Stuttgarts Handballer haben in der Bundesliga die sechste Niederlage in Folge kassiert. Beim 24:28 in Eisenach raubt ein Ex-Spieler den Schwaben den Nerv.
Kai Häfner erzielt sein 2000. Tor in der Bundesliga, kann sich dafür aber nichts kaufen.
Von Joachim Klumpp
Wiedersehen macht Freude – zumindest für die Mannschaft des ThSV Eisenach, der am Donnerstagabend ein Ex-Trio beim TVB Stuttgart mit Trainer Misha Kaufmann sowie den Spielern Simone Mengon und Ivan Snajder in der Handball-Bundesliga begrüßte – und mit 28:24 (14:16) besiegte. „Hier werden viele gute Erinnerungen wach“, sagte Trainer Misha Kaufmann – vor dem Spiel.
Mit seinem neuen Club kam nun keine weitere dazu, im Gegenteil: es war die sechste Niederlage nacheinander, womit der TVB im Tabellenkeller verbleibt. Besonders bitter: Ausgerechnet ein ehemaliger Stuttgarter wurde bei Eisenach zum Matchwinner. Der eingewechselte Torhüter Silvio Heinevetter raubte mit neun Paraden nach der Pause dem TVB den Nerv. „Außerdem haben wir im Angriff keine guten Lösungen mehr gefunden“, sagte Kaufmann, „Eisenach hat in der zweiten Hälfte mit einer brutalen Energie gespielt.“
Knackpunkt war die Phase vor und nach der Halbzeit, als Eisenach mit einem 9:2-Lauf einen Vier-Tore Rückstand in ein 20:27 (38.) ummünzte. Schon zur Pause hatte Eisenachs Stephan Seitz erklärt: „Das kriegen wir hin in der zweiten Hälfte noch hin.“ Gesagt, getan, dank einer konsequenten Abwehrarbeit, durch die dem TVB nur noch acht Treffer gelangen. Kai Häfner, dessen drittes von sechs Toren gleichzeitig sein 2000. Treffer in der Handball-Bundesliga war, sagte hinterher: „Das bedeutet mir im Moment gar nichts. Wir haben nach der Pause keinen Ball mehr ins Tor gebracht.“ Nicht zuletzt dank Heinevetter, der wiederum sagte: „Die Halle hat uns getragen.“ 2850 Zuschauer – ausverkauft.
Für den inzwischen bis auf Lenny Rubin und Max Häfner wieder kompletten TVB geht es nächsten Donnerstag (19 Uhr) gegen Minden weiter – und gegen den Aufsteiger ist zu Hause ein Sieg Pflicht. Zuvor wird aber an diesen Freitag trotzdem gefeiert, beim Gala-Abend anlässlich 100 Jahren Handball in Bittenfeld.