TSG Backnang: nächste Runde der Terminhatz

Im dritten Spiel der beiden englischen Wochen hintereinander empfängt der Oberliga-Zweite aus dem Murrtal den Tabellenvierten Ravensburg. Vor den anstehenden Vergleichen mit drei echten Ligaschwergewichten wird die Personaldecke bei den TSG-Fußballern immer angespannter.

TSG Backnang: nächste Runde der Terminhatz

Kurz vor Schluss war Flavio Santoro (links) mit der TSG gegen Dorfmerkingen noch voraus. Am Ende reichte es doch nicht zum Sieg. Morgen erwartet Backnang nun den FV Ravensburg. Für die Etzwiesenelf das erste Spiel von drei Duellen in Folge gegen Topteams. Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

„Ich hatte keine gute Nacht. Das Spiel hat mich beschäftigt“, gesteht TSG-Trainer Mario Marinic und spricht vom 2:2 der Backnanger Oberliga-Fußballer am Mittwochabend gegen die SF Dorfmerkingen. In letzter Sekunde kassierte die Elf aus dem Murrtal den Ausgleich. Ärgerlich, jedoch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Zumal die Terminhatz weitergeht. Bereits morgen steht für die Etzwiesenelf das zweite Heimspiel in Folge an. Ab 14 Uhr gastiert der Tabellenvierte FV Ravensburg beim zweitplatzierten Team aus dem Murrtal.

Spätestens bis dahin sollten Marinic und seine Mannschaft den Vergleich mit Dorfmerkingen abgehakt haben, damit sie sich voll und ganz aufs Duell mit den Oberschwaben konzentrieren können. Das heißt, vor allem die Enttäuschung verarbeiten, dass die TSG mit der letzten Aktion der Partie noch den Ausgleich kassierte und damit noch zwei Punkte durch die Finger gleiten ließ. Marinic sagt dazu: „Natürlich ärgern wir uns am Ende übers Ergebnis, aber ein Punkt ist immer noch besser als keiner.“ Stimmt. Und: „Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Wir haben nach sieben Spielen bereits 16 Punkte. Alles ist im Soll.“

Mario Marinic: „Wir hätten zuvor einfach das dritte Tor machen müssen“

Dass es dem Team aus dem Murrtal gegen die Elf vom Härtsfeld nicht zum Sieg gereicht hat, macht der Coach nur an der Leistung der eigenen Mannschaft fest. „Das Spiel ist eben erst aus, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Wir hätten vorher einfach das dritte Tor machen müssen. So blieb es knapp und bei einer Standardsituation kann einfach immer was passieren.“ Wie gegen Dorfmerkingen erlebt. Wobei der TSG-Trainer deshalb nicht alles in Bausch und Bogen verdammen will. „Es war erneut ein ordentlicher Auftritt von uns.“ Einer, der allerdings weitere Ausfälle nach sich zieht. Zum Beispiel, weil Mittelfeldspieler Louis Wiesheu kurz vor dem zweiten Gegentreffer die Ampelkarte sah und damit morgen gegen Ravensburg gesperrt ist. Hinzu kommt Kapitän Oguzhan Biyik, der wegen seiner Adduktorenprobleme bereits früh ausgewechselt werden musste und gegen die Oberschwaben nicht dabei ist. Marinic erklärt: „Es bringt nichts, es immer wieder zu versuchen und dann nach zehn oder 15 Minuten zu merken, dass es einfach nicht geht.“

Insgesamt bezeichnet Mario Marinic die Personaldecke als „angespannt“. Neben Wiesheu und Biyik fallen Innenverteidiger Thomas Doser und Routinier Shqiprim Binakaj nach ihren im Spiel gegen Reutlingen erlittenen Blessuren weiterhin aus. Mit Niklas Pollex (Wadenbeinbruch) rechnet die TSG ebenfalls noch nicht so schnell und Abwehrorganisator Michl Bauer (Kreuzbandriss) ist wohl die ganze Saison raus. Dabei hat der Etzwiesenverein gerade ein sehr strammes Programm zu bewältigen, bei dem nun mit den Heimspielen gegen Ravensburg und Freiberg (am Mittwoch) sowie der Auswärtspartie in Villingen am folgenden Wochenende „drei echte Schwergewichte der Liga auf uns warten“, so Marinic.

Deshalb hofft er, dass Mittelfeldspieler Julian Geldner, der das Training wiederaufgenommen hat, möglichst schnell richtig fit wird: „Er wird wohl zum Kader gehören. Für wie viele Minuten es bereits reicht, werden wir sehen.“ Im Aufgebot verzeichnet die TSG jedoch nicht nur den 25-jährigen Rückkehrer, sondern auch den 19-jährigen Zugang Benjamin Sejdinovic. Bis Samstag dürfte die Freigabe für den von der Hoffenheimer Bundesliga-A-Jugend gekommenen Defensivspezialisten vorliegen. Ob der gebürtige Heilbronner gleich von Anfang an randarf? „Schwierig, er muss sich erst noch an unsere Abläufe gewöhnen“, sagt sein Trainer dazu und merkt an: „Vielleicht ist es manchmal aber auch ganz gut, jemanden einfach ins kalte Wasser zu werfen.“

Drei Heimspiele in Folge erleichtern es, das straffe Programm zu bewältigen

Erst recht, wenn im Training momentan ohnehin eher auf Sparflamme gekocht wird. „Wir betreiben gerade vor allem Regeneration“, sagt Marinic zu den fünf Begegnungen binnen 14 Tagen. Gerade die Spiele unter der Woche sind für einen Verein wie die TSG nicht so einfach zu stemmen. „Bei uns arbeitet oder studiert jeder“, erklärt der Backnanger Coach und macht klar, dass es fürs ganze Team herausfordernd ist, für solche Begegnungen Beruf und Fußball unter einen Hut zu bringen. Entsprechend froh ist Marinic, dass seine Elf gerade drei Heimspiele in Folge hat. Dadurch fallen die Zeit und die Strapazen weg, die eine Anreise zu einem Auswärtsspiel mit sich bringen. Wobei der Routinier weiß, dass sein Team mit vier Siegen bei vier Auftritten auf den gegnerischen Plätzen in der Fremde eine noch völlig makellose Bilanz aufweist.

Morgen geht es für den Tabellenzweiten aus dem Murrtal nun aber zunächst einmal darum, im vierten Versuch den zweiten Heimsieg zu landen. Gegen den Vierten Ravensburg wird das keine einfache Aufgabe, wie Mario Marinic weiß. Die Oberschwaben seien spielerisch stark und körperlich robust, sagt der TSG-Trainer. An seinen Erwartungen ändert das nichts, denn: „Wir haben ein Heimspiel, da wollen wir alles dafür geben, damit wir punkten können.“