Pogacar gewinnt Lüttich-Bastogne-Lüttich - Schachmann 9.

Von Von Stefan Tabeling und Tom Mustroph, dpa

dpa Lüttich. Maximilian Schachmann präsentiert sich bei Lüttich-Bastogne-Lüttich lange Zeit im Kreis der Favoriten. Den Sieg holt sich Tour-Sieger Pogacar vor Weltmeister Alaphilippe.

Pogacar gewinnt Lüttich-Bastogne-Lüttich - Schachmann 9.

Tadej Pogacar heißt der Sieger von Lüttich -Bastogne-Lüttich 2021. Foto: Eric Lalmand/BELGA/dpa

Müde, abgekämpft und ein wenig geknickt bahnte sich Maximilian Schachmann den Weg durch den Zielbereich. „Natürlich bin ich enttäuscht.

Ich habe den Sprung in die entscheidende Gruppe verpasst. In der Schlussphase haben wir es einfach nicht geschafft, die Lücke zuzufahren“, haderte Schachmann, nachdem er beim Ritt durch die Ardennen verbissen um den Anschluss gekämpft hatte. Doch am letzten Anstieg war der Traum vom Sieg beim schweren Frühjahrsklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich dahin.

Stattdessen holte sich Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar nach 259,1 Kilometern und elf giftigen Anstiegen den Sieg vor dem französischen Weltmeister Julian Alaphilippe und dessen Landsmann David Gaudu. Für Schachmann blieb am Ende neun Sekunden zurück der neunte Platz.

Der erst 22 Jahre alte Pogacar präsentierte sich im Zielsprint wie ein routinierter Klassiker-Spezialist. Am Hinterrad von Alaphilippe schoss der Slowene kurz vor dem Zielstrich vorbei und siegte mit einer halben Radlänge. „Ich lebe die Radsport-Träume“, sagte Pogacar und fügte hinzu: „Mir fehlen die Worte. Ich liebe dieses Rennen. Ich wusste, dass Alaphilippe einen langen Sprint fahren wird, ich hatte aber an seinem Hinterrad die höhere Endgeschwindigkeit.“

Beachtlich auch, wie stark sich Alejandro Valverde als Vierter an seinem 41. Geburtstag präsentierte. Vier Mal hatte der Spanier in der Vergangenheit das Rennen gewonnen, und auch im hohen Alter ist er weiter konkurrenzfähig. Im nächsten Jahr wird er wieder kommen, Valverde hat bereits die Fortsetzung seiner Karriere angekündigt.

Die Vorentscheidung fiel gut 14 Kilometer vor dem Ziel, als an der Cote de la Roche-aux-Faucons die exquisite Gruppe um Alaphilippe attackierte. Schnell war eine riesige Lücke entstanden. Neben Schachmann, der 2019 in Lüttich auf Platz drei gefahren war, musste auch der Tour-de-France-Zweite Primoz Roglic (Slowenien) abreißen lassen.

Mit dem ältesten Eintagesrennen der Welt ist die Serie der Frühjahrsklassiker ohne deutschen Erfolg zu Ende gegangen. Der dritte Platz von Schachmann beim Amstel Gold Race vor einer Woche war noch die beste Platzierung.

Lüttich war in der Vergangenheit ohnehin kein gutes Rennen für die deutschen Radprofis. Der letzte Sieg durch Didi Thurau liegt schon 42 Jahre zurück und neben Schachmann hatte seitdem nur Jens Voigt mit seinem zweiten Platz 2005 hinter Alexander Winokurow eine Podiumsplatzierung erzielt.

Dabei war Schachmann lange Zeit ein aufmerksames Rennen gefahren. Als sich an der Cote de la Redoute eine starke Gruppe aus dem Feld abgesetzt hatte, war der Berliner im Gegensatz zu Alaphilippe ganz vorne dabei. Doch das Feld rollte wieder zusammen, so dass der letzte von elf giftigen Anstiegen die Vorentscheidung bringen musste.

Für Schachmann war es erst einmal der letzte Auftritt. Der 27-Jährige legt nun eine Rennpause ein und wird erst bei der Tour de Suisse ab dem 6. Juni wieder starten. Schachmann wird in diesem Jahr nicht bei der Tour de France an den Start gehen, sondern sich auf die Olympischen Spiele konzentrieren.

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Pogacar gewinnt Lüttich-Bastogne-Lüttich - Schachmann 9.

Millimeter-Entscheidung: Tadej Pogacar (M) siegt in Lüttich hauchdünn vor Julian Alaphilippe. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa