Normalschanzen-Meister Geiger jubelt in Rasnov

Von Von Patrick Reichardt, dpa

dpa Rasnov. Drei Normalschanzen-Springen, drei Siege: Auf den kleineren Anlagen dominiert Karl Geiger im Weltcup das Geschehen. Der Allgäuer lässt das Skisprung-Team weiter von einem ganz besonderen Triumph träumen.

Normalschanzen-Meister Geiger jubelt in Rasnov

Karl Geiger gewann den Weltcup in Rasnov. Foto: -/APA/EXPA/JFK/dpa

Im Auslauf herzten sich Karl Geiger und Stephan Leyhe sofort, dann bejubelte das Skisprung-Duo den ersten deutschen Doppelerfolg seit 2017.

Beim ersten Winter-Weltcup in Rasnov in Rumänien setzte sich der Weltcup-Zweite Geiger mit zweimal 100 Metern klar durch und bewies damit seine Extraklasse von der Normalschanze. „Das ist ein super Ergebnis und wir haben super zwei Leute auf dem Podest. Tolle Sache, Gratulation an das gesamte Team. Es war ein super Wettkampf“, lobte Bundestrainer Stefan Horngacher. Leyhe musste sich nach Sprüngen auf 99 und 97,5 Meter nur seinem Teamkollegen geschlagen geben.

Geiger zementierte damit auch seine Ambitionen auf einen Sieg im Gesamtweltcup, in dem er Gelb-Träger Stefan Kraft (Tagesdritter) 40 Punkte abnahm. „Es war echt cool. Es macht schon Spaß hier“, befand der 27 Jahre alte Allgäuer, der schon im italienischen Predazzo beide Wettbewerbe von der Normalschanze für sich entschieden hatte. Geiger und Leyhe hatten schon nach dem ersten Durchgang die Plätze eins und zwei belegt, nach dem zweiten Sprung durften sie gemeinsam mit dem restlichen Team feiern.

Pius Paschke (10.), Markus Eisenbichler (11.) und Constantin Schmid (15.) komplettierten ein tolles Teamergebnis. Als wegen starken Graupelschauers kurzzeitig der Abbruch drohte, hatte Horngacher in der ARD selbstbewusst gesagt: „Wir wollen einen zweiten Durchgang!“ Leyhe und vor allem Geiger zeigten kurze Zeit später, als der Graupel wieder aufgehört hatte, warum. Zur Stärke der Deutschen auf den kleineren Schanzen begründete der Tiroler: „Auf Kleinschanzen sind wir immer gut. Das zeigt, dass unsere Grundtechnik sehr gut ist.“

Den letzten deutschen Doppelerfolg im Weltcup hatte es im Dezember 2017 gegeben, als Richard Freitag vor Andreas Wellinger gewann. Im Gesamtweltcup beträgt Geigers Rückstand auf den Führenden Kraft nach dem dritten Saisonsieg nur noch 98 Punkte. Nach dem zweiten Einzel in Rasnov am Samstag (12.45 Uhr/ARD) stehen für die Springer vor der Skiflug-WM in Planica noch zwei vollgepackte Wochen in Skandinavien auf dem Programm.

Noch nicht komplett rund lief es bei Rückkehrer Severin Freund, der als 32. um gerade einmal umgerechnet 40 Zentimeter an Weltcup-Punkten vorbeischrammte. „Es fühlt sich gut an, wieder dabei zu sein“, schrieb Freund in den sozialen Netzwerken. Nach seinem Sprung auf 89 Meter schickte er am Freitag ein Küsschen in die Kamera. Freund hat nach Formschwäche, einer Meniskus-Operation und Rückenproblemen eine schwere Phase und 14 Monate Weltcup-Pause hinter sich. Im restlichen Verlauf des Winters will er sich nun zurückkämpfen.