Trotz Abstieg gibt es doch noch Hoffnung

Frauenteam des TTV Burgstetten liebäugelt damit, dass in der Tischtennis-Oberliga nachträglich noch ein Platz frei wird

Seit dem 13. April steht der Abstieg von Burgstettens Tischtennisfrauen eigentlich fest. Das an dem Tag erspielte Unentschieden gegen den Oberliga-Dritten TTC Dietlingen war zwar achtbar, aber letztendlich ein Punkt zu wenig für den Klassenverbleib. Doch nun gibt es neue Hoffnung. Zumindest bei zwei Vereinen droht ein Rückzug, der fürs TTV-Quartett die Rettung bedeuten könnte.

Trotz Abstieg gibt es doch noch Hoffnung

Spielten im Einzel jeweils eine positive Bilanz und schafften gemeinsam mit dem Duo Ines Marquardt/Elke Anders gar das Kunststück, als Vorletzter die drittbeste Doppelbilanz der gesamten Oberliga zu erreichen: Jutta Ernst (links) und Andrea Winter. Foto: A. Becher

Von Michael Clauss

Dieser Samstag Mitte April war ein bitterer Tag für die Murrtalerinnen. Der Teilerfolg gegen Dietlingen war gut, hätte aber gut und gerne auch ein Sieg sein können. Burgstetten hatte es in der eigenen Hand, den noch fehlenden Zähler für den Klassenverbleib zu holen, aber das erfahrene Team vergab insgesamt sechs Matchbälle. Der eine verschenkte Punkt machte den Unterschied zwischen Abstieg und Klassenverbleib aus.

Die TTV-Frauen hatten sich mit dem Gang in die Verbandsliga bereits abgefunden, nun gibt’s doch wieder die Chance auf den Oberliga-Verbleib. „Seit dem letzten Spieltag haben sich einige Änderungen ergeben“, unterstreicht Hans Kerschner. Das TTV-Urgestein hört in der Tischtennisszene derzeit das Gras wachsen, um neueste Entwicklungen zu erfahren. „Es ist noch nichts offiziell“, will er aber Details noch nicht preisgeben.

Zum Beispiel ist bis ins Murrtal vorgedrungen, dass im Enztal beim TTC Bietigheim-Bissingen ein Einschnitt im weiblichen Bereich droht. Das zweite Frauenteam hatte Bietigheim bereits im Januar aus der Regionalliga abgemeldet. Nun wackelt für nächste Saison auch das Drittliga-Team. Die Folge könnten einige Rochaden zwischen Dritter Liga und Verbandsklasse sein, die sich auch auf die Besetzung der Oberliga auswirken.

Zudem wird schon seit Wochen kolportiert, dass der TTC Dietlingen trotz des dritten Platzes in der Oberliga-Tabelle für die nächste Saison keine Mannschaft mehr zusammenbekommt. Die Spielerinnen hätten sich zu anderen Klubs verabschiedet, der offizielle Rückzug ist indes noch offen. Es wäre auch denkbar, dass im Pforzheimer Vorort bis zum Wechseltermin am 31. Mai wieder eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt wird.

Für Burgstetten sind beide Eventualitäten keine belastbare Grundlage, um doch wieder für die Oberliga zu planen. Fakten werden mit den Mannschaftsmeldungen geschaffen, die die Vereine der Verbands-, Ober- und Regionalligen bis zum 5. Juni abgeben müssen.

Das nachträgliche Hoffen und Bangen hätte Burgstetten im Saisonverlauf leicht vermeiden können. Nur vier Punkte aus der Vorrunde waren für die zweite Halbserie eine zu große Hypothek, um in der Tabelle doch noch über den Strich zu kommen oder als Drittletzter eine Chance über die Relegation zu haben. Besonders schmerzhaft waren vor der Winterpause die Niederlagen gegen die direkte Konkurrenz im Abstiegskampf: 6:8 gegen Singen, 2:8 gegen Herrlingen und 4:8 gegen Ketsch. In allen drei Partien spielte der TTV nicht mit der Stammformation.

Dabei hätten die Murrtalerinnen in kompletter Besetzung in der Oberliga konkurrenzfähig sein müssen und hätten eigentlich nicht mit dem Abstieg zu tun haben dürfen. Die Stammspielerinnen punkteten fleißig. Jutta Ernst (25:15 Siege) und Andrea Winter (24:20) erspielten gar positive Bilanzen. Die Doppelbilanz (22:14) ist gar drittbester Wert der Liga.

„Gehen wird niemand“, kündigt Kerschner Konstanz in der Kaderplanung an. „Allerdings bietet die Oberliga neue Perspektiven für Zugänge“, gibt Kerschner zu, dass der TTV nach einer Verstärkung Ausschau hält, um den Kader breiter aufzustellen.