Trotz allem: Fokus liegt auf dem Handballsport

HC Oppenweiler/Backnang gastiert bei der TGS Pforzheim und wartet, ob der DHB die Dritte Liga als Profi- oder Amateursport sieht.

Trotz allem: Fokus liegt auf dem Handballsport

Trainer Matthias Heineke blickt dem Spiel in Pforzheim entgegen. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Ein bisschen Sport ist noch. Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang tritt am morgigen Samstag (19 Uhr) in der Bertha-Benz-Halle bei der TGS Pforzheim an, will im dritten Anlauf den zweiten Auswärtssieg. Trainer Matthias Heineke rechnet mit einer engen Partie und glaubt, dass die Sportler sich aufs Sportliche konzentrieren können, sobald der Anpfiff ertönt. Aber natürlich schwingt das Coronathema überall mit.

Gestern Morgen bekamen die Mannschaften der Dritten Liga eine E-Mail aus der Zentrale des Deutschen Handball-Bundes in Köln. Erste Information: Die Spiele am Wochenende finden statt. Zweite Nachricht: Der Verband bringt in Erfahrung (und teilt dies spätestens zu Beginn der kommenden Woche mit), ob die dritthöchste deutsche Spielklasse dem Profisport oder dem Amateursport zuzurechnen ist. Rein inhaltlich ist das eine knifflige Frage, weil es von weitestgehend mit Profispielern agierenden Teams bis hin zu „Studentenmannschaften“ praktisch alle Konstellationen gibt. Organisatorisch hängt von der Antwort ab, ob die Handballer in eine Zwangspause gehen oder ob weitergespielt wird – ohne Zuschauer und mit der Wahrscheinlichkeit zahlreicher Absetzungen. Auch für das kommende Wochenende sind viele Drittliga-Spiele vom Spielplan verschwunden. Vor allem die Staffel Mitte trifft es hart. Im Süden ist bislang allerdings nur die Partie des TSB Horkheim gegen HaSpo Bayreuth abgesetzt.

Kann man sich angesichts der ständigen Ungewissheiten auf den Sport fokussieren? Matthias Heineke, Trainer des HC Oppenweiler/Backnang, sagt „ja“. Natürlich werden die Entwicklungen innerhalb der Mannschaft diskutiert. Sobald sich Sportler und Trainer aber auf dem Spielfeld zum Üben treffen, geht es ausnahmslos darum, sich gut aufs nächste Spiel vorzubereiten. Schließlich soll am morgigen Samstag in der Pforzheimer Bertha-Benz-Halle im dritten Anlauf der zweite Auswärtserfolg gelingen. Die bisherige Saisonbilanz des Teams aus dem Murrtal in fremden Hallen: Sieg in Schwetzingen, Niederlage in Willstätt. In der Goldstadt soll das Pendel wieder in die positive Richtung ausschlagen.

Dass am vergangenen Wochenende nicht gespielt wurde und auch das Training einige Zeit ausfiel, war nicht optimal. „Solche Unterbrechungen stören natürlich den Rhythmus“, sagt Trainer Matthias Heineke, „gerade jetzt, da wir am Saisonbeginn noch nicht einmal im Rhythmus sind, sondern darauf hinarbeiten.“ Dafür kann aber niemand was. Heineke weiß selbst: „Das wird uns noch öfter passieren. Darum müssen wir die Zeit, die man zum Training hat, wertvoll nutzen. Das haben wir gemacht.“ In Summe sieht er sein Team als gut vorbereitet auf die Partie in Pforzheim an.

In der Vorbereitung trafen beide Mannschaften in einem Testspiel aufeinander. Große Geheimnisse haben sie ohnehin nicht voreinander, immerhin spielen sie seit fünf Jahren kontinuierlich gegeneinander. Den Rest erledigt das Videomaterial. „Insofern spielen neben dem Testspiel auch die bisherigen Erfahrungen aus den Partien gegen Pforzheim und die ersten TGS-Spiele mit rein“, sagt Matthias Heineke. So ist ihm nicht entgangen, dass der neue Coach des Kontrahenten, Tobias Müller, einige Änderungen vorgenommen hat. Die bisherige Bilanz entspricht noch nicht ganz den Vorstellungen. Gegen Kornwestheim, Horkheim und Pfullingen gab es Niederlagen. Den Aufsteiger aus Bayreuth fertigte die TGS unterdessen mit 29:12 ab.

Für HCOB-Coach Matthias Heineke gilt daher: „Die TGS hat bisher zwar nur zwei Punkte, aber sie treten im Vergleich zur vergangenen Runde deutlich verbessert auf.“ Er rechnet mit einem knappen und engen Spiel, „wir müssen unsere Stärken auf jeden Fall komplett ausspielen, um dort zwei Punkte zu entführen“.

Livestream im Internet

Die Begegnung aus der Pforzheimer Bertha-Benz-Halle wird live über das Streamingportal Sportdeutschland.TV übertragen. Wer zuschauen möchte, legt sich einen Account an und kann ein Ticket für 4,50 Euro buchen.