SGOS-Enttäuschung nach spätem Gegentor

Die Fußballer der SG Oppenweiler/Strümpfelbach liegen im Finale des Bezirkspokals gegen den Bezirksligarivalen SG Schorndorf zweimal in Führung, verlieren aber vor 1200 Zuschauern in der Arena in Großaspach mit 2:3. Den entscheidenden Treffer erzielt Ex-Profi Matthias Morys.

SGOS-Enttäuschung nach spätem Gegentor

Die umstrittene Szene in der Nachspielzeit, die den möglichen 3:3-Ausgleich der SGOS bedeutet hätte. Foto: Alexander Becher

Von Heiko Schmidt

Es läuft die 89. Minute im Endspiel des Fußball-Bezirkspokals. Sokol Kacani bedient mit einer Ablage Matthias Morys, der von der linken Seite aus 15 Metern flach ins lange Toreck zum 3:2 für Schorndorf trifft. Der Jubel beim Bezirksliga-Vierten ist groß, doch die Partie ist noch nicht entschieden. In der Nachspielzeit köpft auf der Gegenseite Even Stoppel auf das Schorndorfer Gehäuse. Der Ball wird abgefälscht und landet am Pfosten. Die meisten Spieler und Fans der SGOS haben den Ball zuvor schon hinter der Torlinie gesehen, Schiedsrichter Dominik Englmann aber nicht, denn er pfeift kurz darauf die Partie ab.

Die Schlussphase verläuft wie das gesamte Spiel spannend in der Arena in Großaspach. Während die Schorndorfer mit individueller Klasse auftrumpfen, hält Oppenweiler mit viel Kampfgeist und Einsatzwillen dagegen. „Wir sind aber nicht gut ins Spiel gekommen. Unsere junge Mannschaft war von der großen Kulisse etwas beeindruckt“, sagt Stephen Perri, der zusammen mit Daniel Funk die SGOS trainiert. Allerdings zeigen sich die Fußballer aus dem Rohrbachtal effektiv. Während die Schorndorfer Matthias Morys (4.) und Auron Selimi (7.) klare Torchancen auslassen, nutzt Oppenweiler seine erste Möglichkeit eiskalt aus. Nach einer Flanke von der rechten Seite von Even Stoppel köpft Patrik Koch (21.) freistehend zum 1:0 für die SGOS ein.

Oppenweilers Fußballer und Fanshaben den Pokalsieg vor den Augen

Schorndorf erhöht jedoch den Druck und hat Pech, als Oppenweilers Malik Hassler einen Freistoß von Auron Selimi an die Latte köpft (23.). Zwei Minuten vor der Pause gleicht Schorndorf zum 1:1 aus. Kacani köpft nach einer Hereingabe von Morys ein. Die Antwort der SGOS folgt nach der Pause. In der 53. Minute schließt Maximilian Sacher eine Kombination über Even Stoppel und Luca Krämer zum 2:1 für Oppenweiler ab. Die SGOS-Fans sind völlig aus dem Häuschen und rufen lautstark: „Hurra, Hurra, das ganze Dorf ist da.“ Sie haben schon den ersten Pokalsieg von Oppenweiler in der Vereinsgeschichte vor den Augen.

