Showdown für BVB und FC Bayern

dpa Berlin. So eng war der Titelkampf in der Liga lange nicht mehr: Erstmals seit neun Jahren fällt die Entscheidung erst am letzten Spieltag. Bayern ist im Vorteil, der BVB will unbedingt ein Happy End. Nürnberg und Hannover dagegen können schon vorzeitig für die 2. Liga planen.

Showdown für BVB und FC Bayern

Haben noch die Chance auf die Meisterschaft: Borussia Dortmund. Foto: Bernd Thissen

Der Meisterschaftskampf in der Bundesliga bleibt spannend bis zum Schluss. Nach dem 0:0 des FC Bayern bei RB Leipzig und dem zeitgleichen 3:2 (1:0) von Borussia Dortmund gegen Fortuna Düsseldorf fällt die Entscheidung erst am letzten Spieltag.

Auch das Rennen um die Europapokal-Plätze ist noch nicht entschieden. Nur im Tabellenkeller ist schon vor dem Saisonfinale alles klar.

KEINE PARTY: Ein Sieg hätte dem FC Bayern ein Spiel vor Saisonende den vorzeitigen Titelgewinn beschert. Nach dem 0:0 bei RB Leipzig kommt es nun aber am kommenden Samstag zum Showdown, in den die Bayern mit zwei Zählern Vorsprung gehen. „So eng war es noch nie. Wir wollen das Ding unbedingt holen“, sagte Thomas Müller. Die Münchner empfangen dann Eintracht Frankfurt. Letztmals fiel die Entscheidung in der Saison 2009/10 erst am letzten Spieltag. Einen Vorsprung von zwei Zählern verspielte zuletzt Bayer Leverkusen vor 19 Jahren.

ENDSPIEL: Gegen Borussia Mönchengladbach hat Borussia Dortmund am letzten Spieltag mit einem Sieg die Chance, doch noch für ein Happy End zu sorgen und die Saison mit dem Titel zu krönen. Dafür muss der Revierclub aber auf einen gleichzeitigen Ausrutscher der Münchner hoffen. „Wir werden in den 34. Spieltag alles reinlegen. Die Bayern können alles verlieren, wir können alles gewinnen“, sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Um das enorm wichtige 3:2 gegen Fortuna Düsseldorf mussten die Borussen aber noch zittern, als die Gäste in der Nachspielzeit trotz Unterzahl auf das 3:3 drängten.

TRAUER: Hannover 96 zeigte beim 3:0 gegen den SC Freiburg wohl eine seiner besten Saisonleistungen - und stieg trotzdem ab. Der 1. FC Nürnberg war beim 0:4 gegen Borussia Mönchengladbach chancenlos. Damit verliert die Bundesliga vorerst zwei Traditionsclubs. „Das ist natürlich kein schöner Moment. Wir sind aber nicht heute abgestiegen“, sagte Hannover-Coach Thomas Doll. In Nürnberg feierten die Fans die Mannschaft trotz Platz 18. „Der Moment nach dem Spiel in der Kurve war ein ganz besonderer“, sagte Georg Margreitter.

HOFFNUNG: Ein 3:0 gegen den VfL Wolfsburg machte für den VfB Stuttgart Rang 16 und damit die Relegation perfekt. In den beiden Entscheidungsspielen gegen den Zweitliga-Dritten wollen die Schwaben nun den Klassenerhalt schaffen. „Wir haben 27 Punkte jetzt, da darfst du normal nicht in der Liga bleiben. Wir bekommen die Chance geschenkt mit der Relegation“, sagte Kapitän Christian Gentner.

RÜCKSCHLAG: Mit einem Sieg gegen Schalke hätte Bayer Leverkusen einen großen Schritt in Richtung Königsklasse machen können. Nach dem 1:1 muss die Werkself im Fernduell mit Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach, das durch das 4:0 in Nürnberg seine Chancen deutlich verbesserte, zittern. „Wir sind alle enttäuscht über das Ergebnis“, gab Bayer-Coach Peter Bosz zu. „Aber noch ist alles möglich.“

ABSCHIED: Es war das letzte Heimspiel für Julian Nagelsmann als Trainer der TSG 1899 Hoffenheim - und seine Mannschaft verspielte eine mögliche gute Ausgangsposition im Rennen um die Europa League. Nach dem 0:1 gegen Werder Bremen müssen die Kraichgauer als Tabellenachter am letzten Spieltag auf Schützenhilfe hoffen. „Die Stimmung ist schon verhagelt, da bin ich ehrlich“, sagte Nagelsmann.

POLE POSITION: Mit einem Sieg gegen Mainz 05 könnte sich Eintracht Frankfurt am Sonntag in eine hervorragende Ausgangsposition für das Rennen um die Champions-League-Plätze bringen. Bei einem Sieg hätten die Hessen als Vierter zwei Punkte Vorsprung auf Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach. „Es ist unser Traum, das zu schaffen“, sagte Sportvorstand Fredi Bobic mit Blick auf die Königsklasse.