Nachdem ihr Auftritt in Esslingen Debatten ausgelöst hatte, startet Angelina Melnikowa wohl nicht in Heidelberg. Die russische Turnerin ist wegen ihrer politischen Haltung umstritten.
Angelina Melnikowa gilt als glühende Putin-Unterstützerin. (Archivbild)
Von Sascha Maier
Das Finale der Deutschen Turnliga (DTL) in Heidelberg wird der TSV Tittmoning-Chemnitz offenbar ohne Superstar Angelina Melnikowa bestreiten. Wie die „Deutsche Welle“ berichtet, bestätigte Trainerin Tatjana Bachmayer, dass der Verein auf die 25-Jährige verzichten wird, die immer wieder aufgrund ihrer Sympathien für Russlands Präsident Wladimir Putin in der Kritik steht.
NEW: Pro-Putin Russian gymnast Angelina Melnikova will NOT perform for Chemnitz at this weekend's Bundesliga finals.Asked by DW if Melnikova would compete, club coach Tatjana Bachmayer replied: "No, she will not."Bachmayer said she'd comment further once the finals were over. pic.twitter.com/U4qf2tQRJt — Jonathan Crane (@jonathancrane5) November 24, 2025
Eine offizielle Stellungnahme der DTL steht noch aus. Trotz ihrer offensichtlichen Sympathien für die russische Regierungslinie wird Melnikowa vom Internationalen Turnverband FIG als neutrale Athletin eingestuft. Eigentlich dürfen russische Athletinnen und Athleten bei internationalen Turn-Wettbewerben aktuell nicht starten.
Melnikowa gewann in Tokio 2021 olympisches Gold, im Oktober 2025 wurde sie Mehrkampfweltmeisterin in Jakarta. Sie kandidierte zwei Monate nach dem russischen Angriffskrieg bei Kommunalwahlen für die Partei „Einiges Russland“, posierte in sozialen Netzwerken mit dem „Z“-Symbol, das Kriegsbefürworter verwenden. Melnikowas Verpflichtung beim TSV Tittmoning-Chemnitz war dementsprechend umstritten.
Vor knapp zwei Wochen turnte die Russin in Esslingen – was der dortige OB, Matthias Klopfer (SPD) scharf kritisiert hatte: „Ich wünsche mir, dass die Chemnitzer nach dem Finale (in Heidelberg, Anmerkung der Redaktion) noch mal darüber nachdenken, ob sie wirklich mit einer russischen Turnerin mit Nähe zur Putin-Partei hätten starten sollen. Und ich hoffe, dass sie zu dem Schluss kommen, das nicht noch einmal zu machen.“ Sieht aus, als hätten sie sich seinen Rat zu Herzen genommen.