Robin Angerer setzt auf seine Willensstärke

19-jähriger Judosportler der TSG Backnang hat einige Ziele und will sich auch auf internationaler Bühne beweisen. Das ist ihm beim Europacup der U 21 im französischen Nanterre recht gut gelungen, denn in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm belegte der Schwabe den siebten Rang.

Robin Angerer setzt auf seine Willensstärke

Der Backnanger Robin Angerer (oben) will seine Gegner fest im Griff haben und die Oberhand behalten. Foto: Alexander Becher

Von Heiko Schmidt

Für Robin Angerer ist Judo nicht nur irgendeine, sondern die Sportart. Der TSG-Athlet hat nämlich sehr viel auf die japanische Kampfsportart ausgerichtet. „Man lernt beim Judo Werte wie Respekt und Freundschaft sehr zu schätzen. Es ist zwar eine Einzelsportart, aber im Team macht es auch viel Spaß“, beschreibt der Backnanger, was ihn auf und neben der Matte fasziniert. So verbringt der 19-Jährige viel Zeit in der Halle. „Ich trainiere von Montag bis Freitag zweimal am Tag. Am Wochenende stehen dann Wettkämpfe oder Lehrgänge an“, schildert der 1,70 Meter große Judoka.

Ihm ist dabei auch klar, dass da nicht viel Freiraum für anderes bleibt. Das ist für den Schüler, der sein Fachabitur an der Johann- Friedrich-von-Cotta-Schule in Stuttgart, einer Sportschule, macht, kein Problem. Er pendelt zwischen Stuttgart, dem Olympiastützpunkt in Sindelfingen sowie seinem Wohnort und seiner Heimtrainingsstätte Backnang. Das nimmt Robin Angerer auf sich, um im Judo voranzukommen. Seit 13 Jahren übt er die Sportart bei seinem Heimverein TSG Backnang aus. Ihn zeichnet seine Willensstärke aus. „Ich gebe nicht so schnell auf. Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, mache ich alles dafür“, sagt Robin Angerer, der als ruhiger Sportler wirkt.

Drei von fünf Kämpfen in Frankreich hat der Backnanger gewonnen

Beim Einsatz auf der Matte kämpft der TSG-Athlet bis zum Umfallen. So auch beim Europacup der Altersklasse U 21 im französischen Nanterre. In der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm landete er auf dem siebten Platz. „Das ist ein guter Anfang“, resümiert Robin Angerer. Dabei absolvierte er fünf Kämpfe. Zum Auftakt behauptete sich der Backnanger gegen den Niederländer Gabriel Melendez über die komplette Kampfzeit mit einem Waza-ari für einen Abtaucher. Es folgte eine vorzeitige Niederlage gegen den Franzosen Seima Louette. „Da habe ich den Start verschlafen“, gibt sich Robin Angerer selbstkritisch. Nach dieser Niederlage ging es für den TSG-Sportler in der Trostrunde weiter. Gegen den Spanier Lorien Jimenez Garcia setzte sich der Deutsche vorzeitig durch. Ebenfalls ein Uchi-mata gelang Robin Angerer gegen den Georgier Luka Saganelidze. „Da gelang mir eine Würgetechnik am Boden“, so der Backnanger.

Gegen seinen Landsmann Levi Maerkt trat Angerer dann an. Es ging um den Einzug in die Partie um die Bronzemedaille. „Es war ein Kampf auf Augenhöhe. Ich bin da aber blöd ausgekontert worden“, blickt der Schwabe auf die Niederlage. Somit belegte er am Ende den siebten Rang. Es war ein recht gutes Ergebnis für ihn nach einer fast zweijährigen Pause auf internationaler Bühne. Denn 2019 war er schon beim Junioren-Europacup in Berlin dabei gewesen, verlor aber gleich seinen ersten Kampf. Zudem sammelte Robin Angerer bereits bei U-18-Wettkämpfen erste Erfahrungen.

In diesem Jahr läuft es für ihn bislang sehr gut. Bei zwei Bundesliga-Kampftagen der TSG Backnang ging er schon auf die Matte. „Ich habe dabei alle meine vier Begegnungen gewonnen“, sagt Robin Angerer stolz. Am vergangenen Wochenende musste er den Bundesliga-Kampf der TSG allerdings sausen lassen, da er in Frankreich im Einsatz war. Der TSG-Sportler hofft, dass es in nächster Zeit keine weiteren Terminüberschneidungen gibt. Schließlich will er sich bei allen Wettbewerben präsentieren. „Ich möchte in die U-21-Nationalmannschaft kommen“, lautet sein Ziel. Wenn ihm dies gelingt, würde einem Start in diesem Jahr bei der Europa- und Weltmeisterschaft der U 21 eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Und als langfristiges Ziel steht für ihn die Teilnahme an den Olympischen Spielen im Raum. „Das wäre super, wenn es klappen könnte“, sagt Robin Angerer. Doch: „Ich schaue aber erst mal von Jahr zu Jahr und möchte mich zunächst in der U 21 beweisen.“