Teams mit großer Handballtradition rücken auf

Vier mögliche Gegner des HC Oppenweiler/Backnang in der kommenden Drittliga-Saison

Teams mit großer Handballtradition rücken auf

Beim Eröffnungsspiel der Gemeindehalle 1985 war der VfL Günzburg prominenter Gast von Andreas Böhle und dem TVO. Nun kehrt der einstige Erstligist als Drittliga-Aufsteiger sehr wahrscheinlich zurück. Es wäre das erste Duell um Punkte zwischen den beiden Vereinen. Foto: L. Fügner

Von Alexander Hornauer

Die aktuelle Handballsaison in der Dritten Liga ist beendet. Die Vereine hoffen, dass es im Herbst weitergeht. Die Staffeln werden nach geografischen Gesichtspunkten zusammengesetzt. Auf den HC Oppenweiler/Backnang könnten interessante Gegner zukommen. Aus den vierten Ligen rücken Teams mit guter Handballtradition auf. Ein Überblick über mögliche künftige Rivalen.

VfL Günzburg: Der Verein aus dem bayerischen Regierungsbezirk Schwaben ist Meister der Bayernliga. In dieser Spielklasse ging es sehr eng zu. Günzburg lag Mitte März mit einem Pluspunkt weniger und einem Spiel in der Hinterhand auf Rang zwei hinter HaSpo Bayreuth. Auch die TG Landshut war auf Tuchfühlung. Die Quotientenregelung brachte den VfL an die Spitze. Für Trainer Gabor Czako ist der Aufstieg in seinem ersten Jahr beim VfL ein großer Erfolg. Als Spieler des TSV Ottobeuren und als Trainer der TSG Söflingen gastierte er schon oft im Murrtal. Der VfL leistet eine gute Jugendarbeit, spielte in den vergangenen Jahren einige Male in der A-Jugend-Bundesliga. Das wirkte sich nun positiv auf die Männermannschaft aus. Handball hat in Günzburg Tradition. In den 80er-Jahren spielte der VfL in der Ersten Bundesliga. 1982 erreichte Günzburg das Halbfinale im Europapokal der Pokalsieger. 1985 gastierte das Team aus der Ulmer Ecke als prominenter Gast zum Eröffnungsspiel der Gemeindehalle Oppenweiler. 1992 zog sich Günzburg aus dem höherklassigen Handball zurück, spielte Bezirksoberliga oder Landesliga. 2017 gelang die Rückkehr in die Bayernliga. Der Aufstieg in die Dritte Liga ist vorläufiger Höhepunkt des Aufwärtstrends.

SV 64 Zweibrücken: Die Handballer aus Rheinland-Pfalz steigen zum dritten Mal in acht Jahren in die Dritte Liga auf. In der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar dominierte die Mannschaft mit 21 Siegen aus 22 Spielen. Emotionale Highlights waren die Siege in den Stadtduellen mit der VT Zweibrücken-Saarpfalz. Trainer ist Steffen Bullacher, der schon von 1994 bis 2015 Coach war. Nach seiner Rückkehr vor zwei Jahren setzte er auf einen behutsamen Neuaufbau. Viele Akteure stammen aus dem eigenen Nachwuchs. Mit Marc-Robin Eisel kehrte vor der Runde ein talentierter Rückraumspieler vom Drittligisten Dansenberg zu seinem Stammverein zurück. Eine wertvolle Verstärkung. In Liga drei gab’s bisher vier spannende Duelle mit dem HCOB, von denen keines mit mehr als zwei Toren Differenz endete. Mit 3:1 Siegen fällt die Bilanz für die Murrtaler positiv aus.

SG Pforzheim/Eutingen: Der Klub aus der Goldstadt ist für den HCOB ein alter Bekannter, nur gegen Horkheim haben die Murrtaler in den vergangenen 20 Jahren öfter gespielt. Die SG kehrt nach dreijähriger Abstinenz in die Dritte Liga zurück. Trainer Alexander Lipps und sein Team führten die Tabelle der Baden-Württemberg-Oberliga mit klarem Vorsprung an. Rückraumroutinier Manuel Mönch ragt seit Jahren als regelmäßiger Torewerfer hervor. Torwart Bastian Rutschmann war Garant dafür, dass kein Viertligist weniger Gegentreffer kassierte. Der 37-Jährige war im Vorjahr nach 17 Spielzeiten im professionellen Handball zu seinem Stammverein zurückgekehrt. Für die kommende Runde hat die SG bereits einen leistungsstarken Zugang: Rechtsaußen Tim Ganz wechselt vom Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen an die Enz. Besonders groß ist die Vorfreude auf die Derbys gegen die schon in Liga drei spielende TGS Pforzheim.

HSG Konstanz II: Die Zweitliga-Reserve steigt als Zweiter der Baden-Württemberg-Oberliga ebenfalls auf. Das Team von Coach Matthias Stocker hatte den TSV Neuhausen/Filder erst am letzten Spieltag vor dem Saisonabbruch von diesem Platz verdrängt. Der Aufstieg ist die Krönung eines dauerhaften Aufwärtstrends. 2018 kehrte das im Jahr zuvor abgestiegene Team vom Bodensee in die Oberliga zurück. Es erreichte auf Anhieb Platz drei, nun kletterte es noch einmal einen Rang hoch – genau zum richtigen Zeitpunkt. Die HSG-Zweite ist mit vielen jungen Spielern besetzt, die Nachwuchsarbeit des Klubs hat in der Bodenseeregion eine sehr hohe Strahlkraft. Immer wieder schafften in der jüngeren Vergangenheit auch Akteure über die Zweite den Sprung ins Zweitliga-Team.