Schlagerspiel zwischen zwei Seriensiegern

Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang peilt zu Hause gegen Tabellenführer TuS Fürstenfeldbruck einen Favoritensturz an

Die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang stehen vor der maximalen Herausforderung. Am Samstag (20 Uhr) kommt Spitzenreiter TuS Fürstenfeldbruck in die Gemeindehalle, es ist das Duell der Seriensieger. Die Murrtaler können sich den achtmal nacheinander siegreichen Oberbayern mit dem Selbstvertrauen fünf eigener Erfolge entgegenstemmen. Beim Projekt „Favoritensturz“ setzt der HCOB zudem auf die bislang so ausgeprägte Heimstärke.

Schlagerspiel zwischen zwei Seriensiegern

Gehen mit Selbstvertrauen ins Duell mit dem Spitzenreiter und wollen einen Sieg bejubeln: Felix Raff und die HCOB-Handballer. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Die Ausgangslage bei den Gästen: Fürstenfeldbruck ist momentan die dominierende Mannschaft in der Südstaffel. 16 Siege aus 18 Spielen, Platz eins mit fünf Punkten Vorsprung auf Pfullingen – die Titelchancen sind damit realistisch. Wird der TuS wirklich Meister, dann stünden Aufstiegsspiele zur Zweiten Bundesliga an. Diese Möglichkeit bot sich dem Klub aus dem Großraum München bereits 2016 als Vizemeister der Oststaffel, damals nahmen sie die Macher aus wirtschaftlichen Gründen nicht wahr. Das soll nun jedoch anders werden. Der TuS hat Aktivitäten gestartet, um strukturell mit den sportlichen Leistungen mithalten zu können.

Die Situation bei den Hausherren: Bis Mitte November lief es wechselhaft. Weil die Siege meist mit recht klarem Vorsprung eingefahren wurden, die Niederlagen dagegen oft knapp ausfielen (wie zum Beispiel am vierten Spieltag in Fürstenfeldbruck – 29:32), herrschte das Gefühl vor, dass man besser dastehen könnte. Dann gab’s einen Heimsieg gegen Pforzheim, in Willstätt und Blaustein folgten Auswärtserfolge. Vor Weihnachten folgte die Gala gegen Balingen-Weilstetten II, das neue Jahr startete mit dem emotionalen Derbytriumph in Kornwestheim. Macht fünf Siege in Serie, 22:14 Punkte, Platz fünf.

Der Wert des Derbysiegs: Trainer Matthias Heineke freute sich, dass seine Truppe ein knappes Spiel nach Hause brachte: „Vielleicht ist das für die Rückrunde ja sogar wertvoller, als wenn wir einen höheren Sieg gelandet hätten.“ Das wäre gegen dezimierte Lurchis drin gewesen, „aber die letzte Viertelstunde war nicht mehr optimal“. Unter dem Strich überwog das Positive, sagt Heineke: „Wir haben clever gespielt und viele Abschlüsse dort herausgeholt, wo wir individuelle Vorteile hatten.“ Daran gilt es morgen anzuknüpfen – und dazu die Schwächephasen zu minimieren.

Herausforderung Fürstenfeldbruck: „Die Tabelle lügt nicht“, sagt Heineke. Der TuS ist derzeit richtig stark. „Sie spielen ihre Stärken abgezockt aus“, hat der HCOB-Trainer erkannt. „Weil sie eine gute Serie haben, lassen sie sich auch von kleinen Schwächephasen nicht vom Weg abbringen.“ Wie sein Team dagegenhalten soll? „Fürstenfeldbrucks Spiel ist sehr intensiv. Das ist schwer über 60 Minuten durchzuziehen. Weil wir einen breit aufgestellten Kader haben, erhoffe ich mir daher, dass wir die Begegnung ausgeglichen gestalten können. Vielleicht haben wir auch Phasen, in denen wir mehrere Tore am Stück erzielen können. Besonders in der Abwehr haben wir zuletzt gezeigt, dass wir auch gegen Topteams stabil sind. Damit wollen wir die Basis für einen Erfolg legen.“

Auswärts- gegen Heimstärke: Fürstenfeldbruck hat neun von zehn Auswärtsspielen gewonnen, nur in Horkheim setzte es eine Niederlage. Zugleich zählt der HCOB mit acht Siegen in neun Partien zu den heimstärksten Mannschaften in der Dritten Liga. „Es ist für alle Teams eine besonders schöne Herausforderung, gegen den Tabellenführer anzutreten“, so Heineke: „Mit viel Selbstvertrauen und unseren Fans im Rücken werden wir ans Limit gehen.“

Zum Personal: Alle Mann sind fit bei den Handballern aus Oppenweiler und Backnang. Auch Felix Raff, der in den letzten Partien im alten Jahr gefehlt hatte, aber schon zuletzt in Kornwestheim wieder an Bord war und vier Treffer zum Sieg beisteuerte, gibt sein Heimspiel-Comeback.

Noch ein bisschen Statistik: Das bevorstehende Match ist das 14. Aufeinandertreffen beider Vereine. Das erste Duell am 13. Oktober 1990 endete in Oppenweiler mit einem knappen 20:19 für den TVO. Matthias Herb sorgte 15 Sekunden vor dem Ende für den umjubelten Siegtreffer.