen hat“, macht TSG-Pressesprecher Wilfried Bartsch klar. Der Saisonabbruch ist für den SKV Aspach laut Pressewartin Sieglinde Tränkle „sehr schade, da die Herrenmannschaft sehr gut in diese Runde gestartet ist. Wir denken dennoch, dass es die richtige Entscheidung ist, die Runde abzubrechen. Wir freuen uns auf den September 2021, wo es dann hoffentlich wieder eine annähernd normale Spielrunde geben wird.“

Wie geht es nun bei den Kegelvereinen in den kommenden Wochen weiter? Dietmar Zwink vom KVS Waldrems antwortet darauf: „Man muss abwarten, wann man sich wieder treffen und planen kann. Der Meldeschluss für die Mannschaften in der neuen Saison ist im Mai/Juni.“ Aus seiner Sicht ist bis zum möglichen Rundenstart im September noch etwas Zeit. Der Sportwart freut sich aber, dass es bislang keine Vereinsaustritte von Mitgliedern gibt. Allerdings: „Von 24 aktiven Mitgliedern sind 20 Risikopersonen dabei.“ Die TSG Backnang sehnt sich das Zulassen des Kegelsports herbei. „Wenn die Kegelbahnen wieder öffnen dürfen, werden wir natürlich sofort wieder mit dem Training beginnen und auch den Freizeitsportlern wieder die Bahnnutzung ermöglichen. Außerdem werden wir die offene Backnanger Stadtmeisterschaft im Kegeln, die für diesen Monat geplant war, neu vorbereiten und durchführen“, bemerkt Pressewart Bartsch. Er weist darauf hin: „Die Pause hat natürlich Spuren hinterlassen. Sowohl in der Fitness, weil wir auf unseren regelmäßigen Sport verzichten mussten, aber auch finanziell, weil uns die Einnahmen aus Vermietung der Bahn an Freizeitsportler und Bewirtung bei Training, Punktspielen und Freizeitsportlern fehlen.“ Bartsch und die anderen TSG-Verantwortlichen freuen sich jedoch: „Man muss aber erwähnen, dass uns der Vermieter der Räumlichkeiten, die TSG Tennis, mit einem Mietnachlass für drei Monate entgegengekommen ist.“

Austritte von Vereinsmitgliedern gab es während der Coronapause bei den Backnangern nicht. „Trotzdem wird es in der neuen Saison aus gesundheitlichen Gründen keine Frauenmannschaft mehr geben. Die Anzahl von aktiven Keglerinnen reicht für einen geregelten Saisonablauf nicht mehr aus. Vielleicht gibt es dafür wieder eine gemischte Mannschaft.“ Bartsch und seinen Vereinskameraden vermissen den direkten Austausch untereinander. „Sicher hat man per Mail oder telefonisch doch ab und zu mit dem einen oder anderen Kontakt aufgenommen, aber das kann die persönlichen Kontakte natürlich nicht ersetzen.“

Auch die Aspacher Kegler wünschen sich, bald wieder ihren Sport ausüben zu dürfen. „Wir hoffen, dass wir wenigstens, natürlich unter Einhaltung der Coronavorschriften, auf den Kegelbahnen trainieren können. Vielleicht sind ab Sommer auch wieder Freundschaftsspiele möglich“, so Sieglinde Tränkle. Sie berichtet jedoch: „Corona hat vor allem beim Verein finanzielle Spuren hinterlassen. Die für den Verein einnahmetechnisch wichtige Vatertagshocketse 2020 konnte nicht stattfinden und wird wahrscheinlich dieses Jahr im Mai ebenfalls nicht in gewohnter Form stattfinden können. Die laufenden Kosten wie die Miete der Kegelbahn und die sonstigen Gebühren für den WLSB und WKBV müssen indessen bis auf geringe Ermäßigungen weiter erbracht werden.“ Positiv ist für die Aspacher, dass es bislang keine Vereinsaustritte von Mitgliedern gibt.