Titel und Medaillen im Blick

Fünf Teilnehmer aus der Region bei der deutschen Meisterschaft im Hallenradsport

Im Hallenradsport werden ab Freitag die deutschen Meister ermittelt. Qualifiziert für die Titelkämpfe in Moers sind vom RSV Unterweissach die drei Kunstradsportler Viola Brand, Manuel Brand und Nick Lange sowie vom RSV Waldrems das Radballduo Marcel Schüle und Björn Bootsmann. Chancen auf Rang eins hat vor allem Viola Brand im Frauen-Einer.

Titel und Medaillen im Blick

Gut vorbereitet für die Titelkämpfe: Die Weissacher Kunstradfahrerin Viola Brand. Foto: A. Becher

Von Wilfried Schwarz

Am westlichen Rand des Ruhrgebiets geht es morgen und übermorgen um Gold, Silber und Bronze sowie um die letzten Tickets zur Weltmeisterschaft Anfang Dezember in Basel. Die Fahrkarten hat die Unterweissacherin Viola Brand aufgrund ihres Erfolgs bei der German-Masters-Serie allerdings schon gelöst. Für sie geht es im ENI-Sportpark am Freitag ausschließlich um den Titel. Härteste Kontrahentin im Feld der 16 Frauen der 25-jährigen Studentin ist Dauerrivalin Milena Slupina (Bernlohe). Die Weltmeisterin von 2017 aus Bayern und die zweifache Vizeweltmeisterin sowie Europameisterin vom RSV Unterweissach liefern sich diese Saison bislang ein Duell auf Augenhöhe, bei dem der Konkurrenz oft nur die Zuschauerrolle bleibt. In Moers werden die Karten neu gemischt. Brand startet mit 198,2 Zählern, bei Slupina stehen 0,7 Punkte mehr auf dem Papier. Hinter den Favoritinnen lauern Maren Haase (Hoffnungsthal, 193 Punkte), Mattea Eckstein (Stuttgart, 191,4) und Lara Füller (Poppenweiler, 191,3). Die Weissacherin ist optimistisch: „Die Vorbereitung läuft gut. Ich bin sehr froh, dass sich die Vergabe der WM-Tickets vor der Meisterschaft entschieden hat.“ Ihre Prognose für Moers: „Mein Bestes geben und dann schauen, welche Platzierung dabei rauskommt.“ Zunächst muss sie sich aber im Vorkampf fürs Finale der besten vier qualifizieren.

Tags drauf ist der RSV Unterweissach gar mit zwei Männern vertreten. Allerdings ist Nick Langes Start noch unklar. Der frühere Junioren-Europameister erzählt: „Abgesehen von meinen Rückenproblemen lag ich zuletzt eineinhalb Wochen krank im Bett und war auf Antibiotika angewiesen. Somit saß ich nun seit zweieinhalb Wochen nicht mehr auf dem Rad. Trotzdem reise ich an und versuche es.“ Lange, der 189,8 Punkte eingereicht hat, verspricht: „Wenn ich fahre, gebe ich trotzdem mein Bestmögliches.“ Sein Vereinskollege Manuel Brand fährt nach seiner OP mittlerweile wieder auf hohem Niveau. Das zeigte er bereits bei den German Masters. In Moers will er nun noch einen drauflegen. „Den Sattellenkerhandstand habe ich wieder im Programm, nachdem ich ihn nach meiner OP nicht fahren konnte“, so Manuel Brand und erklärt: „Das war die letzte Übung, die noch gefehlt hat. Bei der deutschen Meisterschaft starte ich deshalb mit höherer Punktzahl als bei den bisherigen Wettkämpfen.“ Seine Mutter und gleichzeitige Trainerin Heike Brand ist zufrieden mit dem Leistungsstand: „Das Training läuft gut.“ Vielleicht gelingt dem Weissacher ja eine ähnliche Überraschung wie vor Jahren, als er sich fürs abendliche Final-Four qualifizierte. Am Welt- und deutschen Meister Lukas Kohl (Kirchehrenbach) kommt im 14-köpfigen Feld aber wohl niemand vorbei.

Im Radball haben die Waldremser Marcel Schüle/Björn Bootsmann durchaus Außenseiterchancen. In der Meisterrunde kann jeder jeden schlagen. Minimalziel der Backnanger ist das kleine Finale. Aber vielleicht stoßen sie sogar ins Endspiel vor. Dazu müssen sie jedoch in Topform sein. Das RSV-Duo bekommt es wie in den Vorjahren mit den Titelverteidigern Bernd und Gerhard Mlady (Stein) zu tun, die erst vor wenigen Wochen das Final-Five gewannen. Ein weiterer Mitfavorit ist Obernfeld mit Andre und Raphael Kopp. Nicht unterschätzt werden dürfen auch Stein II (Robert Mlady/Michael Birkner) und Schiefbahn (Sven Holland-Moritz/Marius Hermanns). Jeder spielt gegen jeden. Am Ende der Vorrunde wird zusammengezählt. Der Dritte und Vierte spielt am Abend um Bronze, die beiden Ersten stehen im Endspiel.