Aber die Schorndorfer machen dem einen Strich durch die Rechnung. In der 65. Minute staubt Gianluca Tosto zum 2:2-Ausgleich ab. Danach ist es offener Schlagabtausch. Lukas Rosenke scheitert in der 67. Minute mit einem 15-Meter-Schuss an Schorndorfs Schlussmann Simon Sochor. Vier Minuten später köpft Sokol Kacani über den vom SGOS-Schlussmann Tim Roger gehüteten Kasten. Es folgt das 3:2 durch Matthias Morys und die umstrittene Szene in der Nachspielzeit. Am Ende steht die Mannschaft aus der Daimlerstadt als neuer Bezirkspokalsieger fest. „Wir haben hochverdient gewonnen“, sagt Schorndorfs Trainer Zoran Cutura. Der 35-Jährige stand beim letzten Pokaltriumph vor vier Jahren selbst noch auf dem Platz und bildete bereits zu diesem Zeitpunkt wie auch heute das Trainerduo zusammen mit Sokol Kacani, für den der jetzige Sieg genauso wichtig ist. Zudem triumphiert der 38-Jährige an alter Wirkungsstätte, denn von 2011 bis 2013 hat er für Großaspach gespielt. Ein Weggefährte damals war Matthias Morys, der seit dieser Saison mit Kacani das Sturmduo der Schorndorfer bildet. Und ausgerechnet Morys macht den Siegtreffer. „Das ist natürlich etwas Besonderes. Ich freue mich aber auch fürs Team“, strahlt der 35-Jährige, der in seiner Profilaufbahn auch schon für RB Leipzig und den VfR Aalen am Ball war.

So eine geballte Ladung an Erfahrung haben die Fußballer aus Oppenweiler nicht in ihren Reihen. „Es war ein enges Spiel, das ein Spieler wie Matthias Morys entschieden hat“, erklärt SGOS-Trainer Stephen Perri. Aber trotzdem haben sich seine Schützlinge gut präsentiert, was auch die etwa 600 Fans aus dem Rohrbachtal in Großaspach mit großem Applaus honorierten. Applaus gab es auch für die Verantwortlichen des Fußballbezirks und den gastgebenden SG Sonnenhof für den würdigen Rahmen des Finales. Bei der Siegerehrung entlockte der Bezirksvorsitzende Patrick Künzer dann dem SG-Veranstaltungsleiter Kevin Schmidt die Zusage, dass auch im Jahr 2023 wieder das Pokalendspiel in der Arena im Fautenhau stattfinden wird. Ob die SG Oppenweiler/Strümpfelbach dann wieder einen Anlauf zum ersten Pokalsieg nimmt, ist offen. Sollte die SGOS nämlich in die Landesliga aufsteigen, dürfte sie nicht mehr im Bezirkspokal mitspielen.

SG Oppenweiler/Strümpfelbach: Roger – Kübler, Rosenke, Hassler – Even Stoppel, Friz, Wieland, Koch – Krämer, Augustin (68. Liepold), Sacher (54. Müller).

SG Schorndorf: Sochor – Rotärmel, Greco, Elton Selimi, Mosca – Auron Selimi, Gianluca Tosto (90. Bürkle), Lednig, Leonardo Tosto (64. Reeves) – Kacani (90.+2 Roser), Morys.

Tore: 1:0 (21.) Koch, 1:1 (43.) Kacani, 2:1 (53.) Sacher, 2:2 (65.) Gianluca Tosto, 2:3 (89.) Morys. – Schiedsrichter: Englmann (Neustadt). – Zuschauer: 1200.

Video und weitere Endspiele

Video Die Highlights, Stimmen und Impressionen vom Finale des Bezirkspokals sind dank Kevin Flatau im Video unserer Zeitung im Internet unter www.bkz.de zu sehen.

Vorspiel Vor dem Männer-Finale fand das Endspiel des Bezirkspokals der A-Junioren in Großaspach statt. Dort landete die SGM Winterbach/Remshalden gegen den SV Fellbach II einen 4:1-Erfolg.

Frauen Das Pokalfinale der Fußballfrauen findet am morgigen Samstag um 17 Uhr statt. In Weiler zum Stein stehen sich die der Bezirksliga-Tabellenführer SGM Oppenweiler/Sulzbach und die SG Schorndorf (Regionenliga) gegenüber.

Mädchen In Turnierform wird der Bezirkspokal der B-Juniorinnen am morgigen Samstag ausgetragen. Ab 13 Uhr sind in Weiler zum Stein die TSG Backnang, die SG Oppenweiler/Strümpfelbach, der SV Hegnach II und die SG Schorndorf dabei.