Pleite für Messi & Co.: Kolumbien schlägt Argentinien

dpa Salvador da Bahía. Gastgeber Brasilien eröffnet die südamerikanische Meisterschaft auch ohne seinen großen Superstar mit einem klaren Sieg. Die Argentinier können dagegen die erste Hürde nicht nehmen. Lionel Messi verliert jedoch nicht die Hoffnung.

Pleite für Messi & Co.: Kolumbien schlägt Argentinien

Argentiniens Superstar Lionel Messi (M) wird von zwei Kolumbianern unter Druck gesetzt. Foto: Natacha Pisarenko/AP

Lionel Messi ging nach der ersten Auftaktniederlage seit 1979 bei der Copa América voran. „Kopf hoch und weiter“, sagte der Superstar und gab damit das Motto für die argentinische Nationalmannschaft nach dem 0:2 (0:0) gegen Kolumbien vor.

„Es gibt keine Entschuldigung. Wir müssen die positiven Dinge mitnehmen und an die nächste Partie denken.“ Blick nach vorn statt zurück. Dass sich der Kapitän nach der Niederlage nicht versteckte, werteten argentinische Medien als positives Signal. Der andere große Superstar der Südamerikameisterschaft bestimmt in diesen Tagen nur neben dem Platz die Schlagzeilen. Auch ohne Neymar feierte Brasilien aber einen gelungenen Start.

„Es kann sehr schnell gehen“, sagte der im Nationalteam noch titellose Messi und machte seinen Landsleuten Mut. „Es bleiben noch viele Chancen, sich zu qualifizieren. Es hat gerade erst angefangen.“ Der 31-Jährige hat recht: In der argentinischen Gruppe spielen noch Paraguay und als Gaststarter der nächste WM-Ausrichter Katar.

Ein Ausscheiden wäre trotz der Pleite gegen den Noch-Münchner James Rodríguez und Co. eine große Überraschung. Die Zeitung „Clarín“ mahnte dennoch: Die Mannschaft lasse „viele Zweifel im Hinblick auf die Zukunft“. Schon bei der WM in Russland im vergangenen Jahr hatten Messi und seine Kollegen enttäuscht und waren im Achtelfinale ausgeschieden.

Der Kolumbianer Roger Martínez erzielte am Samstag (Ortszeit) in der 71. Minute auf Vorarbeit von James den ersten Treffer gegen die Albiceleste nach hartem Kampf in der Arena Fonte Nova in Salvador da Bahia im Nordosten Brasiliens. Duvan Zapata ließ eine Viertelstunde später das zweite Tor folgen.

Zuvor hatten sich im ersten Spiel des Tages in der Brasilien-Gruppe Venezuela und Peru in Porto Alegre mit einem torlosen Unentschieden getrennt. Brasilien hatte beim Eröffnungsspiel am Freitag ohne den verletzten und mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontierten Neymar einen klaren 3:0 (0:0)-Sieg gegen Bolivien geschafft. Philippe Coutinho erzielte in São Paulo zwei der brasilianischen Tore in rascher Folge (50./Handelfmeter/53.), Everton traf fünf Minuten vor Schluss spektakulär zum Endstand.

„Wir haben gut angefangen, aber als wir mit fortschreitender Zeit nicht getroffen haben, ist die Mannschaft ein bisschen unruhig geworden“, sagte Brasiliens Trainer Tite, der am Ende aber zufrieden war: „In der zweiten Halbzeit haben wir unser Spiel durchgezogen.“

Im ersten Durchgang fand die Seleção noch schwer ins Spiel, immer wieder gingen Bälle verloren, die Brasilianer fanden kein rechtes Mittel gegen die bolivianische Abwehr. „Am Ende, mit mehr Geduld, haben wir das Spielfeld geöffnet, hatten mehr Ballbesitz, haben Spielzüge gemacht“, sagte Kapitän Dani Alves nach dem Abpfiff.

Am kommenden Dienstag trifft Brasilien auf Venezuela und am Samstag auf Peru. In der Gruppe B trifft Argentinien am kommenden Mittwoch auf Paraguay und am 23. Juni auf Katar.