Toronto Raptors fehlt noch ein Sieg zum Titelgewinn

dpa Oakland. Die Toronto Raptors stehen in der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA kurz vor dem Titelgewinn. Die Kanadier bleiben bescheiden und wollen die Entscheidung gegen Titelverteidiger Golden State Warriors.

Toronto Raptors fehlt noch ein Sieg zum Titelgewinn

Stephen Curry (r) von den Golden State Warriors behauptet sich gegen Serge Ibaka von den Toronto Raptors. Foto: Ben Margot/AP

Nur noch ein Sieg fehlt den Toronto Raptors zu ihrem ersten NBA-Titel, doch Basketball-Superstar Kawhi Leonard sieht sich noch längst nicht am Ziel.

„Es ist noch nicht vorbei. Man muss geduldig sein und diesen vierten Sieg holen“, sagte der 27-Jährige. Mit 105:92 siegten die Raptors bei Titelverteidiger Golden State Warriors. Leonard war mit 36 Punkten einmal mehr der überragende Akteur bei den Kanadiern und hatte großen Anteil daran, dass die Raptors nun mit 3:1 führen. In der Nacht zu Dienstag kann Toronto in eigener Halle die Meisterschaft gewinnen.

„Da müssen sie die Leute auf der Straße fragen“, antwortete Leonard auf die Frage, was der erste Titel in der nordamerikanischen Profiliga für ein kanadisches Team bedeuten würde. Große Emotionen ließ der Ausnahmespieler nach seiner Gala nicht zu. Stattdessen mahnte er genau wie seine Teamkollegen immer wieder zur Geduld und der richtigen Einstellung für die kommende Aufgabe.

„Wir waren vier Spiele weg, dann zwei“, sagte Leonard. Aber jetzt fehlt nur ein starker Auftritt. Und vieles spricht für die Raptors. Sie haben den von vielen Verletzungen gebeutelten Favoriten im Griff, bleiben aber bescheiden. „Wir wissen, dass sie der Titelverteidiger sind und dass sie nicht leicht zu schlagen sind“, sagte Raptors-Profi Kyle Lowry, der zehn Punkte zum Erfolg in Oakland beisteuerte. „Sie werden kommen, kämpfen und sich darauf vorbereiten, das nächste Spiel zu spielen. Wir haben noch nichts erreicht.“

Golden States Superstar Stephen Curry versuchte, seinem Team Mut zu machen. „Wir haben immer noch die Möglichkeit, die Serie zu drehen“, sagte Curry. Die Begegnung hatte für sein Team eigentlich gut angefangen. Die Rückkehr von Klay Thompson, der sich im zweiten Match verletzt hatte, zahlte sich zunächst aus. Durchgehend lagen die Warriors auch ohne den weiter an der Wade verletzten Kevin Durant in Führung. Zeitweise betrug der Vorsprung elf Zähler. Bis zur Halbzeit agierten die Gastgeber leidenschaftlicher, wacher und cleverer.

Doch nach zwei getroffenen Dreiern von Leonard wendete sich das Blatt zu Beginn des zweiten Durchgangs. „Ich habe daran geglaubt, dass wir es noch drehen können. Wir haben unser Selbstvertrauen behalten“, sagte Leonard und ergänzte: „Dieser Sieg kommt von guter Verteidigung und davon, dass wir in der zweiten Halbzeit Würfe getroffen haben und drangeblieben sind.“

Neben Leonard drehte auch Serge Ibaka auf. Auf der Gegenseite erwischte Curry trotz seiner 27 Punkte einen mäßigen Tag. Zwar kamen die Warriors noch einmal heran, aber die Raptors blieben ruhig und brachten die lautstarken Fans von Golden State zum Verstummen.

In Kanada feierten derweil Tausende Fans erst vor großen Videoleinwänden und dann auch in den Straßen der Millionenmetropole schon eine Party und fiebern dem fünften und vielleicht entscheidenden Finale der Best-of-seven-Serie entgegen. „Die Leute sind schon durchgedreht, als wir ins Finale eingezogen sind“, sagte Leonard. Bei einem weiteren Sieg dürfte es eine Steigerung geben.