TSG Backnang kämpft um den ersten Punkt der Saison

Fußball-Oberligist TSG Backnang gastiert beim SSV Reutlingen, der wie die Elf von den Etzwiesen zum Auftakt eine Niederlage kassierte.

Von Uwe Flegel

Vergangene Saison war der SSV Reutlingen für die Oberliga-Fußballer der TSG Backnang ein gerne gesehener Gegner. Zwei Spiele, zwei Siege für die Elf aus den Etzwiesen. Klar, dass die nun auch morgen drei Punkte einheimsen will, wenn die Mannschaft aus dem Murrtal ab 15.30 Uhr im ersten Auswärtsspiel der Saison im Stadion an der Kreuzeiche zu Gast ist. Dabei treffen zwei Teams aufeinander, die zum Auftakt vergangene Woche in die Röhre schauten. Der Vorjahresdritte aus Backnang verlor daheim gegen den 1. Göppinger SV mit 1:4, der Ex-Zweitligist aus Reutlingen unterlag beim FSV 08 Bissingen mit 0:1.

TSG-Trainer David Pfeiffer hat sich Videoaufnahmen von der Auftaktpartie seines morgigen Kontrahenten besorgt und intensiv studiert. Seine Erkenntnis: „Reutlingen hätte durchaus in Führung gehen können.“ Die Niederlage wäre offensichtlich vermeidbar gewesen. Wobei andererseits seine Mannschaft gegen Göppingen ja wiederum gezeigt hat, dass eine Pausenführung nicht unbedingt verhindert, dass man am Ende trotzdem mit leeren Händen dasteht. Erst recht nicht, wenn auf „eine ordentliche erste Halbzeit, bei der mir allerdings auch schon das eine oder andere nicht gefallen hat, eine schwache zweite Halbzeit“ folgt. Insgesamt habe es seiner Mannschaft beim Auftakt an Kompaktheit gefehlt, bemängelt der 39-jährige Backnanger Coach.

Nun hofft er, dass sein Team rasch lernt und am Fuße der Achalm mit einer Leistungssteigerung und möglichst mit zwei starken Durchgängen aufwartet. Angesichts der kommenden Aufgaben in der englischen Woche am Mittwoch daheim gegen den Nachbarn Großaspach und am Samstag darauf beim großen Titelfavoriten Stuttgarter Kickers wäre es zudem gut, wenn die TSG nicht erneut leer ausgeht. Das weiß Pfeiffer, sagt aber auch: „Wir sind noch früh in der Saison und sollten noch kein Drohszenario aufbauen, sondern von Spiel zu Spiel denken, auch wenn das sicher schon ein wenig eine Floskel geworden ist.“ Falsch muss es deshalb trotzdem nicht sein.

TSG mit Personalproblemen

Klar ist für den Trainer, dass Reutlingen sehr viel in die Waagschale werfen wird, um seinerseits die ersten Punkte zu holen. Auch weil der stets ambitionierte Ex-Zweitligist keine erneute Saison erleben will, in der er bis fast zum Schluss kaum Vorsprung auf die Abstiegszone hat. Um in der Oberliga endlich mal wieder eine gute Rolle zu spielen, hat sich der SSV vor der Runde mit einem Mix aus regionalligaerfahrenen Kräften wie Ivan Cabraia und Marco Gaiser (beide von der TSG Balingen), altgedienten Oberliga-Fußballern wie Riccardo Gorgoglione (FSV 08 Bissingen) und jungen Kräften wie Andreas Schilowez (Spvgg Greuther Fürth II) sowie gleich acht Akteuren aus der eigenen A-Jugend verstärkt. Diese wiederum wurde vergangene Runde in der Oberliga souverän Meister vor der SG Sonnenhof Großaspach und stieg in die Bundesliga auf.

Die TSG sollte deshalb in dieser Runde mit deutlich mehr Reutlinger Widerstand als in der vergangenen Saison rechnen. Entsprechend gut wäre es für Backnang, wenn Pfeiffer personell aus dem Vollen schöpfen könnte. Kann er aber nicht. Rechtsverteidiger Vincent Sadler zum Beispiel sah gegen Göppingen kurz vor Schluss die rote Karte und ist gesperrt. Torwart Marcel Knauß laboriert an einer Bauchmuskelzerrung und fällt gegen seinen Ex-Verein ebenso wie der Abwehrorganisator Michl Bauer nach seinem Kreuzbandriss aus. Zudem plagen Verteidiger Patrick Tichy leichte Wadenprobleme. Pfeiffer geht allerdings davon aus, dass der 29-Jährige ebenso dabei ist wie die lange angeschlagenen Niklas Kalafatis und Athanasios Coutroumpas, die „wieder komplett im Mannschaftstraining mitmachen“.