Riesenjubel in Oberbrüden, Frust in Murrhardt

Auenwalds Tischtennismänner gewinnen Relegation und steigen in Verbandsklasse auf, während der TVM in Landesliga runtermuss

Riesenjubel in Oberbrüden, Frust in Murrhardt

Christoph Krenzlin im Glück. Erst der laute Jubelschrei nach dem erfolgreichen Matchball gegen Murrhardts Dominik Wörner, dann ein Riesenjubel nach dem Aufstieg mit Oberbrüden. Foto: M. Clauss

Von Michael Clauss

Der TSV Oberbrüden gewann in Brackenheim die Tischtennisrelegation gegen den TV Murrhardt sowie den TSV Neuenstein und steigt damit in die Verbandsklasse auf. Die Walterichstadter dagegen hatten mit Ausfällen zu kämpfen, siegten nur gegen Neuenstein und steigen deshalb in die Landesliga ab.

„Wir müssen keine Ausreden finden, Oberbrüden war gut vorbereitet und hat super gespielt“, ist Murrhardts Routinier Jürgen Wörner zwar frustriert, aber auch fairer Sportsmann. Dabei hätte er schon zu Beginn der 4:9-Niederlage gegen Oberbrüden über die Hypotheken des TVM für die Relegation lamentieren können. Murrhardts Nummer drei Julian Wörner winkte bereits im Vorfeld ab. Er beendet nächste Woche sein Studium und ist daher komplett aus dem Training raus. Jürgen Wörner selbst knickte im Eingangsdoppel um und zog sich eine Bänderverletzung zu. Er musste in den weiteren Einzeln passen und die Punkte kampflos überlassen. „Wir sind schlecht gestartet“, erklärte Wörner diplomatisch das schnelle 1:5 seines Sextetts. Der zahlreiche Anhang aus der Walterichstadt musste mit ansehen, wie in der dezimierten Truppe dann auch noch Spitzenspieler Dominik Wörner seiner Form hinterherlief und in den Einzeln gegen Oberbrüdens Daniel Quiram und Christoph Krenzlin nur einen Satz gewann.

„Das ist unfassbar“, lamentierte Wörner junior in der Satzpause, als er 0:2 im Spitzeneinzel gegen Daniel Quiram zurücklag. Den Frust bekam sein Handtuch ab, das er in zwei Teile zerriss.

Bei Oberbrüden spürte man Motivation bis in die Haarspitzen. Nach Christoph Krenzlins Jubelschrei wussten alle Spieler und Fans der sechs parallel stattfindenden Relegationsspiele in der Halle, dass die Auenwalder vorentscheidend mit 4:1 in Führung lagen. Zwei Punkte im Doppel und von Spitzenspieler Daniel Quiram sowie von Marcus Kocher führten den TSV neben den kampflos gewonnenen Spielen auf die Siegerstraße.

Heiko Tomaschek sorgte mit dem verwandelten Matchball zum 9:4 für Oberbrüdener Jubelsprünge. Dabei musste er aber gegen den starken Ivo Huber im Entscheidungssatz einen 2:6-Rückstand umdrehen. Murrhardts Punkte erspielten Patrick Hartstern, Ivan Garic, Ivo Huber und das Doppel Dominik Wörner/Garic. Arthur Rannaud hatte ebenfalls einen Sieg auf dem Schläger, musste Marcus Kocher aber nach fünf Durchgängen gratulieren. „Mit Julian Wörner wäre Murrhardt Favorit gewesen“, war TSV-Spieler Oliver Letzgus zwar glücklich über den Oberbrüdener Aufstieg in die Verbandsklasse, wusste die Umstände im entscheidenden Duell aber auch einzuordnen.

Den Grundstein hatte Oberbrüden zuvor mit dem 9:3 gegen Neuenstein gelegt. „Das Spiel war knapper als das Ergebnis aussagt“, betont Letzgus die Nervenstärke des TSV. Vier der fünf Spiele im Entscheidungssatz gingen an Auenwald.

Auch der TVM besiegte Neuenstein mit 9:5. Vielleicht reicht dieser eigentlich bedeutungslose Sieg doch noch für ein weiteres Jahr Verbandsklasse. Die Walterichstadter sind nun erster Kandidat als Nachrücker, wenn ein anderes Team zurückzieht. Vor einem Jahr rutschte Murrhardt so noch in die höhere Liga hinein.

Ergebnisse – Oberbrüden gegen Murrhardt: Quiram/Heiko Tomaschek – Hartstern/Huber 3:0, Krenzlin/Simone Tomaschek – Dominik Wörner/Garic 1:3, Kocher/Letzgus – Jürgen Wörner/ Rannaud 3:1, Quiram – Hartstern 3:1, Krenzlin – Dominik Wörner 3:1, Heiko Tomaschek – Jürgen Wörner 3:0 (kampflos), Marosffy – Huber 0:3, Kocher – Arthur Rannaud 3:2, Simone Tomaschek – Garic 0:3, Quiram – Dominik Wörner 3:0, Krenzlin – Hartstern 1:3. Heiko Tomaschek – Huber 3:2, Marosffy – Jürgen Wörner 3:0 (kampflos).