Stevens vergeht die Lust auf das Derby

Durch das 2:5 gegen 1899 stürzt der Club tiefer in die Krise – dem Trainer schmeckt das gar nicht

Gelsenkirchen /SID - Die erneut abstiegsreife Vorstellung des abgestürzten Vizemeisters raubte Huub Stevens die Vorfreude auf das Revierderby. „Das Programm gibt es her, dass das nächste Spiel in Dortmund ist. Wir müssen da hin, und wir müssen da auch spielen“, sagte der Trainer von Schalke 04 nach dem bitteren 2:5 (0:2) gegen die TSG Hoffenheim. Und auf Nachfrage ergänzte er mit einem ironischen Lachen: „Ich freue mich so unglaublich, sehen Sie?“

Nach der zehnten Saisonniederlage in der Schalker Arena, die zum Selbstbedienungsladen der Bundesliga geworden ist, geht beim königsblauen Krisenclub die Angst vor einem Debakel im 176. Duell mit dem Erzrivalen Borussia Dortmund um. „Es ist etwas Spezielles, aber ich hätte es lieber etwas anders gehabt“, sagte Stevens, der am nächsten Samstag (15.30 Uhr) in sein 19. Revierderby geht. Wenn Schalke allerdings so weitermacht wie in den letzten Spielen, könnte der Bundesliga-Evergreen in der nächsten Saison erstmals seit 28 Jahren nicht mehr erstklassig sein.

Denn trotz der historischen Schwäche der Konkurrenz im Abstiegskampf müssen die Gelsenkirchener auch vier Runden vor Schluss noch um den Klassenerhalt zittern. Zwar rechnete der eine oder andere Beobachter – nicht ganz ernst gemeint – vor, dass dank der 0:6-Pleite des VfB Stuttgart beim FC Augsburg der Sechs-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz um drei Tore gewachsen sei. Doch die Hoffnung, dass die nach ordentlichen 20 Auftaktminuten erneut erschreckend schwachen Königsblauen noch irgendwo punkten könnten, schwindet.

Die von Ex-Manager Christian Heidel für 160 Millionen Euro zusammengekaufte Mannschaft präsentiert sich seit Monaten als Torso. Es fehlt an Qualität, Teamgeist und Einstellung. „Ich habe eine Mannschaft vorgefunden, mit der arbeite ich“, sagte Stevens lapidar und strich die freien Ostertage.