Unverhofft kommt oft: Stuttgarts Bundesliga-Handballer gewinnen bei den Löwen, die Bietigheimer knöpfen dem Top-Team Flensburg zumindest einen Punkt ab.
Auf Kai Häfner war mit elf Toren Verlass.
Von Joachim Klumpp
Zur Partie der Handball-Bundesliga der Rhein-Neckar Löwen gegen den TVB Stuttgart am Vatertag hatten die Gastgeber zum Umwelt-Spieltag aufgerufen, was einige Fans dazu animierte, mit dem Fahrrad zur SAP-Arena zu kommen. Dummerweise hat dann auch ihre Mannschaft den Fuß vom Gas genommen, sodass der Gast aus Stuttgart am Ende sicher und verdient 33:26 (14:12) gewann – und somit zwei Bonuspunkte im Abstiegskampf holte.
„Wir haben nach zuletzt sechs Niederlagen gesagt, wir müssen einmal mehr aufstehen als wir hinfallen“, sagte TVB-Trainer Jürgen Schweikardt nach der Partie, in die sein Team schlecht reingefunden hat (0:3). Doch dank einer überragenden Abwehrleistung verbunden mit einem immer stärker werdenden Torwart Samir Bellahcene (14 Paraden) zog die Mannschaft dem Gegner den Zahn. Und vorne war auf Rückraum-Routinier Kai Häfner, den gegen Bietigheim noch Magen-Darm-Probleme quälten, Verlass; er traf elfmal. Mit einem 5:0-Lauf zog der TVB von 12:12 auf 17:12 davon und ließ die Löwen noch auf maximal zwei Tore herankommen. Schweikardt: „Ich bin erleichtert – aber nur ein bisschen.“
Das lag auch dran, dass im Abstiegskampf manchmal wundersame Dinge passieren. So wie zeitgleich in Bietigheim bei der Partie der SG BBM gegen das Top-Team der SG Flensburg-Handewitt, die zur Pause vor 3116 Zuschauern in der Ege-Trans-Arena mit 12:21 (!) zurücklag und dann doch noch fast den Sieg geschafft hätte. Am Ende hieß es 29:29 – das Ergebnis kann für die SG ebenfalls Gold wert sein. So sah es auch Bietigheims Tom Wolf: „Wer weiß, wofür der Punkt noch gut ist. In der ersten Halbzeit haben wir uns in einen kleinen Rausch gespielt.“ Der weinende Dritte ist der HC Erlangen, der am Mittwoch gegen Magdeburg mit elf Toren Differenz verloren hatte und am Sonntag (18 Uhr) zum vorentscheidenden Spiel in Bietigheim antreten muss, während der TVB um 16.30 Uhr den Titelanwärter Füchse Berlin empfängt.